Tag -Gedenken

2. November: Gedenken an den Terroranschlag in Wien

Am heutigen Tag gedenken wir der Opfer des Terroranschlags in der Wiener Innenstadt in der Nacht vom 2. auf den 3. November 2020. Dieser Tag markiert nicht nur einen tiefen Einschnitt in die Geschichte unserer Stadt, sondern ist auch eine Mahnung an Solidarität, Zusammenhalt und Wachsamkeit.

Bei dem Anschlag wurden vier Menschen getötet und mehr als zwanzig teils schwer verletzt. Der Täter wurde wenige Minuten nach Beginn der Tat durch Einsatzkräfte gestoppt. Die Überlebenden und ihre Angehörigen tragen bis heute die Folgen dieser grausamen Nacht – physisch, psychisch und emotional.

Wir erinnern uns an die Opfer, deren Namen nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Wir würdigen die Einsatzkräfte und all jene, die in einer Extremsituation Mut und Zivilcourage bewiesen haben. Der Anschlag hat uns gezeigt, wie verletzlich unsere Gesellschaft sein kann – aber auch, wie stark das gemeinsame „Wir“ ist, wenn wir einander beistehen. Trotz Terror und Gewalt wollen wir als offene und solidarische Gemeinschaft leben.

Fünf Jahre nach dieser schrecklichen Nacht bleibt die Aufgabe, aus der Erinnerung heraus Verantwortung zu übernehmen. Bildung und Prävention müssen gestärkt werden, um Radikalisierung – besonders im digitalen Raum – frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Ebenso wichtig ist eine lebendige Erinnerungskultur, die Raum für Gedenken, Aufarbeitung und Unterstützung für Betroffene schafft.

Auch die Zivilgesellschaft spielt eine zentrale Rolle: Jede und jeder Einzelne kann durch Haltung, Mitmenschlichkeit und Wachsamkeit dazu beitragen, dass sich solche Taten nicht wiederholen. Der Schutz unserer Demokratie, die Bewahrung von Vielfalt, Meinungsfreiheit und Respekt, sind keine Selbstverständlichkeit – sie müssen täglich neu gelebt und verteidigt werden.

Heute sind unsere Gedanken bei den Opfern, ihren Familien und allen, die sich seit jenem Tag mit Engagement und Mitgefühl für eine sichere und solidarische Gemeinschaft einsetzen. Wir lassen uns nicht durch Gewalt spalten. Wir stehen füreinander ein – heute, morgen und in Zukunft.

SPÖ-Bundesbildungsorganisation: Politische Bildung muss mehr in den Fokus rücken

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid und SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan fordern nach dem erschütternden Terroranschlag in Wien, die politische Bildung und die demokratiepolitische Erziehung in Österreich zu stärken: „Der furchtbare Terroranschlag in Wien war ein Angriff auf unsere Demokratie und unsere Werte wie Humanität, Respekt, Toleranz und Weltoffenheit. Die schrecklichen Ereignisse haben uns eindringlich vor Augen gehalten, wie sehr wir ständig für Demokratie kämpfen und bereit sein müssen, diese zu schützen und zu verteidigen.“ Schmid betont: „Hass und Intoleranz dürfen niemals Platz in unserer Gesellschaft finden. Das Recht auf Meinungsfreiheit etwa ist ein wesentlicher Eckpfeiler der demokratischen Verfassung, die von den Generationen vor uns mit Blut und Leid erkämpft wurden.“ Diese Werte müssen daher in besonderer Weise geschützt werden. „Neben allen Maßnahmen der Terrorismusbekämpfung sind Bildungsmaßnahmen wie Demokratieerziehung und Wertevermittlung von essenzieller Bedeutung“, bekräftigt Markytan.

„Es war ermutigend zu sehen, wie sehr die Bevölkerung und die Einsatzkräfte nach dem Anschlag ein funktionierendes und couragiertes Miteinander gezeigt haben“, sagt Markytan. Um unsere funktionierende, gelebte Demokratie nachhaltig zu schützen, müssen die Anstrengungen im Bereich der politischen Bildungsarbeit aber verstärkt werden. „Die Forderung nach mehr politischer Bildung in Österreich ist aktueller denn je!“, so Markytan.

