Autor -Gerhard Schmid

Gedenkmarsch für die Opfer des Widerstands – Erinnerung als Auftrag für die Zukunft

Am 1. November gedachten der Bund sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der SPÖ, der Wiener SPÖ-Bildung, den Sozialdemokratischen Frauen, der Sozialistischen Jugend, der Jungen Generation sowie dem VSStÖ den mutigen Frauen und Männern, die im Widerstand gegen Austrofaschismus und Nationalsozialismus ihr Leben riskierten und verloren.

Der traditionelle Gedenkmarsch begann am Johann-Hatzl-Platz beim zweiten Tor des Wiener Zentralfriedhofs. Von dort führte der Weg vorbei am Grab von Rosa Jochmann sowie Barbara Prammer, einer der Namensgeberinnen des aktuellen Lehrgangs der Wiener Parteischule, und weiter zum Mahnmal der Stadt Wien für die Opfer für ein freies Österreich 1934–1945. Dort sprach Vizebürgermeisterin und Stadträtin Kathrin Gaàl Worte des Gedenkens und der Mahnung.

Im Anschluss gedachte die Versammlung beim Mahnmal für die Opfer der NS-Justiz und der NS-Kindereuthanasie „Am Spiegelgrund“ (Steinhof) jener Menschen, die in dieser Zeit unsägliches Leid erfahren mussten. Bezirksvorsteherin Mag.a Stefanie Lamp hielt dort eine eindrucksvolle Gedenkrede, die an das Unrecht erinnerte und den Wert von Menschlichkeit und Solidarität betonte.

Wie jedes Jahr gedachte die sozialdemokratische Bewegung in diesem Rahmen auch der großen Persönlichkeiten des österreichischen Widerstands und der sozialistischen Bewegung: Victor Adler, Karl Seitz, Otto Bauer, Helene Bauer, Friedrich Adler und Engelbert Pernerstorfer. Der Gedenkmarsch endete im Ehrenhain für die Februar- und Spanienkämpferinnen und -kämpfer, wo Michael Kögl, Vorsitzender der Jungen Generation in der SPÖ, die Abschlussrede hielt.

Auch die SPÖ-Bundesbildungsorganisation war wie immer bei dieser wichtigen Veranstaltung vertreten. SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid und SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan nahmen am Gedenkmarsch teil und gratulierten Irmtraut Karlsson, der an diesem Tag am Wiener Zentralfriedhof die Otto-Bauer-Plakette verliehen wurde, zu dieser besonderen Auszeichnung. Diese Plakette wird nicht nur für langjähriges Engagement und Verdienste verliehen, sondern auch für den besonderen Einsatz im Kampf gegen Rechtsradikalismus und Faschismus – ein Engagement, das Irmtraut Karlsson seit Jahrzehnten mit großem Mut und Überzeugung verkörpert.

Besonders erfreulich war, dass auch der ehemalige Bundesbildungsvorsitzende und heutige Wiener Bürgermeister Dr. Michael Ludwig an der Gedenkveranstaltung teilnahm und damit die Bedeutung des gemeinsamen Erinnerns unterstrich.

Die Wiener SPÖ-Bildungsorganisation ist nicht nur Mitveranstalterin dieses traditionellen Gedenkmarsches, sondern schafft es jedes Jahr aufs Neue, viele engagierte Menschen – darunter zahlreiche Parteischülerinnen und Parteischüler – zur Teilnahme zu motivieren. Damit wird ein starkes Zeichen gesetzt: Erinnerung ist keine Pflicht aus der Vergangenheit, sondern ein lebendiger Auftrag für Demokratie, Solidarität und Menschlichkeit.

Foto: Christian Bader

Prof. Dr. Gerhard Schmid besuchte wichtige Organisationen und Einrichtungen in Genf

Sowohl Wien als auch Genf sind Sitz der Vereinten Nationen – mit all den Herausforderungen für und Auswirkungen auf die Städte. Daher galt der erste Besuch Prof. Dr. Gerhard Schmids in seiner Funktion als Dritter Landtagspräsident von Wien der Stadt Genf. Auf dem Programm standen unter anderem der Besuch des UN- Flüchtlingskommissariats UNHCR und der Weltgesundheitsorganisation WHO. Bei deinem Treffen mit dem WHO-Direktor für Finanzen und Partnerschaften, Dr. Gaudenz Silberschmidt wurden Fragen der Global Health Governance, vor allem der Seuchen- und Pandemiebekämpfung besprochen.

