Tag -Gedenken

150. Geburtstag Otto Glöckels – SPÖ-Schmid gedenkt eines „großen Vorkämpfers für ein modernes und gerechtes Bildungssystem“

SPÖ-Bildungsorganisationen legen Kranz zu Ehren des Bildungsreformers nieder – Glöckel kämpfte für Bildungssystem ohne Barrieren und freien Uni-Zugang für Frauen

Anlässlich des 150. Geburtstags des großen Bildungsreformers Otto Glöckel haben die SPÖ-Bundesbildung, die Wiener SPÖ-Bildung und die Wiener Bildungsakademie einen Kranz im Gedenken an Glöckel niedergelegt.

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SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid betonte beim Gedenken beim Palais Epstein am Dr.-Karl-Renner-Ring: „Otto Glöckel war nicht nur einer der bedeutendsten Bildungspolitiker und sozialdemokratischen Reformer seiner Zeit – er hat auch Bahnbrechendes für das Wiener und das österreichische Bildungssystem geleistet.“ Glöckel habe richtungsweisende Bildungsreformen eingeleitet, so Schmid.

„Wenn wir heute Otto Glöckels gedenken, ist das für uns die Verpflichtung, für ein modernes, zukunftsorientiertes und vor allem sozial gerechtes Bildungssystem ohne Barrieren und Schranken zu kämpfen.“ Das Vermächtnis Glöckels müsse fortgesetzt werden, betonte SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan, MA. Die SPÖ-Bildungsorganisationen haben „in Gedenken an den großen Bildungsreformer Glöckel“ auch an dessen Ehrengrab am Meidlinger Friedhof einen Kranz niedergelegt.

Für den Wiener Bildungsdirektor Mag. Heinrich Himmer ist Glöckels 150. Geburtstag ein guter Anlass, über dessen Projekte für ein gerechtes, gleichberechtigtes und modernes Wiener Schulwesen nachzudenken. Es sei heute wie damals wichtig, in Wien und Österreich für jedes Kind die gleichen Chancen zu ermöglichen. „Denn das, was für Otto Glöckel der Leitspruch war, ist auch heute noch unser Leitspruch: das Kind in den Mittelpunkt stellen“, so Himmer.

Die Wiener SPÖ-Bildungssekretärin Martina Canori-Buchhart, MA erinnerte daran, dass Glöckel – unbeteiligt an den Februarkämpfen – am 12. Februar 1934 im Palais Epstein verhaftet und ins Anhaltelager Wöllersdorf gebracht wurde. Zu Otto Glöckel: Der am 8. Februar 1874 geborene Otto Glöckel war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des sozialdemokratischen Lehrervereins. Er war Nationalratsabgeordneter, erster Unterrichtsminister (Unterstaatssekretär für Unterricht) der Ersten Republik und Wiener Stadtschulratspräsident. 1934 wurde er in seinem Büro im Palais Epstein verhaftet und für mehrere Monate in Haft genommen. Glöckel legte in seinem Buch „Das Tor der Zukunft“ bereits 1917 ein Schulreformprogramm vor. In seinem Erlass von 1919 ermöglichte er Frauen den freien Zugang zu Universitäten. Besondere Bedeutung hatte auch der sogenannte Glöckel-Erlass, mit dem u.a. die verpflichtende Beteiligung der Schüler*innen am Religionsunterricht abgeschafft wurde. Glöckel stellte dem geltenden autoritären Unterrichtsprinzip die Forderung nach freier Entfaltung der Persönlichkeit des Kindes entgegen. Zur Überwindung der sozialen Chancenungleichheiten strebte Glöckel eine einheitliche Organisation des Erziehungs- und Bildungswesens an. Damit wollte der Reformer den Abbau von Bildungsbarrieren, die soziale Integration der Kinder und die Ausschaltung des kirchlichen Einflusses erreichen. Zudem wurden Lehrpläne neu formuliert, die Unterrichtsmethoden modernisiert und die Lehrer*innenausbildung verbessert. Seine Vision von der Verwirklichung der Einheitsschule aller Zehn- bis Vierzehnjährigen scheiterte am Widerstand der Konservativen.

