Landtagspräsident Ernst Woller, Vorsitzender der Wiener SPÖ-Bildung, und Gemeinderat Prof. Dr. Gerhard Schmid, Bundesbildungsvorsitzender der SPÖ, trauern um Peter Lhotzky.
„Mit großer Bestürzung müssen wir das Ableben unseres langjährigen Freundes und Bildungsfunktionärs Peter Lhotzky, drei Tage vor seinem 74. Geburtstag, hinnehmen. Seine unermüdliche Bildungsarbeit im Sinne der Arbeiter*innenbewegung war auf allen politischen Ebenen bekannt, geschätzt und jederzeit sehr willkommen“, so Woller und Schmid zum Tod Lhotzkys.
1976 wurde Lhotzky in den Wiener Bildungsausschuss gewählt, wo er mit dem damaligen Landesbildungsvorsitzenden Ernst Nedwed zusammenarbeitete. In der sozialdemokratischen Bildungsarbeit waren seine Themen: Faschismus, sozialistische Ideologie, Kapitalismuskritik und Geschichte der Arbeiter*innenbewegung.
Peter Lhotzky zeichnete sich vor allem durch seine Aktivitäten bei Gedenkveranstaltungen sowie Führungen in Gedenkstätten aus, war als Referent in einer Reihe von politischen und historischen Fragen ein wandelndes Lexikon und ein unermüdlicher Kämpfer gegen den Faschismus. Seine mehr als 8.000 (!) Referate in Sektionen, Parteischule etc. sowie Führungen „Rotes Wien“ machten Peter Lhotzky zu einem der bekanntesten Funktionäre der SPÖ.
Von 1995 bis 2007 war er Mitglied des SPÖ-Bundesbildungspräsidiums. In dieser Zeit machte er sich vor allem für die vielfältigen Vortragstätigkeiten innerhalb der Partei stark.
Auch als Antifaschist tätig
1971 war Peter Lhotzky beim Jugendkontaktkomitee, das die langjährige Bundesvorsitzende Rosa Jochmann gegründet hat, bereits dabei. Aufgrund seines ausgeprägten historischen Interesses hatte Peter persönlich besonders gute Kontakte zu Rosa Jochmann und zu Manfred Ackermann, dem ehemaligen Vorsitzenden der Revolutionären Sozialisten. Josef Hindels war einer seiner Lehrer. Ab 1972 war Peter Lhotzky Mitglied des Bundesvorstands der Sozialistischen Freiheitskämpfer*innen und war seit Beginn der Neunziger Jahre Mitglied des Wiener Präsidiums. Als Vorsitzender der Bezirksgruppe Alsergrund leistete er die so wichtige „revolutionäre Kleinarbeit“.
Für seine jahrelange intensive politische und bildnerische Tätigkeit wurde er am 10. September 2008 mit der Überreichung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien durch den damaligen Wiener Wohnbaustadtrat und heutigen Wiener Bürgermeister Dr. Michael Ludwig im Wappensaal des Wiener Rathauses geehrt. Für seinen unermüdlichen Einsatz in der Arbeiter*innenbewegung wurde er am 22. Dezember 2010 mit der höchsten Auszeichnung der SPÖ geehrt: der Viktor-Adler-Medaille.
SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Prof. Dr. Gerhard Schmid: „Peter Lhotzky war für mich ein vorbildlicher Bildungsfunktionär, der in der Tradition von Josef Hindels tätig war, ein großer Lehrer und Freund. Er bleibt als grundsatztreuer Sozialdemokrat in Erinnerung.“ „Wir verlieren einen Freund und einzigartigen Menschen! Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“ ergänzt Landtagspräsident Ernst Woller.