Demokratiepolitische Bildung ist ein wesentlicher Pfeiler der Arbeit der SPÖ-Bildungsorganisation. Schmid fordert, die politische Bildung sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich sowie in der Erwachsenenbildung in Zukunft noch mehr in den Mittelpunkt zu rücken: „So wie Bruno Kreisky einst in Anspielung auf den großen französischen Staatsmann und Philosophen Herriot gemeint hat: Die Demokratie sichert man am besten, indem man sie ununterbrochen in Bewegung hält.“ Er stellt klar: „Jeder Mensch, der unsere Gesellschaft zerstören möchte, soll wissen, dass er an der Macht der Demokratie und der Kraft des Verstandes scheitern wird.“

Gedenkmarsch für die Opfer des Widerstands – Erinnerung als Auftrag für die Zukunft

Am 1. November gedachten der Bund sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der SPÖ, der Wiener SPÖ-Bildung, den Sozialdemokratischen Frauen, der Sozialistischen Jugend, der Jungen Generation sowie dem VSStÖ den mutigen Frauen und Männern, die im Widerstand gegen Austrofaschismus und Nationalsozialismus ihr Leben riskierten und verloren.

Der traditionelle Gedenkmarsch begann am Johann-Hatzl-Platz beim zweiten Tor des Wiener Zentralfriedhofs. Von dort führte der Weg vorbei am Grab von Rosa Jochmann sowie Barbara Prammer, einer der Namensgeberinnen des aktuellen Lehrgangs der Wiener Parteischule, und weiter zum Mahnmal der Stadt Wien für die Opfer für ein freies Österreich 1934–1945. Dort sprach Vizebürgermeisterin und Stadträtin Kathrin Gaàl Worte des Gedenkens und der Mahnung.

Im Anschluss gedachte die Versammlung beim Mahnmal für die Opfer der NS-Justiz und der NS-Kindereuthanasie „Am Spiegelgrund“ (Steinhof) jener Menschen, die in dieser Zeit unsägliches Leid erfahren mussten. Bezirksvorsteherin Mag.a Stefanie Lamp hielt dort eine eindrucksvolle Gedenkrede, die an das Unrecht erinnerte und den Wert von Menschlichkeit und Solidarität betonte.

Wie jedes Jahr gedachte die sozialdemokratische Bewegung in diesem Rahmen auch der großen Persönlichkeiten des österreichischen Widerstands und der sozialistischen Bewegung: Victor Adler, Karl Seitz, Otto Bauer, Helene Bauer, Friedrich Adler und Engelbert Pernerstorfer. Der Gedenkmarsch endete im Ehrenhain für die Februar- und Spanienkämpferinnen und -kämpfer, wo Michael Kögl, Vorsitzender der Jungen Generation in der SPÖ, die Abschlussrede hielt.

Auch die SPÖ-Bundesbildungsorganisation war wie immer bei dieser wichtigen Veranstaltung vertreten. SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid und SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan nahmen am Gedenkmarsch teil und gratulierten Irmtraut Karlsson, der an diesem Tag am Wiener Zentralfriedhof die Otto-Bauer-Plakette verliehen wurde, zu dieser besonderen Auszeichnung. Diese Plakette wird nicht nur für langjähriges Engagement und Verdienste verliehen, sondern auch für den besonderen Einsatz im Kampf gegen Rechtsradikalismus und Faschismus – ein Engagement, das Irmtraut Karlsson seit Jahrzehnten mit großem Mut und Überzeugung verkörpert.

Besonders erfreulich war, dass auch der ehemalige Bundesbildungsvorsitzende und heutige Wiener Bürgermeister Dr. Michael Ludwig an der Gedenkveranstaltung teilnahm und damit die Bedeutung des gemeinsamen Erinnerns unterstrich.

Die Wiener SPÖ-Bildungsorganisation ist nicht nur Mitveranstalterin dieses traditionellen Gedenkmarsches, sondern schafft es jedes Jahr aufs Neue, viele engagierte Menschen – darunter zahlreiche Parteischülerinnen und Parteischüler – zur Teilnahme zu motivieren. Damit wird ein starkes Zeichen gesetzt: Erinnerung ist keine Pflicht aus der Vergangenheit, sondern ein lebendiger Auftrag für Demokratie, Solidarität und Menschlichkeit.

