Tag -Bildung

„ZEITGESPRÄCHE mit Gerhard Schmid“ #84: Mag. Daniel Landau, Bildungskoordinator der Bundesregierung

Heutiger Gast der „ZEITGESPRÄCHE mit Gerhard Schmid“ ist Mag. Daniel Landau, Pädagoge und Bildungskoordinator der Bundesregierung. Im Gespräch geht es unter anderem um die Stärkung der Gemeinschaft durch Bildung, um persönliche Überzeugungen und Glauben. Und es geht auch um Missstände im Bildungssystem, um Druck auf Schüler*innen und Lehrende. Landau beschreibt, wie wichtig Solidarität und individuelle Förderung sind und fordert eine breite gesellschaftliche Zusammenarbeit, um bessere Bildung für alle zu gewährleisten. Bildung und offene Kommunikation sind für den Pädagogen essenziell im Kampf gegen Vorurteile. Neben vielen weiteren Themen wird auch die verbindende Kraft der Musik angesprochen, denn: Daniel Landau ist auch ausgebildeter Dirigent.

Ein inspirierendes Gespräch voller Einblicke und Perspektiven für eine bessere Zukunft.

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„ZEITGESPRÄCHE mit Gerhard Schmid sind u.a. auf folgenden Kanälen abrufbar:

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Foto: Richard Tanzer

 

150. Geburtstag Otto Glöckels – SPÖ-Schmid gedenkt eines „großen Vorkämpfers für ein modernes und gerechtes Bildungssystem“

SPÖ-Bildungsorganisationen legen Kranz zu Ehren des Bildungsreformers nieder – Glöckel kämpfte für Bildungssystem ohne Barrieren und freien Uni-Zugang für Frauen

Anlässlich des 150. Geburtstags des großen Bildungsreformers Otto Glöckel haben die SPÖ-Bundesbildung, die Wiener SPÖ-Bildung und die Wiener Bildungsakademie einen Kranz im Gedenken an Glöckel niedergelegt.

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SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid betonte beim Gedenken beim Palais Epstein am Dr.-Karl-Renner-Ring: „Otto Glöckel war nicht nur einer der bedeutendsten Bildungspolitiker und sozialdemokratischen Reformer seiner Zeit – er hat auch Bahnbrechendes für das Wiener und das österreichische Bildungssystem geleistet.“ Glöckel habe richtungsweisende Bildungsreformen eingeleitet, so Schmid.

„Wenn wir heute Otto Glöckels gedenken, ist das für uns die Verpflichtung, für ein modernes, zukunftsorientiertes und vor allem sozial gerechtes Bildungssystem ohne Barrieren und Schranken zu kämpfen.“ Das Vermächtnis Glöckels müsse fortgesetzt werden, betonte SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan, MA. Die SPÖ-Bildungsorganisationen haben „in Gedenken an den großen Bildungsreformer Glöckel“ auch an dessen Ehrengrab am Meidlinger Friedhof einen Kranz niedergelegt.

Für den Wiener Bildungsdirektor Mag. Heinrich Himmer ist Glöckels 150. Geburtstag ein guter Anlass, über dessen Projekte für ein gerechtes, gleichberechtigtes und modernes Wiener Schulwesen nachzudenken. Es sei heute wie damals wichtig, in Wien und Österreich für jedes Kind die gleichen Chancen zu ermöglichen. „Denn das, was für Otto Glöckel der Leitspruch war, ist auch heute noch unser Leitspruch: das Kind in den Mittelpunkt stellen“, so Himmer.

