Tag -Gedenken

Albrecht K. Konecny – Gedenken zum 80. Geburtstag

„Wir gedenken heute einem aufrechten Antifaschisten, einem Menschen und Politiker, der die sozialdemokratischen Grundwerte lebte, einem Intellektuellen, der die Werte des Humanismus immer verteidigte: Albrecht Konecny würde heute seinen 80.Geburtstag feiern. Sein Tod am 25. August 2017 ließ uns alle in tiefer Trauer zurück. In seinem Sinne kämpfen wir weiter für Menschenrechte, Gerechtigkeit, Solidarität. Wir haben mit Albrecht Konecny einen einzigartigen Menschen, Politiker und Freund verloren. Dessen wollen wir uns besonders heute, an seinem 80. Geburtstag, erinnern“, betonte der Vorsitzende der SPÖ-Bundesbildungsorganisation, LAbg. Prof. Dr. Gerhard Schmid.

Albrecht K. Konecny wurde am 20. September 1942 geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte Albrecht K. Konecny Rechtswissenschaften in Wien. Von 1962 bis 1966 war er als Redakteur der Sozialistischen Korrespondenz tätig, 1966 wurde er Pressereferent des Klubs der Sozialistischen Abgeordneten und Bundesräte im Parlament und wechselte 1970 an das Institut für Empirische Sozialforschung (IFES). Als dessen Generalsekretär von 1970 bis 1977 prägte er jene Zeit entscheidend mit, in der Meinungsumfragen und Sozialforschung für die österreichische Politik erstmals große Bedeutung erlangten.

Von 1977 bis 1979 war Konecny Mitarbeiter des Zentralsekretariats der SPÖ, von 1979 bis 1986 Herausgeber und Geschäftsführer der “Neuen Arbeiter Zeitung” sowie von 1986 bis 2000 Chefredakteur der programmatischen Zeitschrift der SPÖ, Zukunft. Von 1987 bis 1996 war Konecny als Leitender Sekretär der SPÖ tätig. In den Jahren 1995 und 1996 war Konecny auch Mitglied des Europäischen Parlaments. Von 1996 bis 2006 war er Vorsitzender der Bundesratsfraktion und Internationaler Sekretär der SPÖ, 2010 schied Konecny aus dem Bundesrat aus.

Auch in seinen letzten Lebensjahren engagierte sich Albrecht K. Konecny als aufrechter Antifaschist und nahm an zahlreichen Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen teil. 2012 wurde er im Anschluss an eine Demonstration gegen den Wiener Korporationsball, veranstaltet von schlagenden Burschenschaften und der FPÖ, zusammengeschlagen. Der Täter konnte nicht ermittelt werden. Konecny starb am 25. August 2017.

Im September 2020 wurde die 1931/32 errichtete Wohnhausanlage 18., Schöffelgasse 69 Albrecht-Konecny-Hof benannt.

Georg Kreisler – Gedenken zum 100. Geburtstag

„Georg Kreisler war ein sprachmächtiger Künstler, ein Meister des schwarzen Humors, ein scharfsinniger Beobachter. Mit seinen Texten hielt er der Gesellschaft einen Spiegel vor. Von den Einen wurde er geliebt, von den Anderen wegen seiner Scharfzüngigkeit gehasst. Heute würde er seinen 100. Geburtstag feiern. Anlass, diesem außergewöhnlichen Künstler für sein Schaffen höchste Achtung zu zollen“, betont der SPÖ-Bundesbildungsvorsitzende und Vorsitzender des Kultur- und Wissenschaftsausschusses im Wiener Gemeinderat, Prof. Dr. Gerhard Schmid im Gedenken an Georg Kreisler.

Georg Kreisler wurde als einziges Kind eines jüdischen Anwalts am 18. Juli 1922 in Wien geboren. 1938 musste die Familie vor dem NS-Regime nach New York flüchten. 1955 zog es ihn zurück nach Wien. Hier trat er mit dem aus Haifa zurückgekehrten Gerhard Bronner in Kabarett-Shows und im Fernsehen auf, wollte jedoch bald wieder eigene Wege gehen. Mit seiner dritten Ehefrau Topsy Küppers lebte er ab 1958 in München und gab Chansonabende. 1962 übersiedelte das Paar wieder nach Wien. Ihre gemeinsame, allzu satirische TV-Sendung “Die heiße Viertelstunde” wurde 1968 nach Publikumsprotesten wieder abgesetzt. Aus dem kritischen Unterhalter wurde ein politischer Kabarettist, der boykottiert, zensiert und aus dem Fernsehen verbannt wurde.