Foto: Christian Bader

Gedenken an Prof. Rudolf Gelbard

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Schmid: „Rudi Gelbard hat als Mahner wider das Vergessen Unschätzbares für die Erinnerungskultur geleistet“

Der am 24. Oktober 2018 verstorbene österreichische Antifaschist, Zeitzeuge und KZ-Überlebende Rudolf Gelbard hätte am 4. Dezember seinen Geburtstag gefeiert. Die SPÖ-Bundesbildungsorganisation hat aus diesem Anlass dem unvergesslichen Rudolf Gelbard gedacht. SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid betonte, dass „Rudi Gelbard ein wichtiger Mitstreiter der SPÖ-Bundesbildungsorganisation war. Als aktiver Zeitzeuge hat er seine Erfahrungen und sein Wissen an Schulen in ganz Österreich vermittelt. Rudi Gelbard hat als unermüdlicher Mahner wider das Vergessen Unschätzbares für die so wichtige Erinnerungskultur geleistet“, so Schmid.

Auch Ernst Woller, Vorsitzender der SPÖ Wiener Bildung, erinnerte an das Wirken von Rudolf Gelbard: „Rudolf Gelbard hat mit seinem beeindruckenden Engagement enorm viel für die Demokratie, die Erinnerungsarbeit und die antifaschistische Arbeit in Schulen geleistet“, so Woller beim Gedenken an den Freund der SPÖ-Bildungsorganisation.

SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan: „Aus all diesem Anlass haben wir uns entschlossen, ein regelmäßigen ‚Prof. Rudolf Gelbard-Symposium‘ ins Leben zu rufen, um seine Ideen und Ideale weiterleben und weiterdiskutieren zu können. Am 9. Mai 2022 wurde das ‚1. Prof. Rudolf-Gelbard-Symposium: Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Ein Kampf, der nie zu Ende geht‚ und am 29. Jänner 2024 das ‚2. Prof. Rudolf Gelbard Symposium – Dialog der Religionen‘ erfolgreich durchgeführt. Rudi, der 1956 bis 1958 die Wiener Parteischule besuchte und seit dieser Zeit als steter Vortragender erhalten blieb, fehlt!“

Rudolf Gelbard – KZ-Überlebender und Zeitzeuge

Rudolf Gelbard wurde am 4. Dezember 1930 in Wien geboren. 1942 wurde er mit seinen Eltern ins KZ Theresienstadt deportiert und überlebte als eines der wenigen Kinder. Nach seiner Befreiung engagierte er sich als Mitglied der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer und setzte sich unermüdlich für die Aufklärung über NS-Verbrechen ein. Er hielt Vorträge an Schulen, Universitäten und auf Symposien und war Mitglied der Kulturkommission der Israelitischen Kultusgemeinde.

Für seine Verdienste wurde Gelbard mit dem Berufstitel Professor sowie weiteren Auszeichnungen, darunter die Joseph-Samuel-Bloch-Medaille, geehrt. Seit 2008 wird der „Rudolf Gelbard Preis“ für den Einsatz gegen Faschismus und Antisemitismus verliehen. In der Spielzeit 2013/14 wirkte er an der Theaterproduktion Die letzten Zeugen mit, die international Anerkennung fand.

Neben seiner Vortragstätigkeit beobachtete er Neonaziprozesse und dokumentierte Zeitgeschichte als Redakteur. Sein antifaschistisches Engagement umfasste Proteste gegen Holocaustleugner*innen und den Kampf gegen rechtsextreme Ideologien. Gelbard betonte stets die Verantwortung der Überlebenden, die Erinnerung wachzuhalten und kommende Generationen zu sensibilisieren. Sein Lebenswerk wurde in mehreren Dokumentationen und Theaterstücken gewürdigt, darunter Der Mann auf dem Balkon und Die letzten Zeugen. 2022 wurde ein Teilabschnitt des 12.-Februar-Platzes im Döblinger Karl-Marx-Hof in der Rudolf-Gelbard-Gasse benannt.