Beim Treffen mit dem Präsidenten der Kantonsregierung, Thierry Apothéloz wurde einem ausführlichen Austausch über die politische Lage und der Situation der beide Städte als Sitz der Vereinten Nationen gesprochen.

Eine intensive Diskussion mit international anerkannten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern –  darunter viele Österreicherinnen und Österreicher, vor allem Wienerinnen und Wiener –  statt. Vor allem Exponenten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Technischen Universität Wien, aber auch anderer Einrichtungen. Ziel war ein grundlegender Austausch bzw. Informationen über Fragen der Grundlagenforschung. Dabei wurde auf der französischen Seite ein Einstieg in die in 100 m Tiefe liegende und im Umfang 27 km lange Anlage des Teilchenbeschleunigers ermöglicht. Dabei konnten besondere Eindrücke in eine nahezu, in ihrer Dimension unvorstellbare Forschungswelt gewonnen werden.

Treffen mit:

Dr. Michael Benedikt – Leiter, Future Circular Collider Feasibility Study

Dr. Markus Brugger – Verbindungsstelle für Österreich am CERN

Dr. Peter Cochula – Leiter Mitgliedsstaatenbeziehungen

Dr. Manfred Krammer – Leiter, Abteilung für experimentelle Physik

Fotos: Bernd Herger

 

 

Neutralitäts-Enquete der SPÖ-Bildung – Schmid: „Neutralität unverzichtbare Grundlage der österreichischen Politik und Neutralität“

Die SPÖ-Bundesbildung lud zu Enquete „Neutralität im Wandel der Zeit“ mit u.a. SPÖ-Bildungsvorsitzendem Gerhard Schmid, Direktor des Renner-Instituts Sascha Obrecht und Expert:innen

Am 24. Oktober hat die SPÖ-Bundesbildung zu einer großen Enquete zum Thema „Neutralität im Wandel der Zeit“ in die Wiener Bildungsakademie geladen. SPÖ-Bildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid, Direktor des Renner-Instituts Dr. Sascha Obrecht und renommierte Expert:innen aus Politik, Wissenschaft und Friedensforschung haben sich darüber ausgetauscht, wie Neutralitätspolitik in Zeiten internationaler Spannungen und zunehmender geopolitischer Verflechtungen verstanden und gelebt werden kann. Vor 70 Jahren, am 26. Oktober 1955, wurde das Bundesverfassungsgesetz über die österreichische Neutralität beschlossen. Die Enquete, die rund 50 Gäste besuchten, hat spannende Perspektiven geboten und war ein voller Erfolg. SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid betonte bei der Eröffnung der Enquete: „Die Neutralität ist heute nach wie vor eine unverzichtbare Grundlage der österreichischen Politik und Identität.

Schmid sagte, dass „Neutralität unter ständigem Angriff von verschiedenen politischen Seiten steht. Man muss die Neutralität unter den heutigen Rahmenbedingungen wieder mit einer aktiven Außenpolitik gestalten und ihr einen offensiven völkerverbindenden Stellenwert geben. Das ist auch aus Wiener Sicht als Ort des Dialogs und der Verantwortung als UNO-Sitz von besonderer Bedeutung. In offensiver Weise kann eine aktive Neutralitätspolitik ein wertvoller Beitrag für Völkerverständigung, Frieden und Demokratie sein und die Türen als Ort der Begegnung öffnen.“

Bundespräsident a. D. Heinz Fischer erinnerte in einer Videobotschaft an die Errungenschaften Bruno Kreiskys für die Neutralität Österreichs: „Kreisky war ein besonders engagierter Verfechter und Befürworter der Neutralität und einer Neutralitätspolitik mit verfassungsrechtlicher Grundlage. Wir können froh darüber sein, dass Kreisky so entschieden für die Neutralität eingetreten ist.“ Fischer begrüßte zudem, dass im aktuellen Regierungsprogramm mehrfach das Bekenntnis zur Neutralität festgeschrieben wurde.