Die Wiener SPÖ-Bildungssekretärin Martina Canori-Buchhart, MA erinnerte daran, dass Glöckel – unbeteiligt an den Februarkämpfen – am 12. Februar 1934 im Palais Epstein verhaftet und ins Anhaltelager Wöllersdorf gebracht wurde. Zu Otto Glöckel: Der am 8. Februar 1874 geborene Otto Glöckel war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des sozialdemokratischen Lehrervereins. Er war Nationalratsabgeordneter, erster Unterrichtsminister (Unterstaatssekretär für Unterricht) der Ersten Republik und Wiener Stadtschulratspräsident. 1934 wurde er in seinem Büro im Palais Epstein verhaftet und für mehrere Monate in Haft genommen. Glöckel legte in seinem Buch „Das Tor der Zukunft“ bereits 1917 ein Schulreformprogramm vor. In seinem Erlass von 1919 ermöglichte er Frauen den freien Zugang zu Universitäten. Besondere Bedeutung hatte auch der sogenannte Glöckel-Erlass, mit dem u.a. die verpflichtende Beteiligung der Schüler*innen am Religionsunterricht abgeschafft wurde. Glöckel stellte dem geltenden autoritären Unterrichtsprinzip die Forderung nach freier Entfaltung der Persönlichkeit des Kindes entgegen. Zur Überwindung der sozialen Chancenungleichheiten strebte Glöckel eine einheitliche Organisation des Erziehungs- und Bildungswesens an. Damit wollte der Reformer den Abbau von Bildungsbarrieren, die soziale Integration der Kinder und die Ausschaltung des kirchlichen Einflusses erreichen. Zudem wurden Lehrpläne neu formuliert, die Unterrichtsmethoden modernisiert und die Lehrer*innenausbildung verbessert. Seine Vision von der Verwirklichung der Einheitsschule aller Zehn- bis Vierzehnjährigen scheiterte am Widerstand der Konservativen.

Fotos: SPÖ Bildung

Gerhard Schmid am 46. Ordentlichen Bundesparteitag der SPÖ: „Sozialdemokratie ist immer auf Seite der Demokratie“

„Die Sozialdemokratie ist immer auf der richtigen Seite, sie ist in ihrer gesamten Geschichte immer auf der Seite der Demokratie gestanden,“ unterstrich der Vorsitzende der SPÖ-Bundesbildungsorganisation, LAbg. Gerhard Schmid in seiner Rede am 46. Ordentlichen Bundesparteitag der SPÖ.  Daher sei es auch für die Bildungsarbeit so notwendig, „dass wir uns mit den Fragen der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit beschäftigen. Wenn es Länder in unserer Umgebung gibt, wo die Medienrechte eingeschränkt werden, wo man versucht, in die Justiz einzugreifen, dann ist es notwendig, dass man dem etwas entgegensetzt.“ Und das setzt voraus, dass man auch in Bildung investiert. „Wir brauchen einen humanistischen, demokratischen Bildungsbegriff. Das ist die DNA der Sozialdemokratie. Die Bildung ist das Vehikel für den Sozial- und Wohlfahrtsstaat, die Bildung ist das Vehikel für die Emanzipation der Menschen“, hielt Gerhard Schmid fest.

Hier das Video der gesamten Rede von SPÖ-Bundesbildungsvorsitzenden LAbg. Gerhard Schmid am 46. Ordentlichen Bundesparteitag der SPÖ:

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15. Todestag von Fred Sinowatz – Die SPÖ-Bundesbildungsorganisation gedenkt des großen Bildungsreformers

Heute vor 15 Jahren, am 11. August 2008, ist Alfred „Fred“ Sinowatz in Wien verstorben. Er war Bundesminister für Unterricht und Kunst in der Ära Kreisky und nach dessen Rückzug aus der Politik von 1983 bis 1986 Bundeskanzler der Republik Österreich und von 1983 bis 1988 Bundesparteivorsitzender der SPÖ. „Fred Sinowatz war ein großer Sozialdemokrat und ein überzeugter Humanist. Darüber hinaus war er der Unterrichtsminister, der das Schulwesen in unserem Land entstaubt und modernisiert hat. Durch seine Reformen hat er Kindern und Jugendlichen eine höhere Schulbildung und damit bessere Zukunftsperspektiven ermöglicht. Mit der Errichtung von höheren Schulen in den Bezirkshauptstädten, der Abschaffung der Aufnahmeprüfung für die AHS, der Einführung von Schüler*innenfreifahrt, Gratis-Schulbüchern sowie Schul- und Heimbeihilfen hat er maßgeblich zur Chancengleichheit für Schülerinnen und Schüler beigetragen“, würdigt der Vorsitzende der SPÖ-Bundesbildungsorganisation, LAbg. Gerhard Schmid, den ehemaligen Bundeskanzler und Bildungspolitiker anlässlich dessen 15. Todestages.

SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer, Wolfgang Markytan, fügt hinzu: „Fred Sinowatz war nicht nur ein vorausblickender Unterrichtsminister, sondern als Bundeskanzler war es ihm ein wichtiges Ziel, die Lebensumstände der Menschen zu verbessern. Und das ist ihm mit seiner Politik gelungen. Sinowatz Leistungen für Österreich können nicht hoch genug geschätzt werden.“

Gemeinsam für Bildung und internationalen Austausch

Besuch der Bildungseinrichtungen der SP Schweiz und der SPD bei den SPÖ Bildungsorganisationen

In einer inspirierenden Woche des internationalen Austauschs und der Solidarität haben die Bildungseinrichtungen der SP Schweiz und der SPD die SPÖ-Bildungsorganisationen besucht. Unter der Leitung von SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan wurden neue Wege des Lernens erkundet. Der Besuch war von hochkarätigen Gästen begleitet, darunter Klaus Tovar, Leiter der SPD-Parteischule, den SPD-Mitarbeiterinnen Amelie Engel und Marion Vogel, Irina Mohr von der Friedrich Ebert Stiftung, der Generalsekretärin der SP Schweiz Rebekka Wyler, begleitet von den Schweizer SP-Mitarbeiter*innen Gina La Mantia und David Klingenbeck. „Der Besuch der Bildungseinrichtungen der SP Schweiz und der SPD bei den SPÖ-Bildungsorganisationen verdeutlicht die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit, grenzüberschreitenden Austauschs und solidarischer Bildungsmaßnahmen“, stellte SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Dr. Mag. Gerhard Schmid fest. Wyler betonte die Wichtigkeit eines inklusiven Bildungssystems und hob hervor: „Gemeinsam können wir Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler erreichen und unsere Gesellschaft nachhaltig stärken.“

Ein wichtiger Punkt auf der umfangreichen Tagesordnung war auch das Zusammentreffen mit den neuen SPÖ-Bundesgeschäftsführer*innen Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim.

Im Rahmen des Programms wurde auch das ehemalige Parteihaus auf der rechten Wienzeile besucht, das heute als VGA – Verein der Geschichte der Arbeiterbewegung fungiert. Die Geschäftsführerin, Prof.in Mag.a Michaela Maier, führte die Delegation durch die historischen Räumlichkeiten und vermittelte einen Einblick in die reiche Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung. Weitere Programmpunkte waren u.a. der Besuch der Wiener Bildungsakademie der SPÖ und der SPÖ-Bundesgeschäftsstelle. Der Abschluss des interessanten Erfahrungsaustauschs fand gemeinsam mit Bürgermeister Michael Ludwig bei einem Konzert der Gardemusik des Österreichischen Bundesheeres im Arkadenhof des Wiener Rathauses statt.

Neben dem bildungspolitischen Besuch stand auch eine Kurzvisite bei der Wiener Volkshochschule Urania am Programm. Direktorin Mag.a Doris Zametzer erläuterte die Abläufe des „Flagschiffes der österreichischen Volksbildung“ sowie Unterschiede zu politischen Bildungseinrichtungen.


SPÖ-Bundesbildungsgeschäftsführer Wolfgang Markytan betonte: „Wir haben uns in einer intensiven Klausur verschiedenste Abläufe in politischer Bildungsarbeit angesehen. Besonders interessant war auch die Frage, wie wir mit unseren Angeboten noch mehr Frauen erreichen können.“ Klaus Tovar, Leiter der SPD-Parteischule, hob „den bildungspolitischen Kampf gegen rechte Tendenzen und Demokratiefeindlichkeit“ hervor: „Das steht bei uns seit Jahren am Programm. Deswegen ist es uns wichtig, sich darüber mit Gleichgesinnten auszutauschen: Was nehmen wir woanders wie wahr und wie können wir gegensteuern?“

Einen besonderen Dank gab es in diesem Zusammenhang an die Wiener Bildungsakademie und dem Direktor Mag. Marcus Schober, der sowohl im Rathaus die Gruppe mit den realpolitischen Bildungsinhalten vertraut machte, als auch in den Räumlichkeiten der Wiener Bildungsakademie die Arbeit seiner Organisation vorstellte. Neben den umfangreichen Angeboten des neu geschaffenen Studios wurde dabei auch die Publikationsreihe „Wiener Perspektiven“ vorgestellt und besprochen. Marcus Schober: „Die Wiener Bildungsakademie hat einen staatsbürgerlichen Bildungsauftrag. Des Weiteren haben wir viele internationale Aktivitäten im Programm und versuchen immer wieder, weitere Eindrücke auch vor Ort zu sammeln. Diese Mal sind die Bildungsorganisationen zu uns nach Wien gekommen. Die Einblicke in die politische Bildungsarbeit unserer Nachbarn haben uns beeindruckt und inspiriert.“