Kreislers Markenzeichen wurde ein rabenschwarzer bis zynischer Humor in den Texten, verbunden mit virtuos-lyrischer Klavierbegleitung; als Meisterwerk gilt “Tauben vergiften” (1962). Dies verstörte das Publikum ebenso wie seine Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Herkunft und der Shoah auf den Schallplatten “Nichtarische Arien” (1966) und “Literarisches und Nichtarisches” (1971) oder auch in der Theaterproduktion “Heute Abend: Lola Blau” (1971).

Insgesamt schrieb Kreisler etwa 700 Songs, viele davon gelten als Klassiker des Kabaretts. Hinzu kamen Opern, Operetten, Musicals, Theaterstücke und nach dem Ende seiner Bühnenlaufbahn Romane, Kurzgeschichten und Satiren. 2009 veröffentlichte Georg Kreisler seine Autobiografie unter dem Titel “Letzte Lieder”. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen.

Georg Kreisler ist am 22. November 2011 in Salzburg gestorben.

Quelle:

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at

https://www.georgkreisler.info/

Foto:

https://www.georgkreisler.info/

Joe Zawinul – Gedenken zum 90. Geburtstag

Josef Erich „Joe“ Zawinul ist am 7. Juli 1932 in Wien geboren und würde heute seinen 90. Geburtstag feiern. „Joe Zawinul war einer der einflussreichsten Jazz-Musiker des 20. Jahrhunderts. Er war einer der großen musikalischen Botschafter Österreichs und hat sich unschätzbare Verdienste um das künstlerische Miteinander nicht nur in unserem Land sondern weltweit erworben. Sein Wirken war menschenverbindend über alle Landesgrenzen hinweg. Er wird uns unvergessen bleiben“, unterstreicht der SPÖ-Bundesbildungsvorsitzende und Vorsitzende des Kultur- und Wissenschaftsausschusses des Wiener Gemeinderates, Prof. Dr. Gerhard Schmid im Gedenken an den großen Künstler.

Joe Zawinul prägte zunächst als Pianist und Keyboarder, dann auch als Komponist, Bandleader und Arrangeur mehrere Jahrzehnte lang die internationale Musikszene. 1966 schrieb er für das Cannonball Adderley Quintet den Hit „Mercy, Mercy, Mercy“, der zu einer Referenzaufnahme des Soul Jazz wurde. 1969 komponierte er das Titelstück von Miles Davis’ LP „In a Silent Way“, eines der ersten Fusion-Jazz-Alben, an dem er ebenso entscheidend beteiligt war wie an dessen „revolutionärer“ LP „Bitches Brew“ (1970). Ende 1970 gründete er mit Wayne Shorter die stilprägende Fusion-Gruppe „Weather Report“, mit vielen Auszeichnungen gewürdigt und als „die beste Jazzband der letzten 30 Jahre“ von Josef Woodard in „Down Beat“ (2001) bezeichnet.

Neben seinen Erfolgen als Komponist, Arrangeur und Bandleader gilt Zawinul auch als Pionier beim Einsatz elektronischer Instrumente. Er war einer der wenigen Musiker, die auf einem Synthesizer einen eigenen Klang entwickelten. Das zentrale Merkmal seiner späteren Kompositionen ist die Integration ethnischer Musizierstile und Elemente in den Jazzkontext. Er entwickelte diese Klangwelt mit „Weather Report“ und der nachfolgenden Gruppe „The Zawinul Syndicate“ zur Meisterschaft und erhielt dazu auf seinen Welttourneen weitere Anregungen.

Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen stellte sich Zawinul in seinen beiden letzten Jahrzehnten sehr unterschiedlichen Aufgaben. 1993 führte er anlässlich des Brucknerfestes in Linz bei der alljährlichen Open-Air-Veranstaltung Linzer Klangwolke mit einer Licht- und Laserschau seine erste Sinfonie „Stories of the Danube – Donaugeschichten“ vor 80.000 Zuschauern auf.