Bild: Von Christian Michelides – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=36768091

 

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid zum Hiroshimatag am 6. August

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid zum Hiroshimatag am 6. August:

Vor 80 Jahren, am 6. August 1945, wurde ein neues, erschütterndes und grauenvolles Kapitel der Weltgeschichte aufgeschlagen: Durch den Abwurf einer Atombombe auf Hiroshima und drei Tage später auf Nagasaki durch die USA verloren hunderttausende Menschen ihr Leben. Viele sofort, viele nach jahrelangem Leiden aufgrund der Verstrahlung. Unermessliches Leid und Zerstörung sowie dauerhafte Schäden für die Umwelt waren die Folgen dieser unfassbaren und menschenverachtenden Ereignisse. Angesichts dieser schrecklichen Bilder, die die bis dahin nie dagewesen Gefahr durch nukleare Kriegsführung eindrücklich verdeutlichten, wurde und wird seither um Abrüstung gerungen.

Trotz aller Warnungen vor den Folgen eines Atomkrieges und trotz aller Bemühungen um Abrüstung ist die Welt immer wieder – und in letzter Zeit leider immer öfter – mit Drohgebärden und Machtdemonstrationen von skrupellosen Kriegstreibern konfrontiert. Die Gefahr von nuklearer Kriegsführung ist auch heute nicht gebannt. Umso wichtiger ist es, konsequent für eine atomwaffenfreie Welt und für den Frieden einzutreten. Österreich hat auf Grundlage seiner Neutralität eine lange Tradition als internationaler Vermittler. Diese wichtige Rolle muss besonders in Krisenzeiten aktiv in den Abrüstungsdialog und eine nachhaltige Friedenssicherung eingebracht werden. Nur durch internationale Abrüstung können wir dauerhaft eine friedliche und sichere Zukunft für kommende Generationen gewährleisten.

 

Schmid: „Mit Reumann begann Ära grundlegender Reformen im Wohnbau“

SPÖ-Bundesbildung zum 100. Todestag von Jakob Reumann: Ein sozialdemokratischer Wegbereiter und Architekt des Roten Wiens

Heute jährt sich der Todestag von Jakob Reumann zum 100. Mal. Die SPÖ-Bundesbildung betont anlässlich dieses Tages, dass Reumann zwischen 1919 und 1923 nicht nur der erste sozialdemokratische Bürgermeister Wiens nach Einführung des allgemeinen Wahlrechts gewesen sei, sondern auch eine Schlüsselfigur beim Aufbau des Roten Wiens. „Unter seiner Ägide begann eine Ära grundlegender Reformen im Wohnbau, im Gesundheitswesen und in der kommunalen Infrastruktur, die Wien international bekannt gemacht und soziale Gerechtigkeit für breite Bevölkerungsschichten verwirklicht hat“, so SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid. „Jakob Reumann steht für eine politische Haltung, die den Menschen in den Mittelpunkt rückt – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religion. Besonders im Bereich des kommunalen Wohnbaus hat er gemeinsam mit vielen weiteren herausragenden Persönlichkeiten Grundsteine gelegt, die Wien bis heute prägen. Seine Überzeugung, dass Wohnen ein soziales Grundrecht ist und nicht dem Markt überlassen werden darf, bleibt hochaktuell. Sein unermüdlicher Einsatz für Gleichheit, soziale Sicherheit und leistbares Wohnen ist ein Vorbild für die sozialdemokratische Bildungsarbeit, die heute mehr denn je gefragt ist“, so SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan, der betont, dass der Wiener Wohnbau heute weltweit als Vorbild für erfolgreiche soziale Wohnpolitik gelte.

Neben dem Bau von Gemeindewohnungen, der Schaffung kommunaler Gesundheitsdienste und der Demokratisierung des Schulwesens habe sich Reumann auch entschlossen für die Trennung von Kirche und Staat sowie für die Rechte von Frauen eingesetzt. „Jakob Reumann war ein Pionier des sozialen Fortschritts und hat der Idee einer gerechten Stadt den Weg bereitet. Seine Vision einer solidarischen, modernen und lebenswerten Stadt wirkt bis heute nach. Reumann war überzeugt davon, dass Politik nicht Selbstzweck, sondern ein Instrument zur Verbesserung der Lebensbedingungen der arbeitenden Menschen ist – eine Überzeugung, der wir uns als Sozialdemokratie weiterhin verpflichtet fühlen“, so Schmid und Markytan.

