Prof. Dr. Gerhard Schmid, SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender und Vorsitzender des Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft in Wien, zum Ableben von Hermann Nitsch:
Mit Hermann NITSCH verliert Österreich einen Künstler, der nicht nur einer der ganz großen unseres Landes, sondern der Weltstar der Kunst geworden ist. Nitsch der Mitbegründer des Aktionismus hat polarisiert, aber auch seine Gegner zur intellektuellen Auseinandersetzung mit seinem Werk gezwungen. Und dieses Werk hat immer großen Tiefgang, präzise Gestaltung und vor allem eine interdisziplinäre Ausstrahlung gehabt. Nitsch darf nicht auf Aktionismus und bildende Kunst reduziert werden, zu stark sind etwa die Einflussgrößen der Musik etwa im Werk von Richard Wagner oder seinen eigenen feinfühligen Kompositionen.
Mit Hermann NITSCH, dem Weltbürger, der zugleich auch immer volksverbunden und dem ländlichen Raum zugetan war, verlässt uns eine prägende Persönlichkeit, die menschlich unersetzbar ist. In seinem Werk wird NITSCH weiterleben und vor allem hat er sich einen breiten Platz in den Geschichtsbüchern unseres Landes gesichert. Die kunstinteressierte Öffentlichkeit wir ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Ich selbst werde die Pfingstfeste auf Schloss Prinzendorf und viele andere Begegnungen in ganz besonders lebendiger Erinnerung behalten.
Foto: Erika Schmid, NITSCH-Forum, Wien