Das österreichische KZ Mauthausen wurde zum Thema einer Klangcollage mit O-Tönen, verbunden mit einer eigenen Komposition, die mit dem Rezitator und Burgschauspieler Frank Hoffmann am 8. August 1998 im dortigen Steinbruch vor 9000 Menschen uraufgeführt wurde. Beim letzten Stück der Aufführung nahm das Publikum brennende Kerzen in die Hand, schwieg und applaudierte nicht, als der letzte Ton verklungen war.

2004 eröffnete Zawinul in seinem Wiener Heimatbezirk den Jazz- und Musikclub Birdland im Souterrain des Hilton Hotels. Er benannte ihn nach dem berühmten New Yorker Birdland, der von 1949 bis 1965 einer der beliebtesten Jazzclubs war und den er als den wichtigsten Ort seines Lebens bezeichnete, 2008 wurde der Jazzclub geschlossen.

Joe Zawinul erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen und Ehrungen.

Eine Woche nach seiner sechswöchigen Europatournee wurde Zawinul am 7. August 2007 wegen einer seltenen Hautkrebserkrankung, eines Merkelzellkarzinoms, ins Wiener Wilhelminenspital eingeliefert. Am 11. September 2007 verstarb der Musiker im Alter von 75 Jahren. Seine Ehefrau Maxine war nur wenige Wochen vor ihm am 26. Juli 2007 gestorben.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl veranlasste, dass er ein Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Zentralfriedhof erhielt. In einem Gespräch mit Gunther Baumann (2002) hatte der Künstler die folgende Inschrift für seinen Grabstein vorgeschlagen: „Joe Zawinul. Er war ein ehrlicher Mensch. A decent human being.“

Quellen:

https://de.wikipedia.org/

https://austria-forum.org

Foto:

Austria-Forum

Im Gedenken an Prof. Otto Staininger

Die SPÖ-Bundesbildungsorganisation trauert um Prof. Otto Staininger, der am 26. Mai 2022 im 89. Lebensjahr verstorben ist. „Mit Prof. Otto Staininger verlieren wir einen feinsinnigen Humanisten, herausragenden Künstler und unermüdlichen Verfechter eines umfassenden Bildungs- und Kulturgedankens“, betont der SPÖ-Bundesbildungsvorsitzende, LAbg. Gerhard Schmid. Prof. Staininger, der zahlreiche Publikationen veröffentlichte, war unter anderem künstlerischer Leiter der „Galerie Junge Generation” (ab 1965 „Galerie in der Blutgasse”), Geschäftsführer des Wiener Volksbildungswerks und Direktor des Wiener Künstlerhauses. Viele Jahre war er im damaligen Zentralsekretariat der SPÖ tätig, zunächst als Redakteur, später als Sekretär und von 1970 bis 1975 als Bundesbildungssekretär der SPÖ.

Kultur direkt zu den Menschen zu bringen war Otto Staininger immer ein großes Anliegen: Der Kulturmarkt, die Aktion „Im Bod is a Theata“, Kulturwanderwege und weitere kulturelle Aktivierungskampagnen wurden von ihm initiiert.

Otto Staininger war Ehrenmitglied der Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus, Mitglied des österreichischen P.E.N., Kuratoriumsmitglied des Dokumentationsarchives des österreichischen Widerstandes. 1979 wurde ihm das Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen, 1982 erhielt er die Dimitroff-Medaille, 1990 den Berufstitel Professor, 2004 wurde ihm der Windmühlenring der Stadt Retz überreicht, ebenfalls 2004 erhielt er den Goldenen Lorbeer der Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus.