Dr. Sascha Obrecht, Direktor des Renner-Instituts, sagte in seinem Statement: „Die Neutralität ist tief mit der österreichischen Identität verwoben und ein hohes Gut. Gerade in Zeiten zunehmender internationaler Konflikte bietet sie die Möglichkeit, Instrument selbstbestimmter und aktiver Außen- und Friedenspolitik zu sein.“

In ihrer Keynote zum Thema „Österreichs Neutralität zwischen außenpolitischer Positionierung und aktiver Neutralitätspolitik“ warnte Univ.-Prof.in Dr.in Lucile Dreidemy, MA von der Universität Wien: „Wenn wir von einer Zunahme der antidemokratischen Kräfte in der Welt ausgehen, frage ich mich, wie die Welt aussehen würde, wenn wir diesen aufgerüstete Waffenarsenale mitgeben.“

Privatdozent Mag. Dr. Thomas Roithner, Friedensforscher an der Universität Wien, sagte beim Expert*innengespräch zum Thema „Aktive Neutralitätspolitik und ihre Chancen“: „Ein neutraler Staat verpflichtet sich, an keinem Krieg teilzunehmen, auf keiner Seite. Neutral sein heißt aber nicht, nichts zu tun. Wie können wir global und im EU-Rahmen friedenspolitische Gestaltungsräume wahrnehmen? Österreichs Neutralität muss glaubwürdig und nützlich sein. Ein positives Beispiel ist Österreichs Engagement bei der humanitären Abrüstung und Rüstungskontrolle. Stellvertretend steht hier der völkerrechtliche Atomwaffenverbotsvertrag.“

Mag. Dr. Florian Wenninger, Leiter des Instituts für Historische Sozialforschung, betonte: „Wenn wir über die Abkehr von der Neutralität debattieren, müssen wir offen aussprechen, was die Alternative wäre: Der Beitritt zu einem Verteidigungsbündnis – in Ermangelung einer Europäischen Sicherheitsarchitektur wäre das realiter die NATO. Dies würde die Aufstockung der zu erwartenden Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent des BIP bedeuten, was nachhaltige Einschnitte in das österreichische Sozialsystem unvermeidlich machen würde. Eine durchaus fragwürdige Steigerung der äußeren Sicherheit ginge also einher mit einer massiven Schwächung der sozialen Sicherheit. Zudem ist die Hoffnung, die Konjunktur mithilfe von Rüstungsausgaben anzukurbeln, verfehlt: Volkswirtschaftlich wirken Rüstungsausgaben wie Konsumausgaben, sie lösen keine nachhaltigen Effekte aus, zudem wandern sie zu mehr als zwei Dritteln ins Ausland. Demgegenüber wären Infrastrukturinvestitionen, etwa im Bereich der Eisenbahn, wesentlich sinnvoller.“

Dr.in Karin Moser, Historikerin und Moderatorin des Gesprächs, betonte: „Die aktuelle internationale geopolitische Situation stellt uns vor neue Herausforderungen, sie bietet uns aber auch neue Chancen im Sinne einer aktiven österreichischen Neutralitätspolitik, wie z.B. ein globales Engagement in Fragen der sozialen Sicherheit, in Gleichstellungsfragen, im Bereich der digitalen Sicherheit oder der Sicherung der Pressefreiheit.“

SERVICE: Fotos von der Enquete stehen in Kürze auf der Flickr-Seite der SPÖ-Bildung unter https://www.flickr.com/people/196943159@N03/ zum Download zur Verfügung.

Foto v. links n. rechts: Mag. Dr. Florian Wenninger, Dr.in Karin Moser, Mag. Dr. Thomas Roithner, Univ.-Prof.in Dr.in Lucile Dreidemy, MA Foto: SPÖ Bundesbildung

Gedenken an Prof. Rudolf Gelbard

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Schmid: „Rudi Gelbard hat als Mahner wider das Vergessen Unschätzbares für die Erinnerungskultur geleistet“

Der am 24. Oktober 2018 verstorbene österreichische Antifaschist, Zeitzeuge und KZ-Überlebende Rudolf Gelbard hätte am 4. Dezember seinen Geburtstag gefeiert. Die SPÖ-Bundesbildungsorganisation hat aus diesem Anlass dem unvergesslichen Rudolf Gelbard gedacht. SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid betonte, dass „Rudi Gelbard ein wichtiger Mitstreiter der SPÖ-Bundesbildungsorganisation war. Als aktiver Zeitzeuge hat er seine Erfahrungen und sein Wissen an Schulen in ganz Österreich vermittelt. Rudi Gelbard hat als unermüdlicher Mahner wider das Vergessen Unschätzbares für die so wichtige Erinnerungskultur geleistet“, so Schmid.