Abschließend erklärte Schmid, diesen internationalen Austausch in Zukunft regelmäßig stattfinden zu lassen: „Derzeit treffen wir einander etwa dreimal im Jahr online. Nächstes Jahr werden wir einander in Berlin wieder treffen.“

Trauer um ehemaligen Wiener Gemeinderat Dr. Adolf „Billy“ Aigner

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid und der Vorsitzende der Wiener SPÖ-Bildung, Ernst Woller, würdigen engagierten Bildungs- und Kulturpolitiker Aigner

Die Sozialdemokratische Bildungsorganisation trauert um den ehemaligen Wiener Gemeinderatsabgeordneten Dr. Adolf „Billy“ Aigner, der im 84. Lebensjahr verstorben ist. „Mit Adolf ‚Billy‘ Aigner ist eine große Persönlichkeit der Sozialdemokratie von uns gegangen. Er war nicht nur ein Sozialdemokrat mit Leib und Seele, er war auch ein äußerst engagierter Bildungs- und Kulturpolitiker“, würdigt SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender, LAbg. Prof. Dr. Gerhard Schmid den ehemaligen Wiener Gemeinderatsabgeordneten. „Als Kulturpolitiker – er war unter anderem Vorsitzender des Kulturausschusses der Stadt Wien – war es ihm ein besonderes Anliegen, das Kulturangebot in den Außenbezirken zu erweitern. Als aktiver Bezirkspolitiker hatte er immer ein offenes Ohr für seine Mitmenschen“, betont Schmid.

Adolf „Billy“ Aigner war von 1977 bis 1995 Wiener Gemeinderat und u.a. viele Jahre lang Vorsitzender des Wiener Kulturausschusses und zuletzt einer der Vorsitzenden des Wiener Gemeinderates. Bei der SPÖ-Bundesbildung und bei der Wiener SPÖ-Bildung war Aigner Präsidiumsmitglied. Aigner wirkte viele Jahre im Sinne der Errungenschaften der Wiener Bildungsorganisationen sowohl im schulischen, vor allem aber auch im Erwachsenen-Bildungsbereich und zählte über viele Jahre hinweg als wertvolle und verlässliche Stütze. Der Vorsitzende der Wiener SPÖ-Bildung, Erster Landtagspräsident Ernst Woller, der im Bildungspräsidium der SPÖ Wien und im Gemeinderatsausschuss für Kultur eng mit Aigner zusammengearbeitet hat, ist tief erschüttert vom plötzlichen Ableben seines Freunds und Weggefährten: „Billys herzliche und grundsatztreue Art, mit der er seine Aufgaben in der Bildungsbewegung und in der Wiener Kulturpolitik erfüllt hat, wird mir immer in Erinnerung bleiben. Er war, ist und bleibt ein großes Vorbild.“ „Wir werden Billy ein ehrendes Andenken bewahren und wünschen seiner Familie viel Kraft in dieser schweren Zeit der Trauer“, so Schmid und Woller.

SPÖ-Bildungsvorsitzender Schmid: „Kreisky ist auch heute noch eine große Inspiration, für eine bessere Welt zu kämpfen!“

Anlässlich des 110. Geburtstages von Bruno Kreisky am 22. Jänner unterstreicht SPÖ-Bildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid die große Bedeutung Kreiskys für Österreich: „Bruno Kreisky hat das Land und seine Menschen nachhaltig verändert. Er ist einer der größten Sozialdemokraten, die in der Geschichte gewirkt haben und er ist auch heute noch eine große Inspiration! Sein Vermächtnis motiviert, sich sozial und politisch zu engagieren, niemals die Hoffnung aufzugeben und für eine bessere und gerechtere Welt zu kämpfen!“ Wolfgang Markytan, Geschäftsführer der SPÖ-Bildung, betont Kreiskys Einfluss auch auf die Bildungsarbeit: „Politische Bildungsarbeit auf der Höhe der Zeit, den intellektuellen Dialog und Austausch zu fördern und in die Ausbildung von MandatarInnen und FunktionärInnen zu investieren – all das waren Kreiskys zutiefst sozialdemokratisches Anliegen.