Das Gedenken an Jakob Reumann lebe nicht nur in den sozialpolitischen Errungenschaften weiter, sondern auch im Stadtbild: „Die städtische Wohnhausanlage Reumannhof, der Reumannplatz in Favoriten sowie die Reumannstraße tragen seinen Namen. Ihm gewidmet sind zudem das Reumanndenkmal und am Republikdenkmal in der Wiener Ringstraße erinnert eine Bronzebüste an seine Verdienste für die Stadt und die Demokratie“, so Schmid und Markytan.

80 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen: Prof. Dr. Gerhard Schmid zum Virtuellen Gedenken des Mauthausen Komitees Österreich

2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner zahlreichen Außenlager zum 80. Mal. Wie in den letzten Jahren findet das Virtuelle Gedenken auf den Online-Plattformen des Mauthausen Komitee Österreich statt. Im Gedenkjahr 2025 widmet sich das Virtuelle Gedenken des MKÖ dem Thema „Gemeinsam für ein Niemals wieder!“, das nicht nur die historische Dimension des Gedenkens unterstreicht, sondern auch dazu auffordert, die Lehren aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft wachzuhalten.

Auch SPÖ Bundesbildungsvorsitzender, LAbg. Prof. Dr. Gerhard Schmid hat mit seiner Botschaft zum Virtuellen Gedenken beigetragen. In seiner Videobotschaft sagt er: „Dieser Raum hat auch in der Gegenwart eine hohe Symbolkraft. Das ist ein Raum, der uns daran erinnert, für Demokratie einzutreten – für Rechtsstaatlichkeit, für eine soziale und gerechte Gesellschaft.

Das Video entstand im „Roten Salon“ des Wiener Rathauses. Im Video erklärt Gerhard Schmid, warum dieser Raum eine wichtige Rolle in der Geschichte der Republik gespielt hat – und was wir aus seiner symbolischen Bedeutung für ein „Niemals wieder“ in Gegenwart und Zukunft mitnehmen können.

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Mehr unter https://www.befreiungsfeier.at

 

 

80 Jahre Wiedergründung der Sozialdemokratie und Gründung der Zweiten Republik

Am 14. April 1945 wurde im Roten Salon des Wiener Rathauses die Sozialdemokratie wiedergegründet. Das Parlament und viele andere Gebäude lagen in Trümmern – doch im Roten Salon fanden sich mutige Sozialdemokrat*innen zusammen, um nach Jahren der Verfolgung und des Widerstands gegen den Austrofaschismus und Nationalsozialismus einen Neuanfang zu wagen. Diese Wiedergründung war mehr als ein politisches Signal – sie war ein Werk der Hoffnung, ein Zeichen für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und den Wiederaufbau Österreichs nach Jahren der Diktatur und des Krieges.

Am 27. April folgte die Gründung der Zweiten Republik, ebenfalls im Roten Salon. Und heute, 80 Jahre später, ist die Sozialdemokratie weiterhin eine tragende Säule unserer Republik. Sie steht für soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit – damals wie heute.

Gerhard Schmid, Vorsitzender der SPÖ Bundesbildungsorganisation, erinnert in diesem Video an die Bedeutung dieser Tage und an die Verantwortung, die wir aus unserer Geschichte mitnehmen.

https://www.youtube.com/watch?v=Ww4qkPGd6GQ

27. Jänner: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Immer wieder ist es uns eine Verpflichtung, am 27. Jänner den Opfern der „Shoa“ zu gedenken. In einem unvorstellbaren Ausmaß wurde aus minderwertigen Gründen eine Massenvernichtung von über 6 Millionen Juden und Jüdinnen, darunter 1,5 Millionen Kinder, der Roma und Sinti durchgeführt. Die Ermordung und Erniedrigung von Menschen aus rassischen, religiösen, kulturellen und politischen Gründen brachte die dunkelste Seite der Menschen zu Tage.

