Tag -Bildung

Zum heutigen Schulstart in Wien, Niederösterreich und Burgenland wünschen wir alles Gute!

Bildung ist eines der wichtigsten Güter, die wir in unserer Gemeinschaft haben. Die Sozialdemokratie war seit dem Anfang ihres Bestehens eine fortschrittliche Bildungsbewegung. Das haben wir uns auch für die heutige Zeit vorgenommen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Einführung der kostenfreien Ganztagsschule, auch inklusive des Mittagsessen, in Wien. Dort wo Sozialdemokratie gestalten kann, zeigt sie was sie kann!
Gerade die Monate in der Corona-Pandemie haben gezeigt, wie wichtig Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche sind. Es ist und bleibt unser Ziel, Menschen unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Situation, die beste Ausbildung zu ermöglichen. Damit sollen auch die Barrieren im Bildungsbereich angebaut werden.

Neben der Elementarausbildung in der Schule sehen wir uns ebenso in der Vertretung der Lehrlinge in den Berufsschulen. Denn erst wenn die Berufsreifeprüfung den gleichen gesellschaftlichen Stellenwert wie eine andere Reifeprüfung hat, können wir junge Menschen gemäß deren Fähigkeiten und Neigungen ausbildungstechnische Wege ermöglichen, die sich an deren Interessen orientieren. 

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid vergisst auch heute nicht auf einen weiteren wichtigen Teil der Schulbildung: „Gerade an einen Tag wie heute soll auch ein Focus auf die  Forderung nach dem Unterrichtsfach Politische Bildung im Schulunterricht gelegt werden. Damit werden junge Menschen von klein auf mit den Werten der Demokratie und des gemeinschaftlichen Zusammenlebens vertraut gemacht!“

Ebenso sei den hundertausenden Schülerinnen und Schülern alles Gute mitgegeben, besonders die etwa 87.000 „TafelklasslerInnen“, für die heuer der „Ernst des Lebens“ beginnt, auch wenn Schule heutzutage hauptsächlich Spaß macht. Ebenso wollen wir ein herzlichen Dankeschön an alle Lehrerinnen und Lehrer, Direktorinnen und Direktoren, sowie alle weiteren MitarbeiterInnen in den Schulen, die Schulwarte, die SchulärztInnen, die Portiere, KöchInnen.., ohne jene die Schule nicht funktionieren könnte. Und auch auf den Eltern lastet wieder eine große Verantwortung ihren Beitrag zur Ausbildung der Kinder beizutragen und das kann neben all den anderen Verpflichtungen wieder eine große Herausforderung werden.

Zum Schulstart hat die SPÖ ein umfassendes Unterstützungspaket für SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern vorgestellt. Dazu gehören Förderunterricht und gratis Nachhilfe, Schnupfenregeln und mehr Corona-Tests sowie ein Rechtsanspruch auf Sonderfreistellung für ArbeitnehmerInnen.

Die Belastungen durch die Corona-Pandemie für SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern sind enorm. „Wir müssen den Corona-Stress stoppen! Unterstützungs- und Entlastungsmaßnahmen für Eltern und SchülerInnen sind mehr als überfällig“, sagt unsere Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid. Die SPÖ setzt genau da an und bietet konkrete Hilfe für das Schuljahr 2020/21: flächendeckend gratis Nachhilfe an den Schulen, klare Regeln, wie im Zweifel mit Kindern mit Schnupfen im Schulalltag umzugehen ist, Klarheit für Eltern am Arbeitsplatz. Bis jetzt gibt es von der Bundesregierung keinen Plan für die echten Probleme, die sich zum Schulstart ergeben.

Hammerschmid kritisiert, dass von den Eltern erwartet wird, dafür zu sorgen, dass Kinder Versäumtes nachholen, und dass LehrerInnen auch im Falle des Homeschoolings am Lehrplan festhalten sollen – aber Laptops gibt es erst ab dem Schuljahr 2021/22 – „das passt alles nicht zusammen“. Zudem haben schon vor der Corona-Krise 28 Prozent aller SchülerInnen Nachhilfe gebraucht, viele Eltern können sich das aber nicht leisten. „Wir müssen alles daran setzen, dass Kinder und Jugendliche ihre Defizite wieder aufholen können“, sagt Hammerschmid.