„Wenn wir Kreisky gedenken, dann denken wir an einen großen Politiker, Staatsmann, Weltbürger, Kosmopoliten, Parteivorsitzenden, Staatssekretär, Minister und Bundeskanzler. Kreisky war aber ebenso auch ein Lehrer für die Jungen in unserer Partei und Gesellschaft“, betont Schmid. Markytan ergänzt: „Sein Streben nach mehr Demokratie hat mit der Gründung der Politischen Akademien, wie etwa dem Dr. Karl-Renner-Institut, eine ganz neue Dimension erhalten.“

Der „Jahrhundertkanzler“ war ein visionärer Staatsmann und sein umfassendes und beispielloses Reformwerk führte dazu, dass er Österreich gerechter, moderner und chancenreicher gemacht hat: „Unter ihm wurde der Fortschrittsgedanke mit einer Aufstiegserzählung verbunden, die sich zum Ziel gemacht hatte, keinen Menschen in diesem Land in irgendeiner Form zurückzulassen“, unterstreicht Schmid und erinnert an Kreiskys nachhaltige Reformen in der Bildung, die vielen Menschen neue Chancen eröffneten, wie etwa das Gratis-Schulbuch, die Abschaffung der Studiengebühren oder die SchülerInnenfreifahrt.

Kreiskys Bedeutung für Österreich sei kaum zu überschätzen, sagt Schmid: „Er hat Österreich aus der provinziellen, kleingeistigen und kulturellen Abgeschiedenheit herausgeführt und zu einem weltoffenen Partner für Frieden und Demokratie gemacht.“

Zum heutigen Schulstart in Wien, Niederösterreich und Burgenland wünschen wir alles Gute!

Bildung ist eines der wichtigsten Güter, die wir in unserer Gemeinschaft haben. Die Sozialdemokratie war seit dem Anfang ihres Bestehens eine fortschrittliche Bildungsbewegung. Das haben wir uns auch für die heutige Zeit vorgenommen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Einführung der kostenfreien Ganztagsschule, auch inklusive des Mittagsessen, in Wien. Dort wo Sozialdemokratie gestalten kann, zeigt sie was sie kann!
Gerade die Monate in der Corona-Pandemie haben gezeigt, wie wichtig Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche sind. Es ist und bleibt unser Ziel, Menschen unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Situation, die beste Ausbildung zu ermöglichen. Damit sollen auch die Barrieren im Bildungsbereich angebaut werden.

Neben der Elementarausbildung in der Schule sehen wir uns ebenso in der Vertretung der Lehrlinge in den Berufsschulen. Denn erst wenn die Berufsreifeprüfung den gleichen gesellschaftlichen Stellenwert wie eine andere Reifeprüfung hat, können wir junge Menschen gemäß deren Fähigkeiten und Neigungen ausbildungstechnische Wege ermöglichen, die sich an deren Interessen orientieren. 

SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid vergisst auch heute nicht auf einen weiteren wichtigen Teil der Schulbildung: „Gerade an einen Tag wie heute soll auch ein Focus auf die  Forderung nach dem Unterrichtsfach Politische Bildung im Schulunterricht gelegt werden. Damit werden junge Menschen von klein auf mit den Werten der Demokratie und des gemeinschaftlichen Zusammenlebens vertraut gemacht!“

Ebenso sei den hundertausenden Schülerinnen und Schülern alles Gute mitgegeben, besonders die etwa 87.000 „TafelklasslerInnen“, für die heuer der „Ernst des Lebens“ beginnt, auch wenn Schule heutzutage hauptsächlich Spaß macht. Ebenso wollen wir ein herzlichen Dankeschön an alle Lehrerinnen und Lehrer, Direktorinnen und Direktoren, sowie alle weiteren MitarbeiterInnen in den Schulen, die Schulwarte, die SchulärztInnen, die Portiere, KöchInnen.., ohne jene die Schule nicht funktionieren könnte. Und auch auf den Eltern lastet wieder eine große Verantwortung ihren Beitrag zur Ausbildung der Kinder beizutragen und das kann neben all den anderen Verpflichtungen wieder eine große Herausforderung werden.