Auch Ernst Woller, Vorsitzender der SPÖ Wiener Bildung, erinnerte an das Wirken von Rudolf Gelbard: „Rudolf Gelbard hat mit seinem beeindruckenden Engagement enorm viel für die Demokratie, die Erinnerungsarbeit und die antifaschistische Arbeit in Schulen geleistet“, so Woller beim Gedenken an den Freund der SPÖ-Bildungsorganisation.

SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan: „Aus all diesem Anlass haben wir uns entschlossen, ein regelmäßigen ‚Prof. Rudolf Gelbard-Symposium‘ ins Leben zu rufen, um seine Ideen und Ideale weiterleben und weiterdiskutieren zu können. Am 9. Mai 2022 wurde das ‚1. Prof. Rudolf-Gelbard-Symposium: Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Ein Kampf, der nie zu Ende geht‚ und am 29. Jänner 2024 das ‚2. Prof. Rudolf Gelbard Symposium – Dialog der Religionen‘ erfolgreich durchgeführt. Rudi, der 1956 bis 1958 die Wiener Parteischule besuchte und seit dieser Zeit als steter Vortragender erhalten blieb, fehlt!“

Rudolf Gelbard – KZ-Überlebender und Zeitzeuge

Rudolf Gelbard wurde am 4. Dezember 1930 in Wien geboren. 1942 wurde er mit seinen Eltern ins KZ Theresienstadt deportiert und überlebte als eines der wenigen Kinder. Nach seiner Befreiung engagierte er sich als Mitglied der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer und setzte sich unermüdlich für die Aufklärung über NS-Verbrechen ein. Er hielt Vorträge an Schulen, Universitäten und auf Symposien und war Mitglied der Kulturkommission der Israelitischen Kultusgemeinde.

Für seine Verdienste wurde Gelbard mit dem Berufstitel Professor sowie weiteren Auszeichnungen, darunter die Joseph-Samuel-Bloch-Medaille, geehrt. Seit 2008 wird der „Rudolf Gelbard Preis“ für den Einsatz gegen Faschismus und Antisemitismus verliehen. In der Spielzeit 2013/14 wirkte er an der Theaterproduktion Die letzten Zeugen mit, die international Anerkennung fand.

Neben seiner Vortragstätigkeit beobachtete er Neonaziprozesse und dokumentierte Zeitgeschichte als Redakteur. Sein antifaschistisches Engagement umfasste Proteste gegen Holocaustleugner*innen und den Kampf gegen rechtsextreme Ideologien. Gelbard betonte stets die Verantwortung der Überlebenden, die Erinnerung wachzuhalten und kommende Generationen zu sensibilisieren. Sein Lebenswerk wurde in mehreren Dokumentationen und Theaterstücken gewürdigt, darunter Der Mann auf dem Balkon und Die letzten Zeugen. 2022 wurde ein Teilabschnitt des 12.-Februar-Platzes im Döblinger Karl-Marx-Hof in der Rudolf-Gelbard-Gasse benannt.

Bild: Von Christian Michelides – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=36768091

 

Jean Ziegler mit dem 4. Marie-Jahoda-Preis für herausragende wissenschaftliche Erkenntnisse geehrt

SPÖ-Bildungsvorsitzender Schmid: „Zieglers Werk steht für kritische Vernunft, Mut zur Wahrheit und eine unerschütterliche Menschlichkeit“