„Wir gedenken dieses rührigen Kulturvermittlers und Sozialdemokraten. Wir werden Prof. Otto Staininger stets ein ehrendes Andenken bewahren“, unterstreichen SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender, LAbg. Gerhard Schmid und SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan. Die SPÖ-Bundesbildungsorganisation hat Prof. Otto Staininger noch im Sommer 2020 in seinem Garten in Retz besucht und ein Video über sein Leben zusammengestellt. Das Video und weitere Informationen gibt es auf: https://spoe-bildung.at/blog-2/

Gedenken an die Pogrome vom 8./9.11.1938

Anlässlich des Gedenkens an die Pogrome („Reichskristallnacht“) am 8./9.11.1938 wurde auf Initiative des Direktors der VHS Hietzing, Prof. Dr. Robert STREIBEL im Bereich Veitingergasse/Sebastian-Brunner-Gasse eine Gedenktafel mit den Namen der dort wohnhaften ermordeten Jüdinnen und Juden errichtet. Die Tafel wurde gemeinsam von Bezirksvorsteherin Mag.a. Silke Kobald, Direktor Prof. Dr. Robert Streibel und dem SPÖ Hietzing-Vorsitzenden, Gemeinderat Prof. Dr. Gerhard Schmid enthüllt. “Möge sie bei den Menschen, die sie sehen, Nachdenken auslösen und in weiterer Folge ein klares Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Das sind wir nicht nur den Opfern der größten Verbrechen der Menschheit schuldig, sondern das muss auch unsere Erkenntnis aus dem Verlauf der Geschichte sein”, betont Schmid.

Rudolf Edlinger zum Gedenken

Rudolf Edlinger 1940 – 2021

Mit Rudolf Edlinger hat uns eine der prägendsten und faszinierendsten Persönlichkeiten der österreichischen Politik und der Sozialdemokratie für immer verlassen.

Rudi hat ein reiches und vielseitiges politisches Leben hinter sich gebracht: Bezirkssekretär, Bezirksparteivorsitzender der SPÖ Währing, Landesparteisekretär, Gemeinderat, Klubobmann und Stadtrat in Wien und Bundesminister für Finanzen 1997-2000.

Das alles erklärt warum er die politischen Prozesse mit einem so unglaublichen und beeindruckenden Sach- und Hausverstand erklären und mit Inhalt füllen konnte.

Dem grundsatzfesten Sozialdemokraten war der inhaltliche Diskurs auf der intellektuellen Ebene genau so wichtig wie das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Er hat immer gewusst was für die Menschen wichtig ist und wo Ihre Bedürfnisse und Ängste liegen.

Daher war er ein Sozialdemokrat im besten Sinne des Wortes. Der aufrechte Antifaschist war bis zu seinem Tode der Präsident des Dokumentationsarchives des österreichischen Widerstandes.

Seine besondere Leidenschaft galt dem Fußball und dem österreichischen Rekordmeister, dem SK Rapid Wien, dessen Präsident er viele Jahre lang war und sich große Sympathien erworben hat. Bis zuletzt war er dem Verein als Ehrenpräsident verbunden.

Seine originelle Art, sein Scharfsinn, sein legendärer Humor, seine treffsicheren Worte und sein freundschaftliches Wesen werden unvergessen bleiben.

Rudi Edlinger war in allen seinen Funktionen stets der SPÖ-Bildungsorganisation treu verbunden. Bis zuletzt haben wir uns über alle möglichen Fragen, vor allem auch historische Themen, die Erinnerungsarbeit aber auch über ganz aktuelle Fragen ausgetauscht.

Mit Rudi Edlinger verliere auch ich einen wirklichen, langjährigen persönlichen Freund, für den Freundschaft keine leere Phrase war, sondern der auch kritischen Anmerkungen eingebracht hat. Ergänzt durch seine einmalige sympathische und volksverbundene Art, sowie sein bodenständiges Wesen hat das in Summe eine beeindruckende faszinierende Persönlichkeit ausgemacht. Lieber Rudi, du bleibst unverzichtbar, ruhe in Frieden, wir werden dich in großer Dankbarkeit nicht vergessen.

Mit einem stillen Freundschaft

Prof. Dr. Gerhard Schmid

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender

Vorsitzender der SPÖ-Hietzing

40. Todestag von Heinz Nittel: SPÖ gedenkt des Wiener Ausnahmepolitikers

Vor 40 Jahren, am 1. Mai 1981, wurde der Wiener Stadtrat und ehemalige SPÖ-Nationalratsabgeordnete Heinz Nittel von einem Terroristen ermordet, als er sich auf den Weg zur traditionellen Mai-Kundgebung der SPÖ machen wollte. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch und SPÖ Hietzing-Vorsitzender, Gemeinderat Gerhard Schmid haben aus diesem Anlass mit einer Kranzniederlegung beim Gedenkstein am Heinz-Nittel-Weg im 13. Wiener Gemeindebezirk des Wiener Ausnahmepolitikers gedacht.