Zum Schulstart hat die SPÖ ein umfassendes Unterstützungspaket für SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern vorgestellt. Dazu gehören Förderunterricht und gratis Nachhilfe, Schnupfenregeln und mehr Corona-Tests sowie ein Rechtsanspruch auf Sonderfreistellung für ArbeitnehmerInnen.

Die Belastungen durch die Corona-Pandemie für SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern sind enorm. „Wir müssen den Corona-Stress stoppen! Unterstützungs- und Entlastungsmaßnahmen für Eltern und SchülerInnen sind mehr als überfällig“, sagt unsere Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid. Die SPÖ setzt genau da an und bietet konkrete Hilfe für das Schuljahr 2020/21: flächendeckend gratis Nachhilfe an den Schulen, klare Regeln, wie im Zweifel mit Kindern mit Schnupfen im Schulalltag umzugehen ist, Klarheit für Eltern am Arbeitsplatz. Bis jetzt gibt es von der Bundesregierung keinen Plan für die echten Probleme, die sich zum Schulstart ergeben.

Hammerschmid kritisiert, dass von den Eltern erwartet wird, dafür zu sorgen, dass Kinder Versäumtes nachholen, und dass LehrerInnen auch im Falle des Homeschoolings am Lehrplan festhalten sollen – aber Laptops gibt es erst ab dem Schuljahr 2021/22 – „das passt alles nicht zusammen“. Zudem haben schon vor der Corona-Krise 28 Prozent aller SchülerInnen Nachhilfe gebraucht, viele Eltern können sich das aber nicht leisten. „Wir müssen alles daran setzen, dass Kinder und Jugendliche ihre Defizite wieder aufholen können“, sagt Hammerschmid.

Unser Unterstützungspaket für den Herbst:

  • Gratis Nachhilfestunden und Förderunterricht an den Schulen – in Kleingruppen und im Ausmaß von zwei Stunden pro Woche und Hauptfach
  • Ausbau der Ganztagsschulen, um endlich von der „Hausübungsschule“ wegzukommen. Private Nachhilfe soll damit in Zukunft nicht mehr notwendig sein.
  • klare Schnupfenregeln und Gurgeltests: Eltern sollen ein Testkit für einen Gurgeltest für zuhause bekommen und Schulen diesen lagernd haben – Auswertung binnen 24 Stunden
  • regelmäßige Corona-Tests: Die Aufnahme von PädagogInnen in das Screening-Programm analog zum Tourismuspersonal ist ein Muss.
  • Information über Arbeitsrechtliches: ArbeitnehmerInnen haben bereits jetzt einen Anspruch auf bezahlte Freistellung für die Betreuung ihrer aus Krankheits- und Präventionsgründen vom Schulbesuch ausgeschlossenen Kinder. Der Elternbrief von Bildungsminister Faßmann hat suggeriert, dass Eltern im Krankheitsfall ihrer Kinder darum bitten müssen, daheim bleiben zu dürfen  – also nur die Sonderfreistellung in Anspruch nehmen können, für die es die Zustimmung vom Arbeitgeber braucht.
  • Rechtsanspruch auf Sonderbetreuungszeit: Es kann nicht sein, dass Eltern zu ihren Chefs betteln gehen müssen.
  • Unterstützung für UnternehmerInnen: Ihnen sollen die Kosten der Entgeltfortzahlung voll vom Bund auf Basis des Epidemiegesetzes refundiert werden.

50 Jahre Angelobung Regierung Kreisky – Schmid: Bildungsschub für Österreich – Chance auf höhere Bildung für jedes Kind

Am 21. April jährt sich zum 50. Mal die Angelobung der ersten Regierung Kreisky. „Die 13 Jahre seiner Kanzlerschaft haben Österreich geprägt wie keine andere Periode der Zweiten Republik. Der Reformschub und die Verwirklichung des Wohlfahrtsstaates, verbunden mit einer kulturellen und intellektuellen Öffnung des Landes, wurden vielfach als österreichischer Weg bezeichnet“, betont SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid. „Einen besonderen Schwerpunkt, der bis heute positiv nachwirkt, stellt die Bildungspolitik dar. Es war Bruno Kreisky, der es möglich gemacht hat, dass jedes Kind eine Chance auf höhere Bildung haben soll“, sagt Schmid.