Fotos: SPÖ Bildung

Gerhard Schmid zum Holocaust Gedenktag: „Kampf für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte“

„Das Gedenken an die furchtbarste Zeit der Geschichte verbinde ich heuer mit dem Kampf für Demokratie und den großen und sichtbaren Aktivitäten in unserem Land. In einer Person spiegelt sich sowohl die Erinnerung als auch der stetige Kampf für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte in besonderer Weise. Daher möchte ich heute mein Gedenken und meine Gedanken meinem Freund Professor Rudolf Gelbard widmen“, betont der Vorsitzende SPÖ-Bundesbildungsorganisation, Prof. Dr. Gerhard Schmid anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27 Jänner.

Gerhard Schmid: „Rudolf Gelbard (1930-2018) wurde einmal als ‚Zentralfigur der österreichischen Erinnerungskultur‘ bezeichnet, sehr zu Recht – wie ich meine – aber es ging ihm nicht nur um die Erinnerung sondern es ging Ihm vor allem auch um die Gegenwart und um unsere Zukunft. Rudolf Gelbard war ein unermüdlicher Zeitzeuge und Referent, der vor allem die Jugend auf die Gefahren aufmerksam macht – auf Werte und Einstellungen, die gegen unsere Demokratie gerichtet sind und der die Jugend zu einem kritischen, analytischen Denken motiviert, mit unglaublicher Leidenschaft und Einsatzfreude und mit großem Mut!

Rudi Gelbard hat in seinem Leben Furchtbares mitgemacht. Als Kind jüdischer Abstammung hat er den Einmarsch der Deutschen Wehrmacht 1938 und die darauffolgenden immer schlechter werdenden Lebensumstände für die jüdische Wiener Bevölkerung erlebt. Von 1942 bis 1945 war der damals 12 bis 15-Jährige Häftling im KZ Theresienstadt. Von den 15.000 von den Nazis dort inhaftierten Kindern haben nur sehr wenige überlebt.

Er war bis zum letzten Augenblick eine der gefragtesten Persönlichkeiten für Vorträge und Diskussionen zum Themenbereich Holocaust und totalitäre Systeme. ‚Die Gnade des Vergessen-Könnens ist Keinem beschieden, der im Konzentrationslager war. Das kann man nicht vergessen‘, sagte die große Rosa Jochmann. Die Welt ist nach Ausschwitz eine andere geworden. 6 Mio. Juden und Millionen andere Ermordete und ums Leben gekommene klagen an. 66.000 österreichische Juden sind im Holocaust ums Leben gekommen, 140.000 wurden aus Österreich vertrieben.

Das ‚Niemals vergessen‘ ist durch Menschen wie Rudi Gelbard, dem großen Brückenbauer zur Verpflichtung geworden Und wir brauchen Menschen wie Rudolf Gelbard, den Zeitzeugen, Demokraten und Kämpfer, der uns auf viele Fragen und Umstände ständig aufmerksam macht. Mit Herz und Intellektualität aber auch mit einem tiefen Sinn für Weisheit, Stärke und Schönheit.“

 

Theodor Körner: Gedenken zum 150. Geburtstag

„Heute vor 150 Jahren wurde einer der prägendsten Persönlichkeiten der Österreichischen Sozialdemokratie geboren: Theodor Körner. Von 1945 bis 1951 war er Wiens Bürgermeister und von 1951 bis 1957 erster direkt vom Volk gewählter Bundespräsident. Als Bürgermeister organisierte er den Wiederaufbau und gestaltete das Nachkriegs-Wien, und als Bundespräsident war er maßgeblich an der Entstehung des Staatsvertrages beteiligt. Diesem großen Staatsmann wollen wir heute, am 24. April, gedenken“, betont der Vorsitzende der SPÖ-Bundesbildungsorganisation, LAbg. Gerhard Schmid.

