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Hietzings Werkbundsiedlung soll Europäisches Kultursiegel erhalten

In Wien fand kürzlich das erste Netzwerktreffen europäischer Werkbundsiedlungen statt. Gemeinsam mit VertreterInnen aus Brünn, Prag, Breslau, Zürich und Stuttgart wird an der Einreichung für das „Europäische Kultursiegel“ gearbeitet. Mit dem Siegel werden Stätten ausgezeichnet, die in besonderer Weise die europäische Idee repräsentieren. „Die Bewerbung für das ,Europäische Kultursiegel‘ wird für die Ausschreibungsperiode 2018/2019 vorbereitet. Wir gehen von einer Verleihung des Siegels Anfang 2020 aus“, erklärt dazu Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Das Siegel dient dazu, die Idee des „Neuen Wohnens“ mit „Licht, Luft und Sonne“, die allen Werkbundsiedlungen zu Grunde liegt, als eine besondere Leistung Europas herauszustreichen. „Deshalb sind in Folge vor allem gemeinsame Aktivitäten geplant, die diese europäische und vor allem Wiener Errungenschaft bewerben“, betont Ludwig. So ist beispielsweise eine Wanderausstellung vorgesehen, die in allen Städten gezeigt werden soll.

Von den ursprünglich 70 Einfamilienhäusern, die von 32 Architekten und einer Architektin – Margarete Schütte-Lihotzky – zwischen 1930 und 1932 unter der Gesamtleitung von Josef Frank errichtet wurden, sind heute noch 64 Häuser erhalten. 48 Häuser befinden sich im Eigentum der Stadt Wien. Deren äußerst aufwändige und originalgetreue Sanierung in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt ist weit fortgeschritten – die Arbeiten an 45 Häusern konnten mittlerweile abgeschlossen werden. Ziel der Revitalisierung ist neben der Instandsetzung die bestmögliche Wiederherstellung des Originalzustands der Häuser. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes wird auch die Wohnqualität der BewohnerInnen des Wiener Kulturguts verbessert.

„Ich freue mich, dass dieses außergewöhnliche Wohnbauprojekt in Hietzing durch das Europäische Kultursiegel gewürdigt werden soll“, betont der Vorsitzende der SPÖ Hietzing, LAbg. Gerhard Schmid.