Die Sozialdemokratischen Bildungsorganisationen haben den international bekannten Soziologen, Autor und ehemaligen UNO-Sonderberichterstatter Jean Ziegler mit dem 4. Marie-Jahoda-Preis für herausragende wissenschaftliche Erkenntnisse ausgezeichnet. Mit einer kleinen Delegation reisten Vertreter:innen der Sozialdemokratischen Bildungsorganisationen in die Nähe von Genf, wo Jean Ziegler sie in seinem Haus persönlich empfing. SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid überreichte Ziegler die Auszeichnung. Für Schmid verkörpert Ziegler „jene intellektuelle und moralische Haltung, die Wissenschaft und politisches Denken miteinander verbindet. Sein Werk steht für kritische Vernunft, Mut zur Wahrheit und eine unerschütterliche Menschlichkeit. Er ist ein Vorbild für alle, die Bildung als Werkzeug der Emanzipation verstehen“.

SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan betont: „Diese Begegnung war eine große Ehre und zugleich eine tief bewegende Erinnerung daran, wie sehr Wissenschaft und politisches Engagement einander brauchen. Jean Ziegler hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, immer wieder nach dem Warum zu fragen – nach den Ursachen von Ungerechtigkeit, nach dem Sinn von Solidarität und nach dem, was uns als Gesellschaft zusammenhält.“ Auch im hohen Alter verfolge Ziegler die politischen Entwicklungen weltweit mit wachem Interesse und ungebrochener Leidenschaft.

Jean Ziegler zählt seit Jahrzehnten zu den wichtigsten kritischen Intellektuellen Europas. Mit Werken wie „Das Imperium der Schande“, „Der Hass auf den Westen“ oder „Die Schande Europas – Von Flüchtlingen und Menschenrechten“ hat er den globalen Kapitalismus, seine moralischen Abgründe und seine sozialen Folgen scharf analysiert. In seinem jüngsten Buch „Trotz alledem! Warum ich die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht aufgebe“ fasst Ziegler sein lebenslanges Engagement für Gerechtigkeit, Solidarität und Menschlichkeit zusammen – ein Werk, das Mut macht und aufrüttelt.

Foto: Bernd Herger

SPÖ Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid: Wertvoller Austausch in Oberösterreich

Gemeinsam mit dem SPÖ Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan traf sich der SPÖ Bundesbildungsvorsitzende Prof. Dr. Gerhard Schmid zu einem inhaltlichen Austausch mit Oberösterreich SPÖ-Landesparteivorsitzendem, Landesrat Martin Winkler sowie dem dritten Landtagspräsidenten Peter Binder.

Im Mittelpunkt des Treffens standen der Dialog zwischen Wien und Oberösterreich auf Landtagsebene sowie die aktuellen Herausforderungen der Sozialdemokratie – sowohl im politischen Alltag als auch im Bereich der Bildungsarbeit. In konstruktiver Atmosphäre wurden die Chancen einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Landesorganisationen ausgelotet und über Möglichkeiten gesprochen, sozialdemokratische Bildungsangebote noch gezielter an aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen anzupassen.

Prof. Schmid betonte die Bedeutung regelmäßiger Gespräche und Kooperationen zwischen den Ländern: „Nur durch offenen Austausch und gemeinsame Perspektiven können wir politische und gesellschaftliche Herausforderungen erfolgreich gestalten. Bildungspolitik ist und bleibt ein zentrales Werkzeug, um soziale Gerechtigkeit zu fördern und Demokratie zu stärken.“

Auch Landesrat Martin Winkler unterstrich die Notwendigkeit, die Sozialdemokratie weiterzuentwickeln und gleichzeitig ihre Grundwerte im Alltag spürbar zu machen: „Die Sozialdemokratie muss aus den Fehlern der Vergangenheit die richtigen Schlüsse ziehen. Man muss bei den Menschen sein – in ihren Lebensrealitäten, mit ihren Sorgen und Hoffnungen.“

Der dritte Landtagspräsident Peter Binder ergänzte, dass die politische Bildungsarbeit in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle spiele: Sie ermögliche es, gesellschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, solidarisches Handeln zu stärken und Demokratie erfahrbar zu machen.