Theodor Körner entstammte einer Offiziers- und Beamtenfamilie und kam 1884 mit seinen Eltern nach Wien, wo sein Vater zunächst im Kriegs-, später im Finanzministerium arbeitete. Körner absolvierte die Technische Militärakademie, wurde Pionier und 1899 dem Generalstab zugeteilt. Im Ersten Weltkrieg, den er größtenteils an der italienischen Front erlebte, war er seit 1917 Generalstabschef der Isonzo-Armeen. 1918 wurde Körner Abteilungsleiter im Staatsamt für Heereswesen, jedoch 1924 wegen seiner kritischen Haltung bei gleichzeitiger Beförderung zum General in den Ruhestand versetzt. Noch im gleichen Jahr trat Körner der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei bei, mit der er schon lange in enger Verbindung stand und wurde Mitglied der Zentralleitung des Republikanischen Schutzbundes, wo er allerdings bald mit anderen Führungsmitgliedern, v.a. mit Julius Deutsch und Alexander Eifler, in Konflikt geriet, weil er die Auffassung vertrat, dass der Schutzbund nur in enger Verbindung mit der gesamten Arbeiterbewegung erfolgreich agieren könne. Körner trennte sich deshalb vom Schutzbund und konzentrierte sich auf seine Tätigkeit im Bundesrat, dem er seit 1924 angehörte und dessen Vorsitzender er noch im Februar 1934 war.

Theodor Körner, der seinen Genossen von einem gewaltsamen Widerstand gegen die austrofaschistische Diktatur dringend abgeraten hatte, verbrachte 1934 insgesamt 11 Monate ohne Prozess in Haft. Später arbeitete er als Wissenschafter im Kriegsarchiv, was ihm 1943 jedoch ebenfalls verboten wurde. Nach dem missglückten Attentat auf Hitler im August 1944 wurde Theodor Körner vorübergehend festgenommen.

Im April 1945 wurde Körner von den Sozialdemokraten als provisorischer Bürgermeister von Wien vorgeschlagen. Die Gemeinderatswahl vom 25. November 1945 brachte der SPÖ die absolute Mehrheit, und Körner wurde als Bürgermeister offiziell bestätigt. Die sechs Jahre seiner Amtszeit bis 1951 waren die schwierigste Periode des Wiederaufbaus. Körner, der auch Russisch sprach, bemühte sich besonders gegenüber der sowjetischen Besatzungsmacht um Hilfsmaßnahmen für die notleidende Wiener Bevölkerung und um die Heimkehr der Kriegsgefangenen.

Neben seiner Tätigkeit als Wiener Bürgermeister war Theodor Körner von 1945 bis 1951 auch Abgeordneter zum Nationalrat. Nach dem Tod Karl Renners 1950 nominierte ihn die SPÖ als Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl. In einer Stichwahl am 27. Mai 1951 gewann er unerwartet gegen Heinrich Gleißner, den Kandidaten der ÖVP. Damit war Körner der erste vom Volk gewählte Bundespräsident Österreichs. Höhepunkt seiner Amtszeit war der Abschluss des Staatsvertrages im Jahr 1955. Als Staatsoberhaupt vermittelte er im politischen Streit, förderte die Zusammenarbeit zwischen den Großparteien und verhinderte 1953 den von Teilen der ÖVP gewünschten Eintritt des VdU in eine Konzentrationsregierung.

Körner kamen in seinem Amt als Bürgermeister und dann als Bundespräsident bei den Verhandlungen mit den Besatzungsmächten seine Sprachkenntnisse und seine Eigenschaft als ehemaliger General des Bundesheeres, der sich im I. Weltkrieg nichts zuschulden kommen hat lassen, sehr zugute.

Ein Jahr nach Unterzeichnung des Staatsvertrages erlitt Körner am 28. Juli 1956 im Sommersitz der Österreichischen Bundespräsidenten in Mürzsteg einen Schlaganfall und musste lernen, mit der linken Hand zu schreiben. Als er nach einer physikalischen Therapie seinem Arzt zeigen wollte, wie gut er wieder gehen könne, sank er am 4. Jänner 1957 plötzlich tot zusammen.

Körner wurde im offenen Sarg im Festsaal des Wiener Rathauses aufgebahrt und am 10. Jänner 1957 unter den Klängen der Wiener Philharmoniker nach einem Trauergeleit über die Ringstraße, mit einem Halt vor dem Parlament, in der Gruft der Österreichischen Bundespräsidenten auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.

Körner war bekannt dafür, dass er immer, auch im Winter, im Anzug, aber ohne Hut und Mantel ausging. Ein Hut kam nur bei besonderen zeremoniellen Anlässen zum Einsatz, wenn es unvermeidlich war. Bei offiziellen Reisen per Bahn sprang er als Bundespräsident anfangs noch aus dem noch fahrenden Zug, da er den auf dem Bahnsteig ausgerollten roten Teppich vermeiden wollte; später hielten ihn seine Berater davon ab.