Der Internationale Holocaust-Gedenktag (auch internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust bzw. engl. International Holocaust Remembrance Day) findet jährlich am 27. Jänner statt. Seit vielen Jahren ist dieser Aktionstag ein Fixpunkt im jährlichen Gedenkkalender und ein wichtiger Anlass für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Jede und jeder ist aufgerufen, aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus aufzutreten.

Die Resolution 60/7 der Vereinten Nationen fordert „die Mitgliedstaaten nachdrücklich auf, Programme zu erarbeiten, die die Lehren des Holocaust im Bewusstsein künftiger Generationen verankern werden, um verhindern zu helfen, dass es in der Zukunft wieder zu Völkermordhandlungen kommt“ und „verurteilt vorbehaltlos alle Manifestationen von religiöser Intoleranz, Verhetzung, Belästigung oder Gewalt gegenüber Personen oder Gemeinschaften auf Grund ihrer ethnischen Herkunft oder religiösen Überzeugung, gleichviel wo sie sich ereignen“.

2005 wurde der Internationale Holocaust Gedenktag von den Vereinten Nationen eingeführt. Dass der Tag auf den 27. Jänner fällt, ist kein Zufall, sondern erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahre 1945. Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau wurde zum Synonym für die industrielle Massenvernichtung der Juden und Jüdinnen. In Österreich wurde der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erstmals 2012 begangen, als die damalige Nationalratspräsidentin Barbara Prammer eine Veranstaltung im Parlament veranstaltete.

Seit 2012 setzt die Plattform „Jetzt Zeichen setzen“ mit einer Gedenkkundgebung am Wiener Heldenplatz, bei der Überlebende und Politiker*innen zu Wort kommen, ein starkes Zeichen gegen den Nationalsozialismus, Antisemitismus und Rassismus. Besonderes Augenmerk wird bei allen Veranstaltungen auf das Erzählen von Zeitzeug*innen gelegt. Sie berichten von ihren persönlichen Erfahrungen und teilen ihre Erlebnisse mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, um an die schrecklichen Taten zu erinnern.

Die Sozialdemokratie ist seit ihrem Entstehen eine internationale Friedens- und Bildungsbewegung. Nicht nur das Wissen, dass alles Leid dieser Welt von Hass und Gier, Gewalt und Krieg ausgeht, bewegt uns dazu, immer wieder an die schrecklichen Ereignisse kriegerischer Auseinandersetzungen zu gedenken. In diesem Sinne fordern wir: Nie wieder Krieg!

 

Schmid: Karl Renner war Architekt der innerparteilichen Bildungsarbeit

Der große Sozialdemokrat Karl Renner wurde am 14. Dezember 1870 geboren. Anlässlich diese Gedenktages würdigt SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid den “bedeutenden Staatsmann und begnadeten Juristen” als „eine der großen Persönlichkeiten der österreichischen Geschichte und der Sozialdemokratie“. Karl Renner habe „als wichtiger Baumeister beider Republiken“ am Beginn der Ersten und Zweiten Republik Großartiges und Unverrückbares geleistet: „Die heutige Zweite Republik hat sich auf einem von Renner gebauten demokratischen Fundament entwickelt. Ohne ihn hätte die Erfolgsgeschichte der Zweiten Republik einen anderen Verlauf genommen.“ Renner habe auch in die österreichische Sozialdemokratie ein hohes Maß an Intellektualität und Diskursbereitschaft eingebracht, so Schmid, der auf die bedeutenden Schriften von Karl Renner und dessen großes Anliegen, die Basisarbeit in der Partei ganz im Sinne von Victor Adler, verweist. „Renner war ein Architekt der innerparteilichen Bildungsarbeit“, so der SPÖ-Bildungsvorsitzende.

„In der Biografie des großen Staatsmannes Karl Renner spiegelt sich die dramatische Geschichte Österreichs der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ihren großen Umbrüchen, Zäsuren und Widersprüchen“, so Schmid. Renner stand an der Spitze der Ersten Republik und hat den Übergang von der Monarchie auf die Republik gestaltend beeinflusst. Später fungierte Renner als Nationalratsabgeordneter und Nationalratspräsident und wurde nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 erster Bundespräsident der Zweiten Republik. Schmid betont dabei, dass die heute geläufigen Begriffe von der „Ersten und Zweiten Republik auf Karl Renner zurückgehen“.