„Das Attentat, dem Heinz Nittel vor 40 Jahren zum Opfer fiel, hat Wien und ganz Österreich erschüttert. Heinz Nittel war ein ebenso kompetenter wie engagierter Politiker, der als amtsführender Stadtrat für städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz sowie für Straße, Verkehr und Energie Entscheidendes für Wien, die Menschen in Wien und die Stadtgestaltung geleistet hat. Mit seiner politischen Arbeit, die von Weitsicht, Haltung und Kompetenz geprägt war, hat sich Heinz Nittel große Verdienste um unser Land und die SPÖ erworben“, so Deutsch und Schmid in Würdigung Heinz Nittels, der von 1978 bis zu seinem gewaltsamen Tod am 1. Mai 1981 auch Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft war und sich als solcher für internationale Versöhnung und Völkerverbindung eingesetzt hat.

„Die Sozialdemokratie wird Heinz Nittel, seinem Engagement und seinem politischen Wirken stets ein ehrendes Andenken bewahren“, so Deutsch und Schmid bei der Kranzniederlegung am Gedenkstein für Heinz Nittel.

Auf dem Foto v.l.n.r.: SPÖ Hietzing-Klubobmann Marcel Höckner, Hietzings stellvertretender Bezirksvorsteher Matthias Friedrich, SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch, SPÖ Hietzing-Vorsitzender Gerhard Schmid, SPÖ Hietzing-Bezirksgeschäftsführerin Andrea Exler (Foto: SPÖ Hietzing)

Dr. Hugo PORTISCH 1927 -2021 – Zum Gedenken

Mit Hugo Portisch verliert Österreich den bedeutendsten Journalisten der 2. Republik. Er war ein großer Aufklärer und Humanist und den Prinzipien der Toleranz und Menschlichkeit verbunden. Als Journalist hat er neue Maßstäbe in die Medienlandschaft eingebracht und sich an den besten und neuesten internationalen Maßstäben orientiert. Er war einer der Motoren der Aufholprozesse der sechziger und siebziger Jahre. Seine Aufarbeitung der Geschichte Österreichs (Österreich I und II) war beispiellos und hat eine Wirkung erzeugt, die noch in Jahrzehnten Thema sein wird.

Dabei hat er stets den europäischen und internationalen Blickwinkel und die Zusammenhänge im Auge behalten. Seine Verdienste sind mit Worten kaum zu würdigen. Ein großer österreichischer Internationalist und Patriot ist von uns gegangen. Aber auch ein liebenswürdiger, feinfühliger und sozial wirkender Mensch.

In großer Dankbarkeit erinnere ich mich an unsere Zeit.Gespräche in der Wiener Urania im Juli letzten Jahres (2020), wo er mit großer Hingabe auch zu vielen internationalen Themen Stellung bezogen hat. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren! Ruhe in Frieden, lieber Hugo!

Im Gedenken an Hermine Moser zum 80. Geburtstag

Hermine Moser wurde am 31. Dezember 1940 in Wien geboren und verbrachte hier ihre ersten Lebensjahre. Bis zu ihrem Volksschuleintritt 1947 besuchte sie den amerikanischen Kindergarten. Nach der zweiten Klasse übersiedelte sie zu den mütterlichen Großeltern nach Holland, wo sie auch die dritte und vierte Schulstufe absolvierte. Zurück in Wien musste sie die beiden Volksschuljahre durch eine Prüfung nachholen und wieder Deutsch lernen. Sport – und insbesondere Eiskunstlaufen und Schifahren – war in ihrer Kindheit ein wichtiger Teil, weswegen sie mehrere Jahre in Bischofshofen zur Schule ging.

Nach der Matura am Gymnasium Kalvarienberggasse wollte sie eigentlich Maschinenbau studieren. Allerdings wurden 1962 noch keine Frauen an der Technischen Hochschule aufgenommen. Deswegen besuchte sie die Fürsorgeschule und schloss 1963 als Sozialarbeiterin ab. Bereits in ihrer Diplomarbeit beschäftigte sie sich mit Tuberkulosebekämpfung und diese Thematik sollte sie ein Leben lang begleiten. Nach ihrem Studium arbeitete sie in der Tuberkulosefürsorge der Stadt Wien, ab 1974 als Leiterin des Tuberkulosereferats. Ab 1976 baute sie die sogenannte „Gesundheitsstraße“ auf, die auf verschiedenen Veranstaltungen, Messen, Straßen- oder Parkfesten jährlich bis zu 800.000 Menschen erreichte.