Die Abschaffung der Studiengebühren, die SchülerInnenfreifahrt, die Gratis-Schulbücher, die Abschaffung der AHS-Aufnahmeprüfung, die Investitionen in den Neu- und Ausbau der Schulen und die Einführung eines modernen demokratischen Universitätsgesetzes haben Maßstäbe für mehr und bessere Bildung gesetzt. 1971 wird Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg von Bruno Kreisky mit der Gründung des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung beauftragt. Firnberg, die das Ressort während der gesamten Regierungszeit Kreiskys innehatte und gleichzeitig Frauenvorsitzende der SPÖ war, setzt sich unter anderem besonders für die Förderung von Mädchen ein.

„Chancengerechte Bildung für möglichst alle Menschen – unabhängig von Einkommen und Herkunft war das Ziel. Und die Zahlen bestätigen den Erfolg. So gibt es heute über 400 Prozent mehr Studierende als 1970, bei den Frauen fast um 1000 Prozent mehr – eine Verzehnfachung. Konkret sind heute 53 Prozent aller Studierenden Frauen. Das ist eine großartige bildungspolitische Leistung, an der es anzuknüpfen gilt“, sagt Schmid.

Der SPÖ-Bundesbildungsvorsitzende erinnert daran, dass trotz aller Erfolg Bildung immer noch vererbt wird. „Es ist zu befürchten, dass sich das infolge der Corona-Krise verstärkt“, sagt Schmid und erinnert etwa an den sehr unterschiedlichen Zugang zu Tablets und Laptops, nicht nur was das Haushaltseinkommen und die elterliche Mithilfe beim Lernen daheim betrifft, sondern auch zwischen den SchülerInnen von AHS und Pflichtschulen. „So wie in der Kreisky-Ära der Gratis-Zugang zu Schulbüchern, muss es heute für alle SchülerInnen den Zugang zu Endgeräten geben. Je rascher, je besser“, sagt Schmid.

Schmid: „Das Ziffernnotensystem ist völlig antiquiert“

Gerhard Schmid ist Bundesbildungsvorsitzender der SPÖ und vertritt Hietzing im Wiener Landtag. Im Interview mit der „Hietzinger Zeitung“ spricht der Vollblutpolitiker und Pädagoge über brisante Themen wie das „türkis-grüne Bildungsprogramm“, den Neuaufguss des „antiquierten Ziffernnotensystems“ und die Gefahren von Social Media.

Das Bildungssystem in Österreich ist immer wieder ein heiß diskutiertes Thema. Vor allem Debatten rund um die Sinnhaftigkeit des guten alten Notensystems flammen immer wieder auf. Die Hietzinger Zeitung hat das Thema aufgegriffen und einen Bildungsprofi zum Gespräch gebeten.

Sie sind und waren – verknüpft mit Ihrer politischen Laufbahn – immer auch Pädagoge. Macht es Ihnen Spaß, zu lernen und zu lehren?

Gerhard Schmid: Ich war schon in sehr jungen Jahren Lehrer (lacht). Als ich das erste Mal in der Klasse gestanden bin, war ich jünger als manche meiner Schüler.

André Heller sagte unlängst – in Anlehnung an Hugo von Hofmannsthal –, es sei so wichtig, viel zu wissen.

Schmid: Wissen ist ein bissl eine Sucht. Aber ich sehe das natürlich auch so. Mein Credo war aber immer, dass Wissen sehr breit aufgestellt sein muss. Ich gehe mit Begeisterung in Wagners „Götterdämmerung“. Aber man wird mich genauso in einem großen Fußballstadion im Westen Wiens antreffen. „Breit“ bedeutet aber wohl auch, dass Wissen nicht elitär sein sollte. Schmid: Wissen breit zu vermitteln, ist wichtig. Ich habe auch immer versucht, mit Berufsschülern Projekte durchzusetzen, von denen man mir im Vorfeld abgeraten hatte. Das waren Projekte über den Spanischen Bürgerkrieg, über die historischen Zusammenhänge der Zwischenkriegszeit, über die Zweite Republik – es hat immer funktioniert.

Haben Sie den Eindruck, dass die Menschen im digitalen Zeitalter mehr wissen?