Unser Unterstützungspaket für den Herbst:

  • Gratis Nachhilfestunden und Förderunterricht an den Schulen – in Kleingruppen und im Ausmaß von zwei Stunden pro Woche und Hauptfach
  • Ausbau der Ganztagsschulen, um endlich von der „Hausübungsschule“ wegzukommen. Private Nachhilfe soll damit in Zukunft nicht mehr notwendig sein.
  • klare Schnupfenregeln und Gurgeltests: Eltern sollen ein Testkit für einen Gurgeltest für zuhause bekommen und Schulen diesen lagernd haben – Auswertung binnen 24 Stunden
  • regelmäßige Corona-Tests: Die Aufnahme von PädagogInnen in das Screening-Programm analog zum Tourismuspersonal ist ein Muss.
  • Information über Arbeitsrechtliches: ArbeitnehmerInnen haben bereits jetzt einen Anspruch auf bezahlte Freistellung für die Betreuung ihrer aus Krankheits- und Präventionsgründen vom Schulbesuch ausgeschlossenen Kinder. Der Elternbrief von Bildungsminister Faßmann hat suggeriert, dass Eltern im Krankheitsfall ihrer Kinder darum bitten müssen, daheim bleiben zu dürfen  – also nur die Sonderfreistellung in Anspruch nehmen können, für die es die Zustimmung vom Arbeitgeber braucht.
  • Rechtsanspruch auf Sonderbetreuungszeit: Es kann nicht sein, dass Eltern zu ihren Chefs betteln gehen müssen.
  • Unterstützung für UnternehmerInnen: Ihnen sollen die Kosten der Entgeltfortzahlung voll vom Bund auf Basis des Epidemiegesetzes refundiert werden.

50 Jahre Angelobung Regierung Kreisky – Schmid: Bildungsschub für Österreich – Chance auf höhere Bildung für jedes Kind

Am 21. April jährt sich zum 50. Mal die Angelobung der ersten Regierung Kreisky. “Die 13 Jahre seiner Kanzlerschaft haben Österreich geprägt wie keine andere Periode der Zweiten Republik. Der Reformschub und die Verwirklichung des Wohlfahrtsstaates, verbunden mit einer kulturellen und intellektuellen Öffnung des Landes, wurden vielfach als österreichischer Weg bezeichnet”, betont SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid. “Einen besonderen Schwerpunkt, der bis heute positiv nachwirkt, stellt die Bildungspolitik dar. Es war Bruno Kreisky, der es möglich gemacht hat, dass jedes Kind eine Chance auf höhere Bildung haben soll”, sagt Schmid.

Die Abschaffung der Studiengebühren, die SchülerInnenfreifahrt, die Gratis-Schulbücher, die Abschaffung der AHS-Aufnahmeprüfung, die Investitionen in den Neu- und Ausbau der Schulen und die Einführung eines modernen demokratischen Universitätsgesetzes haben Maßstäbe für mehr und bessere Bildung gesetzt. 1971 wird Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg von Bruno Kreisky mit der Gründung des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung beauftragt. Firnberg, die das Ressort während der gesamten Regierungszeit Kreiskys innehatte und gleichzeitig Frauenvorsitzende der SPÖ war, setzt sich unter anderem besonders für die Förderung von Mädchen ein.

“Chancengerechte Bildung für möglichst alle Menschen – unabhängig von Einkommen und Herkunft war das Ziel. Und die Zahlen bestätigen den Erfolg. So gibt es heute über 400 Prozent mehr Studierende als 1970, bei den Frauen fast um 1000 Prozent mehr – eine Verzehnfachung. Konkret sind heute 53 Prozent aller Studierenden Frauen. Das ist eine großartige bildungspolitische Leistung, an der es anzuknüpfen gilt”, sagt Schmid.

Der SPÖ-Bundesbildungsvorsitzende erinnert daran, dass trotz aller Erfolg Bildung immer noch vererbt wird. “Es ist zu befürchten, dass sich das infolge der Corona-Krise verstärkt”, sagt Schmid und erinnert etwa an den sehr unterschiedlichen Zugang zu Tablets und Laptops, nicht nur was das Haushaltseinkommen und die elterliche Mithilfe beim Lernen daheim betrifft, sondern auch zwischen den SchülerInnen von AHS und Pflichtschulen. “So wie in der Kreisky-Ära der Gratis-Zugang zu Schulbüchern, muss es heute für alle SchülerInnen den Zugang zu Endgeräten geben. Je rascher, je besser”, sagt Schmid.