150. Geburtstag Otto Glöckels – SPÖ-Schmid gedenkt eines „großen Vorkämpfers für ein modernes und gerechtes Bildungssystem“

SPÖ-Bildungsorganisationen legen Kranz zu Ehren des Bildungsreformers nieder – Glöckel kämpfte für Bildungssystem ohne Barrieren und freien Uni-Zugang für Frauen

Anlässlich des 150. Geburtstags des großen Bildungsreformers Otto Glöckel haben die SPÖ-Bundesbildung, die Wiener SPÖ-Bildung und die Wiener Bildungsakademie einen Kranz im Gedenken an Glöckel niedergelegt.

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SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid betonte beim Gedenken beim Palais Epstein am Dr.-Karl-Renner-Ring: „Otto Glöckel war nicht nur einer der bedeutendsten Bildungspolitiker und sozialdemokratischen Reformer seiner Zeit – er hat auch Bahnbrechendes für das Wiener und das österreichische Bildungssystem geleistet.“ Glöckel habe richtungsweisende Bildungsreformen eingeleitet, so Schmid.

„Wenn wir heute Otto Glöckels gedenken, ist das für uns die Verpflichtung, für ein modernes, zukunftsorientiertes und vor allem sozial gerechtes Bildungssystem ohne Barrieren und Schranken zu kämpfen.“ Das Vermächtnis Glöckels müsse fortgesetzt werden, betonte SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan, MA. Die SPÖ-Bildungsorganisationen haben „in Gedenken an den großen Bildungsreformer Glöckel“ auch an dessen Ehrengrab am Meidlinger Friedhof einen Kranz niedergelegt.

Für den Wiener Bildungsdirektor Mag. Heinrich Himmer ist Glöckels 150. Geburtstag ein guter Anlass, über dessen Projekte für ein gerechtes, gleichberechtigtes und modernes Wiener Schulwesen nachzudenken. Es sei heute wie damals wichtig, in Wien und Österreich für jedes Kind die gleichen Chancen zu ermöglichen. „Denn das, was für Otto Glöckel der Leitspruch war, ist auch heute noch unser Leitspruch: das Kind in den Mittelpunkt stellen“, so Himmer.

Die Wiener SPÖ-Bildungssekretärin Martina Canori-Buchhart, MA erinnerte daran, dass Glöckel – unbeteiligt an den Februarkämpfen – am 12. Februar 1934 im Palais Epstein verhaftet und ins Anhaltelager Wöllersdorf gebracht wurde. Zu Otto Glöckel: Der am 8. Februar 1874 geborene Otto Glöckel war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des sozialdemokratischen Lehrervereins. Er war Nationalratsabgeordneter, erster Unterrichtsminister (Unterstaatssekretär für Unterricht) der Ersten Republik und Wiener Stadtschulratspräsident. 1934 wurde er in seinem Büro im Palais Epstein verhaftet und für mehrere Monate in Haft genommen. Glöckel legte in seinem Buch „Das Tor der Zukunft“ bereits 1917 ein Schulreformprogramm vor. In seinem Erlass von 1919 ermöglichte er Frauen den freien Zugang zu Universitäten. Besondere Bedeutung hatte auch der sogenannte Glöckel-Erlass, mit dem u.a. die verpflichtende Beteiligung der Schüler*innen am Religionsunterricht abgeschafft wurde. Glöckel stellte dem geltenden autoritären Unterrichtsprinzip die Forderung nach freier Entfaltung der Persönlichkeit des Kindes entgegen. Zur Überwindung der sozialen Chancenungleichheiten strebte Glöckel eine einheitliche Organisation des Erziehungs- und Bildungswesens an. Damit wollte der Reformer den Abbau von Bildungsbarrieren, die soziale Integration der Kinder und die Ausschaltung des kirchlichen Einflusses erreichen. Zudem wurden Lehrpläne neu formuliert, die Unterrichtsmethoden modernisiert und die Lehrer*innenausbildung verbessert. Seine Vision von der Verwirklichung der Einheitsschule aller Zehn- bis Vierzehnjährigen scheiterte am Widerstand der Konservativen.

Fotos: SPÖ Bildung