Schon während ihres Studiums engagierte sie sich bei den Sozialdemokratischen Studenten, ab 1982 war sie Sektionsleiterin der Sektion 1 der SPÖ Hietzing, ab 1983 Bezirksrätin und von 1997 bis 2000 Bezirksvorsteher-Stellvertreterin. Sie war jahrzehntelang Mitglied des Bezirksparteivorstandes, Bezirksfrauenvorsitzende und Stellvertretende Bezirksparteivorsitzende der SPÖ Hietzing sowie Mitglied des SPÖ-Wien Frauenkomitees. Hermine Moser widmete sich mit ihrer ganzen Energie und ihrem ganzen Engagement den verschiedenen, auch ehrenamtlichen Funktionen. Sie war Vizepräsidentin der Basis-Kultur Wien, Vizepräsidentin des Wiener Volksbildungswerks und seit 1984 hatte sie die Präsidentschaft des Kulturvereins Hietzing inne. Außerdem engagierte sie sich im Bund sozialdemokratischer Freiheitskämpferinnen.

In Würdigung ihrer großen Verdienste wurde ihr 1992 vom Bundespräsidenten der Berufstitel „Regierungsrätin“ und vom Land Wien das Goldene Verdienstzeichen verliehen. Für ihr Lebenswerk erhielt sie die Victor-Adler-Plakette, die höchste Auszeichnung der SPÖ. Ihr antifaschistischer Einsatz wurde mit der Otto-Bauer-Plakette gewürdigt. Nach Ihr die städtische Wohnhausanlage in der Trauttmansdorffgasse 18 benannt worden. Hermine Moser starb am 29. August 2016 in Wien.

Gedenken an die Gründung der Republik

Anlässlich des Jahrestags der Ausrufung der Ersten Republik am 12. November 1918 haben heute, Montag, SPÖ-Bundesparteivorsitzender, Klubobmann, Bundeskanzler Christian Kern und der Wiener Bürgermeister Michael Häupl einen Kranz am Republik-Denkmal in Wien niedergelegt. Gemeinsam mit weiteren hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Sozialdemokratie gedachten sie der Gründung der Ersten Republik und den Anfängen der parlamentarischen Demokratie in Österreich. Kern erinnerte an die Kämpfe, die Victor Adler für Presse- und Versammlungsfreiheit ausgefochten hatte, an Ferdinand Hanusch, der den modernen Sozialstaat aufbaute und an Jakob Reumann, den Vorreiter der Erfolgsgeschichte des „Roten Wien“. „Gemeinsam war ihnen das Anliegen, die Lebensverhältnisse der Menschen konkret zu verbessern und die Gesellschaft besser zu machen“, betonte der Kanzler. „Erinnern wir uns daran, was uns unsere Vorfahren hinterlassen haben und setzen wir ihre Politik im Sinne eines gerechten Österreichs fort“, so der SPÖ-Vorsitzende. Zum Gedenken an die Gründung der Ersten Republik betonte Häupl: “Wir müssen die sozialen Verhältnisse in der Republik stabil halten, denn wir wissen: Armut frisst Demokratie, das ist weltweit zu beobachten”, so der Wiener Bürgermeister in Richtung derer, die etwa die Mindestsicherung als Almosen statt als wichtige Säule der Armuts- und Kriminalitätsbekämpfung betrachten. “Wer die Demokratie nachhaltig sichern will, muss auf gerechte Verteilung und soziale Gerechtigkeit setzen”, so Häupl.

Der Vorsitzende der SPÖ Hietzing, LAbg. Gerhard Schmid zum Gedenktag: “Heute gilt es das Werk von Adler, Hanusch und Reumann und vieler anderer fortzusetzen und für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft, für soziale Sicherheit und Demokratie einzutreten! Das ist der historische Auftrag, an den wir uns in besonderer Weise erinnern”