Schmid: „Das Ziffernnotensystem ist völlig antiquiert“

Gerhard Schmid ist Bundesbildungsvorsitzender der SPÖ und vertritt Hietzing im Wiener Landtag. Im Interview mit der „Hietzinger Zeitung“ spricht der Vollblutpolitiker und Pädagoge über brisante Themen wie das „türkis-grüne Bildungsprogramm“, den Neuaufguss des „antiquierten Ziffernnotensystems“ und die Gefahren von Social Media.

Das Bildungssystem in Österreich ist immer wieder ein heiß diskutiertes Thema. Vor allem Debatten rund um die Sinnhaftigkeit des guten alten Notensystems flammen immer wieder auf. Die Hietzinger Zeitung hat das Thema aufgegriffen und einen Bildungsprofi zum Gespräch gebeten.

Sie sind und waren – verknüpft mit Ihrer politischen Laufbahn – immer auch Pädagoge. Macht es Ihnen Spaß, zu lernen und zu lehren?

Gerhard Schmid: Ich war schon in sehr jungen Jahren Lehrer (lacht). Als ich das erste Mal in der Klasse gestanden bin, war ich jünger als manche meiner Schüler.

André Heller sagte unlängst – in Anlehnung an Hugo von Hofmannsthal –, es sei so wichtig, viel zu wissen.

Schmid: Wissen ist ein bissl eine Sucht. Aber ich sehe das natürlich auch so. Mein Credo war aber immer, dass Wissen sehr breit aufgestellt sein muss. Ich gehe mit Begeisterung in Wagners „Götterdämmerung“. Aber man wird mich genauso in einem großen Fußballstadion im Westen Wiens antreffen. „Breit“ bedeutet aber wohl auch, dass Wissen nicht elitär sein sollte. Schmid: Wissen breit zu vermitteln, ist wichtig. Ich habe auch immer versucht, mit Berufsschülern Projekte durchzusetzen, von denen man mir im Vorfeld abgeraten hatte. Das waren Projekte über den Spanischen Bürgerkrieg, über die historischen Zusammenhänge der Zwischenkriegszeit, über die Zweite Republik – es hat immer funktioniert.

Haben Sie den Eindruck, dass die Menschen im digitalen Zeitalter mehr wissen?

Schmid: Nein, den habe ich nicht. Sie können zwar schneller zu einer spezifischen Information gelangen, die Frage ist nur: Was fangen sie damit an? Ich bin ja ein großer Anhänger der klassischen humanistischen Bildung und weiß, dass man das Wissen, das man erwirbt, in einen intellektuellen Raster einhängen können muss. Wenn ich im Internet nachschaue, wer 1964 in einer bestimmten Mozart-Oper eine bestimmte Rolle gesungen hat, helfen mir diese Suchhilfen zwar sehr schnell. Aber wenn ich über Mozart nichts weiß, nutzt mir das auch nichts.

Umberto Eco warnte in seinen glühenden Essays vor der Verblödung durch die neuen Medien. Eine ernstzunehmende Gefahr?

Schmid: Auch viele Neurologen warnen davor: Wenn man sich mit diesen Medien permanent beschäftigt und sozusagen „drinnen bleibt“, könnte einem die soziale Dimension des Lebens leicht abhanden kommen.

Sie wurden letztes Jahr SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender. Was sind Ihre Aufgaben?

Schmid: Die Bundesbildungsorganisation hat eine große Tradition und reicht weit in die Gründungszeit der Sozialdemokratie, die ja aus Bildungsvereinen entstanden ist, zurück. Denn man wusste, dass die Emanzipation der Arbeiterschaft nur über Bildungsprozesse funktionieren kann. Deshalb gibt es bis zum heutigen Tag eine ganze Reihe von Bildungs- und Ausbildungsangeboten und Seminaren.

