Tag -Holocaust

„ZEITGESPRÄCHE mit Gerhard Schmid“ #95: Dr. Jochen Böhler, Historiker, Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies

In dieser fesselnden Episode der „ZEITGESPRÄCHE mit Gerhard Schmid“ ist der Historiker Dr. Jochen Böhler vom Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies zu Gast. In einem tiefgehenden Dialog über die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und die Bedeutung der historischen Aufarbeitung teilt Jochen Böhler, ein Experte auf dem Gebiet der Kriegsverbrechen, seine umfangreichen Forschungen und Erkenntnisse. Nicht nur die Brutalität des Krieges wird beleuchtet, sondern auch die Notwendigkeit der Erinnerungskultur betont.

Das Gespräch bietet Einblicke in Böhlers Arbeit am Vienna Wiesenthal Institute, wo er sich mit der Dokumentation und Aufarbeitung von NS-Verbrechen beschäftigt. Durch seine Forschungen trägt er wesentlich dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung der Geschichtserhaltung zu schärfen und die Lehren aus der Vergangenheit für zukünftige Generationen zugänglich zu machen. Im Gespräch wird auch darüber diskutiert, wie wichtig es ist, die Wahrheit über historische Ereignisse zu öffentlich zu machen und gleichzeitig die Würde der Opfer zu wahren.

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Foto: Richard Tanzer

Gerhard Schmid zum Holocaust Gedenktag: „Kampf für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte“

„Das Gedenken an die furchtbarste Zeit der Geschichte verbinde ich heuer mit dem Kampf für Demokratie und den großen und sichtbaren Aktivitäten in unserem Land. In einer Person spiegelt sich sowohl die Erinnerung als auch der stetige Kampf für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte in besonderer Weise. Daher möchte ich heute mein Gedenken und meine Gedanken meinem Freund Professor Rudolf Gelbard widmen“, betont der Vorsitzende SPÖ-Bundesbildungsorganisation, Prof. Dr. Gerhard Schmid anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27 Jänner.

Gerhard Schmid: „Rudolf Gelbard (1930-2018) wurde einmal als ‚Zentralfigur der österreichischen Erinnerungskultur‘ bezeichnet, sehr zu Recht – wie ich meine – aber es ging ihm nicht nur um die Erinnerung sondern es ging Ihm vor allem auch um die Gegenwart und um unsere Zukunft. Rudolf Gelbard war ein unermüdlicher Zeitzeuge und Referent, der vor allem die Jugend auf die Gefahren aufmerksam macht – auf Werte und Einstellungen, die gegen unsere Demokratie gerichtet sind und der die Jugend zu einem kritischen, analytischen Denken motiviert, mit unglaublicher Leidenschaft und Einsatzfreude und mit großem Mut!

Rudi Gelbard hat in seinem Leben Furchtbares mitgemacht. Als Kind jüdischer Abstammung hat er den Einmarsch der Deutschen Wehrmacht 1938 und die darauffolgenden immer schlechter werdenden Lebensumstände für die jüdische Wiener Bevölkerung erlebt. Von 1942 bis 1945 war der damals 12 bis 15-Jährige Häftling im KZ Theresienstadt. Von den 15.000 von den Nazis dort inhaftierten Kindern haben nur sehr wenige überlebt.

Er war bis zum letzten Augenblick eine der gefragtesten Persönlichkeiten für Vorträge und Diskussionen zum Themenbereich Holocaust und totalitäre Systeme. ‚Die Gnade des Vergessen-Könnens ist Keinem beschieden, der im Konzentrationslager war. Das kann man nicht vergessen‘, sagte die große Rosa Jochmann. Die Welt ist nach Ausschwitz eine andere geworden. 6 Mio. Juden und Millionen andere Ermordete und ums Leben gekommene klagen an. 66.000 österreichische Juden sind im Holocaust ums Leben gekommen, 140.000 wurden aus Österreich vertrieben.

Das ‚Niemals vergessen‘ ist durch Menschen wie Rudi Gelbard, dem großen Brückenbauer zur Verpflichtung geworden Und wir brauchen Menschen wie Rudolf Gelbard, den Zeitzeugen, Demokraten und Kämpfer, der uns auf viele Fragen und Umstände ständig aufmerksam macht. Mit Herz und Intellektualität aber auch mit einem tiefen Sinn für Weisheit, Stärke und Schönheit.“

 

„ZEITGESPRÄCHE mit Gerhard Schmid“ #72: Prof. Mag.a Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus

Diesmal zu Gast im „ZeitGespräch mit Gerhard Schmid“ ist Prof.in Mag.a Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus. Hannah Lessing ist studierte Ökonomin und seit Sommer 2022 Mitglied im International Auschwitz Council (IAC) sowie der gesamtgesellschaftlichen Plattform Nationales Forum gegen Antisemitismus. 

Als Repräsentantin für Österreich im Präsidium und Vertreterin des Nationalfonds im Internationalen Beirat Mauthausen sowie Vorstandsmitglied im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) trägt sie maßgeblich zur Erinnerungsarbeit bei.

Hannah Lessing wirkt als Autorin und Vortragende und setzt sich in ihren vielfältigen Funktionen entschieden gegen das Vergessen ein. Die national und international mehrfach ausgezeichnete Ökonomin spricht mit Gerhard Schmid über ihre Arbeit, den Kampf gegen Antisemitismus und warum die Aufklärung über den Holocaust eine unbedingte Notwendigkeit ist.

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Anlässlich des Holocaust-Gedenktages: Video zur Gedenktafel für die ermordeten Jüdinnen und Juden der Sebastian

SPÖ Hietzing-Vorsitzender, Prof. Dr. Gerhard Schmid zum Holocaust-Gedenktag:

„Ich glaube, Gedenken ist nicht nur auf einen bestimmten Tag fixiert, sondern Gedenken muss unser ganzes Leben erfassen. Es geht nicht nur um den Blick zurück, sondern muss auch den Blick vorwärts beinhalten. Und der Blick vorwärts, das ist heute ein unerschütterliches Bekenntnis zur Demokratie und zur Rechtsstaatlichkeit. Für eine freie Justiz, für freie Medien in einem freien Land. Das haben wir die letzten Monate und Jahre auch weltweit gesehen. Und der Kampf für Demokratie ist eine Verpflichtung gegenüber jenen Frauen und Männern, und vor allem den 1,5 Millionen Kindern, die Opfer der Shoa waren. In ihrem Sinne weiter zu tun, in ihrem Sinne für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu kämpfen. In diesem Sinne möge das Mahnmal und die Erinnerungstafel zum Nachdenken anregen.“

Information zur Gedenktafel:

Die VHS Hietzing hat gemeinsam mit der Bezirksvertretung Hietzing an verschiedenen Plätzen in Hietzing Gedenktafeln aufgestellt, wo an die ermordeten Jüdinnen und Juden erinnert wird. Die Gedenktafel in der Veitingergasse erinnert an 17 Jüdinnen und Juden, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden. Diese Tafel ist von besonderer Bedeutung, denn sie erinnert an Personen, die in einer ganz kleinen Gasse, in der Sebastian Brunner Gasse, gewohnt haben. Diese Gasse ist seit dem 19. Jahrhundert nach einem katholischen Pfarrer, Sebastian Brunner, benannt, der als bekennender Antisemit aufs Übelste gegen Jüdinnen und Juden hetzte.  

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