SPÖ Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan hob die langjährige Verbundenheit der Beteiligten hervor: „Alle Beteiligten kennen und schätzen sich seit vielen Jahren und haben in unterschiedlichen Projekten bereits erfolgreich zusammengearbeitet. Der ständige Austausch ist uns wichtig – und wir kommen mit der Wiener Parteischule bald wieder, um beide zu besuchen und den Dialog weiterzuführen.“

Das Treffen machte deutlich, dass gegenseitige Vernetzung, gemeinsame Reflexion und inhaltlicher Austausch zentrale Voraussetzungen für eine starke, zukunftsorientierte Bildungsarbeit und eine lebendige Sozialdemokratie sind.

Gerhard Schmid: Herzliche Gratulation an Richard Cocket zum Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch 2024

Für sein Werk „Stadt der Ideen. Als Wien die moderne Welt erfand“, erhielt der britische Journalist und Historiker Richard Cockett den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch 2024. Als Laudator fungierte niemand geringerer als Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, selbst ein Historiker. Der Vorsitzende der der SPÖ Bundesbildungsorganisation, Dritter Landtagspräsident von Wien, Gerhard Schmid, würdigt den Preisträger und sein Werk: „Zurecht hat diese Huldigung der Geistesmetropole des 20. Jahrhunderts diesen so wertvollen Preis gewonnen.“

Richard Cockett führt uns in seinem umfassenden Werk „Stadt der Ideen“ auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung Wiens als intellektuelles und kulturelles Zentrum von Weltrang vor Augen. Wien sei eine Innovationsmatrix gewesen, deren Beitrag für die Geistesgeschichte der Welt des 20. Jahrhunderts mit politischer Innovation und gesellschaftlicher Vision nicht zu überschätzen sei.

Dieses Buch ist nicht nur ein Loblied auf Wien, sondern auch ein Plädoyer für die Bedeutung von Städten als Orte des Dialogs, der Kreativität und des Fortschritts. In der geistigen Tradition von Bruno Kreisky betont Cockett die Notwendigkeit eines offenen, pluralistischen, kosmopolitischen und solidarischen Denkens, das weit über nationale Grenzen hinausweist.

SPÖ Hietzing: Spannender Abend mit SPÖ-Klubvorsitzendem Philip Kucher

Kürzlich war SPÖ Klubvorsitzender Philip Kucher bei der SPÖ Hietzing zu Gast, um mit den Mitgliedern und Funktionär:innen über die aktuellen politischen Herausforderungen zu diskutieren. Moderiert wurde der Abend vom Vorsitzenden der SPÖ Hietzing, LAbg. Gerhard Schmid.

Ein wichtiges Thema der Diskussion war der Erhalt der Demokratie, denn immer öfter werden demokratische Normen in Frage gestellt oder offen angegriffen. Eines ist klar: antidemokratische Tendenzen müssen in die Schranken gewiesen werden und die Demokratie verteidigt werden.  Ein weiterer Schwerpunkt war die Mietpreisbremse, eine Maßnahme, die von der SPÖ in der Bundesregierung durchgesetzt werden konnte und für sehr viele Menschen eine enorme Erleichterung bringt. Denn Wohnen darf kein Luxus sein. Ebenso wie Lebensmittel und Energie. Auch hier waren sich alle einig: Der Teuerung muss ein Riegel vorgeschoben werden, das Leben muss leistbar sein. Und die Bevölkerung muss sich auf eine funktionierende Gesundheitsversorgung verlassen können, die für alle Menschen gleichermaßen zugänglich ist, unabhängig vom Geldbörsel der Patient:innen. Auch das Bildungssystem steht vor großen Bürden, die mit Weitblick bewältigt werden müssen.

Philip Kucher skizzierte die von der SPÖ angeregten Maßnahmen und berichtete über die Zusammenarbeit innerhalb der Bundesregierung sowie über die Herausforderungen einer Koalition, die aus drei sehr unterschiedlichen Parteien besteht. „Ein informativer Abend mit spannenden Themen und angeregten Diskussionen“, freut sich SPÖ-Hietzing Vorsitzender, LAbg. Gerhard Schmid, der dem SPÖ Klubvorsitzenden für den Besuch und die interessanten Ausführungen dankte.

Fotos: SPÖ Hietzing

Herzliche Gratulation zum 87. Geburtstag, lieber Heinz Fischer!