Bei einer Veranstaltung saß er neben Kardinal Innitzer, der Kardinalspurpur trug. Aus dieser Begegnung soll sein Ausspruch stammen: „Eminenz, diesmal sind Sie der Rote und ich bin der Schwarze“.

Im Gedenken an Alois Mayer

Die SPÖ-Hietzing trauert um Ihren Ehrenvorsitzenden, Gemeinderat und Landtagsabgeordneten a.D. Kommerzialrat Dr. Alois MAYER, der nach sehr schwerer Krankheit im 74. Lebensjahr am 4. Februar 2023 verstorben ist.

„Er war ein großer Humanist, der unzähligen Menschen in schwierigen Situationen zur Seite gestanden ist. Sein ‚Helfen wollen‘ war legendär und Ausdruck einer Gesinnung, die auf den Fundamenten der Humanität, der sozialen Verantwortung und der Toleranz beruht. Sein Handeln hat viel Herzenswärme gegenüber Menschen in Not und Armut zum Ausdruck gebracht. Bis zum letzten Augenblick war er für viele humanitäre Projekte verantwortlich, ohne dabei den Drang zur Öffentlichkeit zu entwickeln“, betonte der Vorsitzende der SPÖ Hietzing, LAbg. Gerhard Schmid.

Mit Alois Mayer verliert die Sozialdemokratie einen aufrechten, grundsatztreuen und engagierten Funktionär. Er hat das Miteinander immer über das Trennende gestellt und an einer sozialen Gesellschaft gearbeitet, die seinem ihm immer so wichtigen Credo nach von Weisheit geleitet, von Stärke erfüllt und von Schönheit vollendet wird.

Gerhard Schmid: „Ein großer Sozialdemokrat und Mensch, ein Patriot im besten Sinne des Wortes ist von uns gegangen. Wir werden Ihm in Dankbarkeit stets ein ehrendes Andenken bewahren. In diesen schweren Stunden gilt unsere ganze Anteilnahme seiner Gattin Ingrid, seiner Tochter Katharina mit Ihrer Familie, die sich so aufopfernd und berührend um Ihn bemüht haben sowie allen Angehörigen und FreundInnen. Mit einem stillen und letzten Freundschaft“

Alois Mayer lernte den Beruf des Einzelhandelskaufmanns beim legendären Konsum und war nach vielen Zusatzausbildungen als Großhandels- und Industriekaufmann sowie als Leiter des zentralen Einkaufs eines großen österreichischen Unternehmens tätig. Von 1982-1986 studierte er Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Philosophie an der Universität Wien und promovierte 1986 zum Doktor der Philosophie.

Von 1986 bis 1993 war er als Bezirkssekretär der SPÖ-Bezirksorganisation Wien Hietzing aktiv. Beruflich wechselte er danach in die SOZIALBAU AG und anschließend bis zu seiner Pensionierung in der ARWAG AG. Für seine wirtschaftlichen Tätigkeiten und als Laienrichter wurde Ihm der Titel „Kommerzialrat“ verliehen.

Schon seit jungen Jahren war er der Sozialdemokratie verbunden und wurde 1988 in die Bezirksvertretung der 13. Wiener Gemeindebezirks berufen. Von 1990 bis 1991 bekleidete er die Funktion des Klubvorsitzenden, ehe er 1991 zum Bezirksvorsteher-Stellvertreter gewählt wurde.  1997 wurde er in den Wiener Landtag und Gemeinderat berufen und gehörte diesem 18 Jahre lang bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 2015 an. Seine Arbeitsschwerpunkte im Wiener Stadt- und Landesparlament waren der Kontrollausschuss (später: Stadtrechnungshofausschuss), Soziales und Gesundheit sowie der Tierschutz. Über viele Jahre war Alois Mayer auch Tierschutzsprecher der Wiener SPÖ.  Ebenso waren Ihm Sport (als langjähriger Vizepräsident des österreichischen Judoverbandes), Kultur und Volksbildung ein großes politisches Anliegen. Er hat die Stadt Wien in zahlreichen Gremien und bei Behörden vertreten.

1993 wurde er zum Bezirksparteivorsitzenden der SPÖ-Hietzing gewählt und übte diese Aufgabe über 18 Jahre bis zu seinem Ausscheiden 2011 aus. Danach wurde er zum Ehrenvorsitzenden der SPÖ-Hietzing auf Lebenszeit akklamiert.

