„Wir stehen fassungslos vor der erschütternden Tatsache, dass unsere Hietzinger Mandatarin und Freundin Sabine Oberhausser den Kampf gegen ihre heimtückische Krankheit verloren hat. Ihre Kraft und Tapferkeit waren unbeschreiblich. Sabine war eine liebe Freundin und vorbildliche Gewerkschafterin und Politikerin. Ihr tapferes Herz hat an der richtigen Stelle geschlagen. Sabine, du wirst in unseren Herzen weiterleben und uns ein Vorbild der Menschlichkeit bleiben! Unsere ganze Anteilnahme gilt deiner großartigen Familie“, erklärte der Vorsitzende der SPÖ Hietzing, LAbg. Gerhard Schmid zum Tod von Bundesministerin Sabine Oberhauser.
Tag -Oberhauser
„Unser Ziel ist es, Patienten möglichst wohnortnahe und möglichst umfassend zu versorgen. Die Primärversorgungszentren sind daher eine wichtige Säule der Gesundheitsreform“, betonte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) bei den 5. Hietzinger Wirtschaftsgesprächen im Don Bosco Haus in Hietzing. Das Motto des Abends, zu dem SPÖ-Nationalratsabgeordneter Wolfgang Katzian und der Vorsitzende der SPÖ Hietzing, Dr. Gerhard Schmid geladen hatten, lautete „Die Zukunft des österreichischen Gesundheitswesens“. Es diskutierten: Gesundheitsministerin Dr. Sabine Oberhauser, Ärztekammerpräsident Dr. Thomas Szekeres und der Generaldirektor des Hauptverbandes der österr. Sozialversicherungsträger, Dr. Josef Probst. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion unter reger Publikumsbeteiligung von Mag. Nadine Friedrich.
„Primärversorgungszentren sollen den Hausarzt ergänzen aber nicht ersetzen. Im städtischen Bereich sollen mehrere Ärzte, diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal sowie Ordinationshilfen unter einem Dach tätig sein. Dadurch können längere Öffnungszeiten – von 7 bis 19 Uhr – gewährleistet werden, die Ärzte werden durch die Mitarbeit von diplomiertem Personal sowie administrativem Personal entlastet und können sich intensiver den Patienten widmen“, umriss die Gesundheitsministerin die Vorteile dieser Zentren. Im ländlichen Bereich solle dies durch Netzwerke erreicht werden, indem sich ÄrztInnen beispielsweise bei Öffnungszeiten absprechen. Auch der Präsident des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger, Josef Probst, sprach sich für ein patientInnenfreundlicheres Gesundheitssystem mit längeren Öffnungszeiten und verbesserten Serviceleitungen aus und verwies auf die E-Card, die eine Verbesserung für PatientInnen gebracht habe. Arztekammerpräsident Thomas Szekeres kritisierte die „Krankenhauslastigkeit“ des österreichischen Gesundheitssystems, das dazu führe, dass die Ambulanzen überfüllt seien und Leistungen erbringen, für die eigentlich der niedergelassene Arzt zuständig sei.
Auch die ÄrztInnenausbildung war Thema der Diskussion: Oberhauser hielt fest, diese müsse praxisorientierter gestaltet werden, denn derzeit würden diejenigen Studierenden bevorzugt, die besonders schnell und effizient seien. Der gerade für ÄrztInnen wichtige Faktor der Empathie, werde nicht berücksichtigt. Die Reform der Ärzteausbildung inklusive zertifizierter Lehrpraxen sei ein wichtiger Schritt, um die „jungen Kolleginnen und Kollegen am Ort zu halten“ und ein Abwandern der gut ausgebildeten AbsolventInnen zu verhindern. Szekeres wies darauf hin, dass derzeit 40 Prozent der Absolventen eines Medizinstudiums nicht in Österreich als ÄrztInnen zu arbeiten beginnen. Ärzte sollten nicht mit administrativen Tätigkeiten blockiert werden. Zur geplanten Neustrukturierung der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe erklärte Oberhauser, wichtig sei ihr dabei ein durchgängiger und modularer Verlauf, der es auch Menschen ohne Matura den Einstieg ermöglicht. Zur Diskussion um ELGA hielt die Gesunheitsministerin abschließend fest; „Ich bin Befürworterin, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Erstens größtmögliche Datensicherheit und zweitens es muss praktikabel sein.“