Schmid: Nein, den habe ich nicht. Sie können zwar schneller zu einer spezifischen Information gelangen, die Frage ist nur: Was fangen sie damit an? Ich bin ja ein großer Anhänger der klassischen humanistischen Bildung und weiß, dass man das Wissen, das man erwirbt, in einen intellektuellen Raster einhängen können muss. Wenn ich im Internet nachschaue, wer 1964 in einer bestimmten Mozart-Oper eine bestimmte Rolle gesungen hat, helfen mir diese Suchhilfen zwar sehr schnell. Aber wenn ich über Mozart nichts weiß, nutzt mir das auch nichts.

Umberto Eco warnte in seinen glühenden Essays vor der Verblödung durch die neuen Medien. Eine ernstzunehmende Gefahr?

Schmid: Auch viele Neurologen warnen davor: Wenn man sich mit diesen Medien permanent beschäftigt und sozusagen „drinnen bleibt“, könnte einem die soziale Dimension des Lebens leicht abhanden kommen.

Sie wurden letztes Jahr SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender. Was sind Ihre Aufgaben?

Schmid: Die Bundesbildungsorganisation hat eine große Tradition und reicht weit in die Gründungszeit der Sozialdemokratie, die ja aus Bildungsvereinen entstanden ist, zurück. Denn man wusste, dass die Emanzipation der Arbeiterschaft nur über Bildungsprozesse funktionieren kann. Deshalb gibt es bis zum heutigen Tag eine ganze Reihe von Bildungs- und Ausbildungsangeboten und Seminaren.

In dieser Funktion haben Sie sich sicher auch mit dem Bildungsprogramm der türkis-grünen Regierung auseinandergesetzt. Ihre Analyse?

Schmid: Es ist schwierig, dazu etwas in die Tiefe Gehendes zu sagen – weil das Programm nicht in die Tiefe geht. Es ist ein sehr dünnes Kapitel, das keinerlei Antworten gibt auf die entscheidende Frage: Wie kann man das österreichische Bildungssystem an die Spitze bringen? Da bleibt man an der Oberfläche, begnügt sich mit Gemeinplätzen, zeigt keine konkreten Wege auf.

Was halten Sie vom Revival des Ziffernnotensystems?

Schmid: Das Ziffernnotensystem ist besonders antiquiert. Und vor allem in der Elementarpädagogik sollte man differenziertere Formen der Beurteilung finden, die eine Gesamtbeurteilung der Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Keinesfalls entspricht das Ziffernnotensystem dem heutigen Stand der pädagogischen Wissenschaft.

Besteht die Gefahr, dass dieses konservative Bildungssystem die soziale Schere in der Gesellschaft noch vergrößert?

Schmid: Das ist zu befürchten. Und dass die Grünen diese Konzeption in der Regierung mittragen, wird man einer kritischen Überprüfung unterziehen müssen. Der Bestsellerautor Yuval Harari warnt vor einer Gesellschaft, die sich in wenige Privilegierte und viele andere Menschen spaltet, die sich sinnlos und „überflüssig“ vorkommen.

Ihre Meinung?

Schmid: Bildung ist auch der Weg, die Sinnfragen des Lebens zu lösen. Aber das kann ich nur, wenn ich in Bildungsprozessen eine entsprechende Begeisterung vermittle: Wenn ich mit Schülern Theater oder sportliche Ereignisse besuche; wenn ich mit ihnen auf Reisen gehe. Das heißt, Bildungsprozesse müssen lebendig sein, und Schüler müssen lernen, ihre Rolle in der Gesellschaft zu finden. Das ist mindestens so wichtig wie die Kenntnis der Jahreszahl der Punischen Kriege.

Bürgermeister Michael Ludwig versprach jüngst Gratis-Ganztagsschulen. Eine gute Idee?

Schmid: Ein absolut wichtiges Projekt! Gratis-Ganztagsschulen sind vor allem in jenen Bereichen, wo die Eltern schauen müssen, dass sie finanziell über die Runden kommen, ein wichtiger Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit.

Sie sind SPÖ-Vorsitzender in Hietzing – Ihr Lieblingsbezirk?

Schmid: Wir haben großartige Schulen im Bezirk, auch großartige berufsbildende Schulen und eine großartige Volkshochschule, deren Schwerpunkt die Auseinandersetzung mit Zeitgeschichte ist. Ich bin glücklich und stolz, dass ich für diesen Bezirk im Wiener Gemeinderat politische Verantwortung tragen darf.