Alois Mayer war Träger höchster Auszeichnungen der Republik Österreich und der Stadt Wien sowie Träger der höchsten Auszeichnung der Sozialdemokratie, der Viktor Adler-Plakette, die Ihm vom Bundesparteivorstand verliehen wurde.

Bedingt durch seinen persönlichen Werdegang und sicher auch unter dem Einfluss der Parteischule der Wiener SPÖ hat er eine umfassende und tiefgehende Sicht der Sozialdemokratie entwickelt. Ali Mayer war bis zu seinem letzten Atemzug ein „gestandener“ Sozialdemokrat, der es aber geschafft hat weit über die Grenzen seiner SPÖ hinaus Anerkennung, auch bei den Politischen MitbewerberInnen zu gewinnen.

Seine Verbundenheit mit Hietzing und Wien war sprichwörtlich. Dennoch war er ein Kosmopolit mit einer umspannenden Sicht der Dinge!

Albrecht K. Konecny – Gedenken zum 80. Geburtstag

„Wir gedenken heute einem aufrechten Antifaschisten, einem Menschen und Politiker, der die sozialdemokratischen Grundwerte lebte, einem Intellektuellen, der die Werte des Humanismus immer verteidigte: Albrecht Konecny würde heute seinen 80.Geburtstag feiern. Sein Tod am 25. August 2017 ließ uns alle in tiefer Trauer zurück. In seinem Sinne kämpfen wir weiter für Menschenrechte, Gerechtigkeit, Solidarität. Wir haben mit Albrecht Konecny einen einzigartigen Menschen, Politiker und Freund verloren. Dessen wollen wir uns besonders heute, an seinem 80. Geburtstag, erinnern“, betonte der Vorsitzende der SPÖ-Bundesbildungsorganisation, LAbg. Prof. Dr. Gerhard Schmid.

Albrecht K. Konecny wurde am 20. September 1942 geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte Albrecht K. Konecny Rechtswissenschaften in Wien. Von 1962 bis 1966 war er als Redakteur der Sozialistischen Korrespondenz tätig, 1966 wurde er Pressereferent des Klubs der Sozialistischen Abgeordneten und Bundesräte im Parlament und wechselte 1970 an das Institut für Empirische Sozialforschung (IFES). Als dessen Generalsekretär von 1970 bis 1977 prägte er jene Zeit entscheidend mit, in der Meinungsumfragen und Sozialforschung für die österreichische Politik erstmals große Bedeutung erlangten.

Von 1977 bis 1979 war Konecny Mitarbeiter des Zentralsekretariats der SPÖ, von 1979 bis 1986 Herausgeber und Geschäftsführer der „Neuen Arbeiter Zeitung“ sowie von 1986 bis 2000 Chefredakteur der programmatischen Zeitschrift der SPÖ, Zukunft. Von 1987 bis 1996 war Konecny als Leitender Sekretär der SPÖ tätig. In den Jahren 1995 und 1996 war Konecny auch Mitglied des Europäischen Parlaments. Von 1996 bis 2006 war er Vorsitzender der Bundesratsfraktion und Internationaler Sekretär der SPÖ, 2010 schied Konecny aus dem Bundesrat aus.

Auch in seinen letzten Lebensjahren engagierte sich Albrecht K. Konecny als aufrechter Antifaschist und nahm an zahlreichen Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen teil. 2012 wurde er im Anschluss an eine Demonstration gegen den Wiener Korporationsball, veranstaltet von schlagenden Burschenschaften und der FPÖ, zusammengeschlagen. Der Täter konnte nicht ermittelt werden. Konecny starb am 25. August 2017.

Im September 2020 wurde die 1931/32 errichtete Wohnhausanlage 18., Schöffelgasse 69 Albrecht-Konecny-Hof benannt.

Georg Kreisler – Gedenken zum 100. Geburtstag

„Georg Kreisler war ein sprachmächtiger Künstler, ein Meister des schwarzen Humors, ein scharfsinniger Beobachter. Mit seinen Texten hielt er der Gesellschaft einen Spiegel vor. Von den Einen wurde er geliebt, von den Anderen wegen seiner Scharfzüngigkeit gehasst. Heute würde er seinen 100. Geburtstag feiern. Anlass, diesem außergewöhnlichen Künstler für sein Schaffen höchste Achtung zu zollen“, betont der SPÖ-Bundesbildungsvorsitzende und Vorsitzender des Kultur- und Wissenschaftsausschusses im Wiener Gemeinderat, Prof. Dr. Gerhard Schmid im Gedenken an Georg Kreisler.