In dieser Funktion haben Sie sich sicher auch mit dem Bildungsprogramm der türkis-grünen Regierung auseinandergesetzt. Ihre Analyse?

Schmid: Es ist schwierig, dazu etwas in die Tiefe Gehendes zu sagen – weil das Programm nicht in die Tiefe geht. Es ist ein sehr dünnes Kapitel, das keinerlei Antworten gibt auf die entscheidende Frage: Wie kann man das österreichische Bildungssystem an die Spitze bringen? Da bleibt man an der Oberfläche, begnügt sich mit Gemeinplätzen, zeigt keine konkreten Wege auf.

Was halten Sie vom Revival des Ziffernnotensystems?

Schmid: Das Ziffernnotensystem ist besonders antiquiert. Und vor allem in der Elementarpädagogik sollte man differenziertere Formen der Beurteilung finden, die eine Gesamtbeurteilung der Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Keinesfalls entspricht das Ziffernnotensystem dem heutigen Stand der pädagogischen Wissenschaft.

Besteht die Gefahr, dass dieses konservative Bildungssystem die soziale Schere in der Gesellschaft noch vergrößert?

Schmid: Das ist zu befürchten. Und dass die Grünen diese Konzeption in der Regierung mittragen, wird man einer kritischen Überprüfung unterziehen müssen. Der Bestsellerautor Yuval Harari warnt vor einer Gesellschaft, die sich in wenige Privilegierte und viele andere Menschen spaltet, die sich sinnlos und „überflüssig“ vorkommen.

Ihre Meinung?

Schmid: Bildung ist auch der Weg, die Sinnfragen des Lebens zu lösen. Aber das kann ich nur, wenn ich in Bildungsprozessen eine entsprechende Begeisterung vermittle: Wenn ich mit Schülern Theater oder sportliche Ereignisse besuche; wenn ich mit ihnen auf Reisen gehe. Das heißt, Bildungsprozesse müssen lebendig sein, und Schüler müssen lernen, ihre Rolle in der Gesellschaft zu finden. Das ist mindestens so wichtig wie die Kenntnis der Jahreszahl der Punischen Kriege.

Bürgermeister Michael Ludwig versprach jüngst Gratis-Ganztagsschulen. Eine gute Idee?

Schmid: Ein absolut wichtiges Projekt! Gratis-Ganztagsschulen sind vor allem in jenen Bereichen, wo die Eltern schauen müssen, dass sie finanziell über die Runden kommen, ein wichtiger Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit.

Sie sind SPÖ-Vorsitzender in Hietzing – Ihr Lieblingsbezirk?

Schmid: Wir haben großartige Schulen im Bezirk, auch großartige berufsbildende Schulen und eine großartige Volkshochschule, deren Schwerpunkt die Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte ist. Ich bin glücklich und stolz, dass ich für diesen Bezirk im Wiener Gemeinderat politische Verantwortung tragen darf.

Bildungsgespräche mit der SPÖ Vorarlberg

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Gerhard Schmid und SPÖ-Bundesbildungssekretär Wolfgang Markytan trafen sich am 10. Dezember 2019 in Hard bei Bregenz mit Vorarlbergs SPÖ-Vorsitzendem Martin Staudinger, Bildungssekretär Markus Fässler sowie Jugendfunktionär und Freiheitskämpfer-Vorsitzendem Severin Holzknecht zum zum Informationsaustausch in Sachen Bildung. Schmid zog eine sehr positive Bilanz des Treffens: “Es war ein langes, intensives und ausgezeichnetes Gespräch. Beachtlich mit welcher Klugheit, Grundsatztreue, Sachlichkeit und Begeisterung unsere Freunde an die Arbeit gehen! Ein starkes Zeichen für die Sozialdemokratie, Kompliment!”

Bildung ist das Fundament der Demokratie

SPÖ Hietzing-Vorsitzender, LAbg. Prof. Gerhard Schmid in einem Statement für die Wiener Bildungsakademie zum Thema Bildung: “Bildung ist das Fundament der Demokratie, Bildung ist die Grundlage für die Emanzipation, ist für jede Gesellschaft unverzichtbar. Um mit Robert Menasse zu sprechen: ‘Es kann keine Demokratie der Idioten geben’, um es überspitzt auszudrücken.”