„Heinz Fischer hat sein Leben dem Dienst an Österreich, an der Demokratie und an der Sozialdemokratie gewidmet. Seine ruhige, integre und vorausschauende Art hat unser Land in entscheidenden Phasen geprägt. Wir sind stolz, ihn als Weggefährten und Vorbild zu wissen”, betont der Vorsitzende der SPÖ Bundesbildungsorganisation, Prof. Dr. Gerhard Schmid anlässlich des 87. Geburtstags von Bundespräsident a.D. Heinz Fischer.

Die SPÖ-Bundesbildungsorganisation gratuliert Dr. Heinz Fischer herzlich und würdigt damit eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die das politische, gesellschaftliche und kulturelle Leben Österreichs über Jahrzehnte hinweg entscheidend geprägt hat.

Heinz Fischer, am 9. Oktober 1938 in Graz geboren, begann seine politische Laufbahn bereits früh als engagiertes Mitglied der sozialistischen Schüler- und Studentenorganisationen. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien und seiner Promotion zum Dr. iur. im Jahr 1961 führte ihn sein Weg rasch in die Reihen des SPÖ-Parlamentsklubs, wo er ab 1963 als Klubsekretär tätig war. 1971 zog er als Abgeordneter in den Nationalrat ein und blieb über viele Jahre hinweg eine der wichtigsten Stimmen der österreichischen Sozialdemokratie.

Von 1983 bis 1987 bekleidete Heinz Fischer das Amt des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung. In dieser Funktion initiierte er wegweisende Maßnahmen für die österreichische Forschungs- und Hochschullandschaft, darunter die Einführung der Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendien, eine Erweiterung der steuerlichen Forschungsförderung und das Museumskonzept 1985. 1990 wurde er Präsident des Nationalrates, ein Amt, das er über ein Jahrzehnt innehatte, bevor er 2004 zum Bundespräsidenten der Republik Österreich gewählt wurde.

Zwei Amtsperioden lang, von 2004 bis 2016, stand Heinz Fischer als Staatsoberhaupt an der Spitze des Landes. In dieser Rolle setzte er sich unermüdlich für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Toleranz und den gesellschaftlichen Dialog ein. Seine Präsidentschaft war von einer ruhigen, vermittelnden und dennoch klaren Handschrift geprägt. Mit seiner Wiederwahl 2010, bei der er fast 80 Prozent der Stimmen erhielt, bestätigte das österreichische Volk sein großes Vertrauen in ihn.

Auch nach dem Ende seiner Amtszeit ist Heinz Fischer in vielfältiger Weise aktiv geblieben. Besonders eng verbunden ist er bis heute mit der Erwachsenenbildung: Er ist Präsident des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen, eine Funktion, die er bereits vor seiner Wahl zum Bundespräsidenten innehatte und nach 2016 wieder aufnahm. Damit bekräftigt er seine Rolle als großer Erwachsenenbildner Österreichs. Darüber hinaus engagierte er sich als Koordinator des Gedenkjahres 2018 und bringt sein Wissen und seine Erfahrung regelmäßig in aktuelle gesellschaftspolitische Debatten ein.

Heinz Fischer ist Ehrenbürger der Städte Wien und Graz, Träger zahlreicher nationaler und internationaler Auszeichnungen und Verfasser vieler Publikationen zur österreichischen Zeitgeschichte, zur Demokratie und zur Sozialdemokratie. Werke wie Die Kreisky-JahreReflexionenErinnerungen oder 100 Jahre Republik dokumentieren nicht nur sein tiefes Wissen, sondern auch seine persönliche Perspektive auf das Werden und Wachsen der Zweiten Republik.

Vor wenigen Tagen wurde ein neues Video zu den Themen „aktive Neutralitäts- und Friedenspolitik“ erstellt, in dem er sein Wissen und die Aktualität dieser Herausforderungen verbunden hat.