Georg Kreisler wurde als einziges Kind eines jüdischen Anwalts am 18. Juli 1922 in Wien geboren. 1938 musste die Familie vor dem NS-Regime nach New York flüchten. 1955 zog es ihn zurück nach Wien. Hier trat er mit dem aus Haifa zurückgekehrten Gerhard Bronner in Kabarett-Shows und im Fernsehen auf, wollte jedoch bald wieder eigene Wege gehen. Mit seiner dritten Ehefrau Topsy Küppers lebte er ab 1958 in München und gab Chansonabende. 1962 übersiedelte das Paar wieder nach Wien. Ihre gemeinsame, allzu satirische TV-Sendung „Die heiße Viertelstunde“ wurde 1968 nach Publikumsprotesten wieder abgesetzt. Aus dem kritischen Unterhalter wurde ein politischer Kabarettist, der boykottiert, zensiert und aus dem Fernsehen verbannt wurde.

Kreislers Markenzeichen wurde ein rabenschwarzer bis zynischer Humor in den Texten, verbunden mit virtuos-lyrischer Klavierbegleitung; als Meisterwerk gilt „Tauben vergiften“ (1962). Dies verstörte das Publikum ebenso wie seine Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Herkunft und der Shoah auf den Schallplatten „Nichtarische Arien“ (1966) und „Literarisches und Nichtarisches“ (1971) oder auch in der Theaterproduktion „Heute Abend: Lola Blau“ (1971).

Insgesamt schrieb Kreisler etwa 700 Songs, viele davon gelten als Klassiker des Kabaretts. Hinzu kamen Opern, Operetten, Musicals, Theaterstücke und nach dem Ende seiner Bühnenlaufbahn Romane, Kurzgeschichten und Satiren. 2009 veröffentlichte Georg Kreisler seine Autobiografie unter dem Titel „Letzte Lieder“. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen.

Georg Kreisler ist am 22. November 2011 in Salzburg gestorben.

Quelle:

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at

https://www.georgkreisler.info/

Foto:

https://www.georgkreisler.info/

Joe Zawinul – Gedenken zum 90. Geburtstag

Josef Erich „Joe“ Zawinul ist am 7. Juli 1932 in Wien geboren und würde heute seinen 90. Geburtstag feiern. „Joe Zawinul war einer der einflussreichsten Jazz-Musiker des 20. Jahrhunderts. Er war einer der großen musikalischen Botschafter Österreichs und hat sich unschätzbare Verdienste um das künstlerische Miteinander nicht nur in unserem Land sondern weltweit erworben. Sein Wirken war menschenverbindend über alle Landesgrenzen hinweg. Er wird uns unvergessen bleiben“, unterstreicht der SPÖ-Bundesbildungsvorsitzende und Vorsitzende des Kultur- und Wissenschaftsausschusses des Wiener Gemeinderates, Prof. Dr. Gerhard Schmid im Gedenken an den großen Künstler.

Joe Zawinul prägte zunächst als Pianist und Keyboarder, dann auch als Komponist, Bandleader und Arrangeur mehrere Jahrzehnte lang die internationale Musikszene. 1966 schrieb er für das Cannonball Adderley Quintet den Hit „Mercy, Mercy, Mercy“, der zu einer Referenzaufnahme des Soul Jazz wurde. 1969 komponierte er das Titelstück von Miles Davis‘ LP „In a Silent Way“, eines der ersten Fusion-Jazz-Alben, an dem er ebenso entscheidend beteiligt war wie an dessen „revolutionärer“ LP „Bitches Brew“ (1970). Ende 1970 gründete er mit Wayne Shorter die stilprägende Fusion-Gruppe „Weather Report“, mit vielen Auszeichnungen gewürdigt und als „die beste Jazzband der letzten 30 Jahre“ von Josef Woodard in „Down Beat“ (2001) bezeichnet.

Neben seinen Erfolgen als Komponist, Arrangeur und Bandleader gilt Zawinul auch als Pionier beim Einsatz elektronischer Instrumente. Er war einer der wenigen Musiker, die auf einem Synthesizer einen eigenen Klang entwickelten. Das zentrale Merkmal seiner späteren Kompositionen ist die Integration ethnischer Musizierstile und Elemente in den Jazzkontext. Er entwickelte diese Klangwelt mit „Weather Report“ und der nachfolgenden Gruppe „The Zawinul Syndicate“ zur Meisterschaft und erhielt dazu auf seinen Welttourneen weitere Anregungen.

Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen stellte sich Zawinul in seinen beiden letzten Jahrzehnten sehr unterschiedlichen Aufgaben. 1993 führte er anlässlich des Brucknerfestes in Linz bei der alljährlichen Open-Air-Veranstaltung Linzer Klangwolke mit einer Licht- und Laserschau seine erste Sinfonie „Stories of the Danube – Donaugeschichten“ vor 80.000 Zuschauern auf.

Das österreichische KZ Mauthausen wurde zum Thema einer Klangcollage mit O-Tönen, verbunden mit einer eigenen Komposition, die mit dem Rezitator und Burgschauspieler Frank Hoffmann am 8. August 1998 im dortigen Steinbruch vor 9000 Menschen uraufgeführt wurde. Beim letzten Stück der Aufführung nahm das Publikum brennende Kerzen in die Hand, schwieg und applaudierte nicht, als der letzte Ton verklungen war.

2004 eröffnete Zawinul in seinem Wiener Heimatbezirk den Jazz- und Musikclub Birdland im Souterrain des Hilton Hotels. Er benannte ihn nach dem berühmten New Yorker Birdland, der von 1949 bis 1965 einer der beliebtesten Jazzclubs war und den er als den wichtigsten Ort seines Lebens bezeichnete, 2008 wurde der Jazzclub geschlossen.

Joe Zawinul erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen und Ehrungen.

Eine Woche nach seiner sechswöchigen Europatournee wurde Zawinul am 7. August 2007 wegen einer seltenen Hautkrebserkrankung, eines Merkelzellkarzinoms, ins Wiener Wilhelminenspital eingeliefert. Am 11. September 2007 verstarb der Musiker im Alter von 75 Jahren. Seine Ehefrau Maxine war nur wenige Wochen vor ihm am 26. Juli 2007 gestorben.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl veranlasste, dass er ein Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Zentralfriedhof erhielt. In einem Gespräch mit Gunther Baumann (2002) hatte der Künstler die folgende Inschrift für seinen Grabstein vorgeschlagen: „Joe Zawinul. Er war ein ehrlicher Mensch. A decent human being.“

Quellen:

https://de.wikipedia.org/

https://austria-forum.org

Foto:

Austria-Forum

Im Gedenken an Prof. Otto Staininger

Die SPÖ-Bundesbildungsorganisation trauert um Prof. Otto Staininger, der am 26. Mai 2022 im 89. Lebensjahr verstorben ist. „Mit Prof. Otto Staininger verlieren wir einen feinsinnigen Humanisten, herausragenden Künstler und unermüdlichen Verfechter eines umfassenden Bildungs- und Kulturgedankens“, betont der SPÖ-Bundesbildungsvorsitzende, LAbg. Gerhard Schmid. Prof. Staininger, der zahlreiche Publikationen veröffentlichte, war unter anderem künstlerischer Leiter der „Galerie Junge Generation” (ab 1965 „Galerie in der Blutgasse”), Geschäftsführer des Wiener Volksbildungswerks und Direktor des Wiener Künstlerhauses. Viele Jahre war er im damaligen Zentralsekretariat der SPÖ tätig, zunächst als Redakteur, später als Sekretär und von 1970 bis 1975 als Bundesbildungssekretär der SPÖ.

Kultur direkt zu den Menschen zu bringen war Otto Staininger immer ein großes Anliegen: Der Kulturmarkt, die Aktion „Im Bod is a Theata“, Kulturwanderwege und weitere kulturelle Aktivierungskampagnen wurden von ihm initiiert.

Otto Staininger war Ehrenmitglied der Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus, Mitglied des österreichischen P.E.N., Kuratoriumsmitglied des Dokumentationsarchives des österreichischen Widerstandes. 1979 wurde ihm das Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen, 1982 erhielt er die Dimitroff-Medaille, 1990 den Berufstitel Professor, 2004 wurde ihm der Windmühlenring der Stadt Retz überreicht, ebenfalls 2004 erhielt er den Goldenen Lorbeer der Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus.