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SPÖ-Bundesbildung trauert um Dr. Anton Pelinka

Prof. Dr. Gerhard Schmid: „Anton Pelinka war mahnende Stimme für Demokratie und Freiheit – ein Aufklärer im besten Sinne des Wortes“
Mit dem Tod von Dr. Anton Pelinka am 3. Oktober 2025 verliert Österreich eine seiner bedeutendsten Stimmen der Politikwissenschaft und einen leidenschaftlichen Verteidiger der Demokratie. Sein Wirken reichte weit über den Hörsaal hinaus – als Forscher, Lehrender und öffentlicher Intellektueller hat er über Jahrzehnte das politische Denken in Österreich und Europa geprägt.
Anton Pelinka war nicht nur langjähriger Professor an der Universität Innsbruck, wo er das Institut für Politikwissenschaft aufbaute und prägte, sondern später auch Lehrender an der Central European University in Budapest und Wien. Er verstand Wissenschaft immer als gesellschaftliche Verantwortung – als Beitrag zu Aufklärung, Vernunft und Demokratie. Seine Vorlesungen und Seminare waren nicht bloß Wissensvermittlung, sondern Anregung zum Denken, Widersprechen und Mitgestalten.Kaum jemand hat die Ausbildung von Studierenden der Politikwissenschaft in Österreich so nachhaltig geprägt wie er. Generationen von Studierenden sind mit seinen Lehrbüchern groß geworden. Werke wie „Grundzüge der Politikwissenschaft“, „Vergleich politischer Systeme“ oder „Österreichische Politik. Grundlagen – Strukturen – Trends“ gehören zum festen Bestandteil des Faches. Diese Bücher bilden bis heute das Fundament politikwissenschaftlicher Ausbildung und tragen seine Handschrift: Klarheit, Präzision, argumentative Stärke und unerschütterliche Demokratieüberzeugung. Anton Pelinka war ein außergewöhnlich fleißiger Schreiber, der es verstand, komplexe Sachverhalte in zugänglicher Sprache zu vermitteln – eine Kunst, die er als akademischer Lehrer wie als öffentlicher Denker meisterte.Sein schriftliches Werk reicht weit darüber hinaus: In „Die gescheiterte Republik“, „Die unheilige Allianz. Die rechten und die linken Extremisten gegen Europa“, „Europa. Ein Plädoyer“, „Wir sind alle Amerikaner“ oder „Israel. Ausnahme- oder Normalstaat“ verknüpfte er wissenschaftliche Genauigkeit mit gesellschaftspolitischer Verantwortung. Seine Texte bleiben Grundlagen für das Verständnis von Politik, Macht und Demokratie in einer komplexen Welt.

Prof. Dr. Gerhard Schmid würdigte ihn mit den Worten: „Anton Pelinka war eine mahnende Stimme für Demokratie und Freiheit – ein Aufklärer im besten Sinne des Wortes. Er forderte stets einen offenen, direkten und zugleich kritischen Umgang mit unserer Geschichte, ohne je die Grundprinzipien von Demokratie und Menschenwürde aus den Augen zu verlieren. Als großer Pionier der politischen Bildung hat er in Österreich Maßstäbe gesetzt. Sein Name steht für den Aufholprozess, den unser Land in diesem Bereich gegenüber anderen westlichen Staaten gemacht hat, in denen die Bedeutung der politischen Bildung früher erkannt wurde. Er hat entscheidend dazu beigetragen, die Politikwissenschaft als eigenständige und anerkannte Disziplin in der österreichischen Universitätslandschaft zu verankern – und damit ein Fundament gelegt, auf dem wir bis heute aufbauen.“

Auch Wolfgang Markytan von der Wiener Bildungsakademie erinnert sich mit großer Wertschätzung: „Lieber Dr. Pelinka, wir vermissen dich. Du warst ein Vorbild in der politischen Bildung, an Universitäten ebenso wie in der gesellschaftlichen Bildungsarbeit. Du hast uns gezeigt, dass Wissen erst dann lebendig wird, wenn es geteilt, diskutiert und mit Verantwortung verbunden wird. Wir danken dir für deine klare Stimme, deine Leidenschaft für Bildung und Demokratie und dafür, dass du uns immer wieder daran erinnert hast, was politische Bildung im Kern bedeutet: Haltung, Respekt und Teilhabe.“

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freundinnen und Freunden. In dieser schweren Zeit stehen wir zusammen – in Trauer, aber auch in großer Dankbarkeit für das, was Anton Pelinka hinterlässt: das Vermächtnis eines Lebens für Demokratie, Wissenschaft und politische Bildung.

Foto: Universität Innsbruck