„Wir gedenken dieses rührigen Kulturvermittlers und Sozialdemokraten. Wir werden Prof. Otto Staininger stets ein ehrendes Andenken bewahren“, unterstreichen SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender, LAbg. Gerhard Schmid und SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan. Die SPÖ-Bundesbildungsorganisation hat Prof. Otto Staininger noch im Sommer 2020 in seinem Garten in Retz besucht und ein Video über sein Leben zusammengestellt. Das Video und weitere Informationen gibt es auf: https://spoe-bildung.at/blog-2/

Gedenken an die Pogrome vom 8./9.11.1938

Anlässlich des Gedenkens an die Pogrome („Reichskristallnacht“) am 8./9.11.1938 wurde auf Initiative des Direktors der VHS Hietzing, Prof. Dr. Robert STREIBEL im Bereich Veitingergasse/Sebastian-Brunner-Gasse eine Gedenktafel mit den Namen der dort wohnhaften ermordeten Jüdinnen und Juden errichtet. Die Tafel wurde gemeinsam von Bezirksvorsteherin Mag.a. Silke Kobald, Direktor Prof. Dr. Robert Streibel und dem SPÖ Hietzing-Vorsitzenden, Gemeinderat Prof. Dr. Gerhard Schmid enthüllt. „Möge sie bei den Menschen, die sie sehen, Nachdenken auslösen und in weiterer Folge ein klares Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Das sind wir nicht nur den Opfern der größten Verbrechen der Menschheit schuldig, sondern das muss auch unsere Erkenntnis aus dem Verlauf der Geschichte sein“, betont Schmid.

Rudolf Edlinger zum Gedenken

Rudolf Edlinger 1940 – 2021

Mit Rudolf Edlinger hat uns eine der prägendsten und faszinierendsten Persönlichkeiten der österreichischen Politik und der Sozialdemokratie für immer verlassen.

Rudi hat ein reiches und vielseitiges politisches Leben hinter sich gebracht: Bezirkssekretär, Bezirksparteivorsitzender der SPÖ Währing, Landesparteisekretär, Gemeinderat, Klubobmann und Stadtrat in Wien und Bundesminister für Finanzen 1997-2000.

Das alles erklärt warum er die politischen Prozesse mit einem so unglaublichen und beeindruckenden Sach- und Hausverstand erklären und mit Inhalt füllen konnte.

Dem grundsatzfesten Sozialdemokraten war der inhaltliche Diskurs auf der intellektuellen Ebene genau so wichtig wie das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Er hat immer gewusst was für die Menschen wichtig ist und wo Ihre Bedürfnisse und Ängste liegen.

Daher war er ein Sozialdemokrat im besten Sinne des Wortes. Der aufrechte Antifaschist war bis zu seinem Tode der Präsident des Dokumentationsarchives des österreichischen Widerstandes.

Seine besondere Leidenschaft galt dem Fußball und dem österreichischen Rekordmeister, dem SK Rapid Wien, dessen Präsident er viele Jahre lang war und sich große Sympathien erworben hat. Bis zuletzt war er dem Verein als Ehrenpräsident verbunden.

Seine originelle Art, sein Scharfsinn, sein legendärer Humor, seine treffsicheren Worte und sein freundschaftliches Wesen werden unvergessen bleiben.

Rudi Edlinger war in allen seinen Funktionen stets der SPÖ-Bildungsorganisation treu verbunden. Bis zuletzt haben wir uns über alle möglichen Fragen, vor allem auch historische Themen, die Erinnerungsarbeit aber auch über ganz aktuelle Fragen ausgetauscht.

Mit Rudi Edlinger verliere auch ich einen wirklichen, langjährigen persönlichen Freund, für den Freundschaft keine leere Phrase war, sondern der auch kritischen Anmerkungen eingebracht hat. Ergänzt durch seine einmalige sympathische und volksverbundene Art, sowie sein bodenständiges Wesen hat das in Summe eine beeindruckende faszinierende Persönlichkeit ausgemacht. Lieber Rudi, du bleibst unverzichtbar, ruhe in Frieden, wir werden dich in großer Dankbarkeit nicht vergessen.

Mit einem stillen Freundschaft

Prof. Dr. Gerhard Schmid

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender

Vorsitzender der SPÖ-Hietzing