Tag -Michael Ludwig

Parteischule der Wiener SPÖ: Gratulation an die Absolvent*innen

„Als Bundesbildungsvorsitzender bin ich stolz auf die Erfolge der Parteischule und von der unglaublichen Begeisterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fasziniert. Großer Dank und Anerkennung an Wolfgang MARKYTAN, MA und sein großartiges Team“, freut sich SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender, LAbg. Gerhard Schmid über den erfolgreichen Abschluss der aktuellen Lehrgänge der Wiener Parteischule.

Kürzlich endeten die drei aktuellen Lehrgänge der Wiener Parteischule in Zusammenarbeit mit dem Dr.-Karl-Renner-Institut. Bei der Abschlussfeier am Montag, dem 26. Juni im Dachsaal der Wiener Urania wurden die Diplome an die Absolvent*innen übergeben. Die Teilnehmer*innen haben ein ganzes Jahr in Fort- und Weiterbildung investiert. Ihr Einsatz wurde durch die Vergabe der Diplome belohnt. Überreicht wurden die Dekrete von Wiens Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, Wiens Landtagspräsidenten Ernst Woller, dem Wiener Bildungssekretär Mag. Marcus Schober, der Bundesfrauenvorsitzenden Eva-Maria Holzleitner, den beiden SPÖ-Bundesgeschäftsführer*innen Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim.

„Die Zukunft Europas“ – Schmid: „EU wurde als Friedensprojekt gegründet und wird weiter das Verbindende über das Trennende stellen“

Die SPÖ-Bundesbildung lud Jean Asselborn zum Gespräch mit Michael Ludwig und Heinz Fischer über die Zukunft Europas – Einigkeit, dass EU Herausforderungen nur gemeinsam meistern kann

Auf Einladung der SPÖ-Bundesbildung fand gestern, Donnerstag, in der Wiener Urania eine hochrangig besetzte Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Die Zukunft Europas“ statt. Nach der Begrüßung durch SPÖ-Bundesbildungsvorsitzenden Prof. Dr. Gerhard Schmid diskutierten Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn, Wiens Bürgermeister Dr. Michael Ludwig sowie Dr. Heinz Fischer, Bundespräsident a.D., über aktuelle Herausforderungen der EU. Die Diskutanten waren sich einig, dass die großen Herausforderungen nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung der EU-Mitgliedstaaten gemeistert werden können. Durch die Diskussion geführt hat ORF-Moderatorin Mag.a Patricia Pawlicki.

Im Zentrum der Diskussion standen aktuelle Krisen wie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und Fragen der Energieversorgung. In seinen Grußworten betonte Schmid die verbindende Rolle der EU: „Die EU wurde als Friedensprojekt gegründet und wird weiter das Verbindende über das Trennende stellen.“ „Wir müssen als EU schauen, dass Energie verfügbar ist und dass sie bezahlbar ist“, plädierte Asselborn für eine Stärkung der Unabhängigkeit der EU von russischem Gas und für den Ausbau Erneuerbarer Energien. Ludwig setzte sich für einen koordinierten Gaseinkauf der EU am Weltmarkt ein, auf dem gemeinsames Auftreten „etwas ganz Wichtiges“ sei. „Im besten Fall entwickelt sich der Krieg in Richtung Schweigen der Waffen und die EU schafft es, die wirtschaftliche Krise und den Preisauftrieb durch vernünftige Maßnahmen zu bremsen“, plädierte auch Fischer für ein gemeinsames Vorgehen der EU.

Neben aktuellen Krisen ging es bei der Diskussionsveranstaltung auch um die Grundwerte der Europäischen Union. „Wir dürfen es als EU nicht hinnehmen, dass Justiz oder Medien nicht frei sind“, sagte Asselborn mit Verweis auf Länder wie Ungarn und Polen. Man müsse jeden Tag dafür kämpfen, dass die Grundwerte und Regeln der Demokratie eingehalten werden. Nur „wenn wir weiter die gemeinsamen Werte respektieren, kann die EU die EU bleiben“, so Asselborn.

„Jean Asselborn und ich sind uns einig: Es braucht mehr und nicht weniger Europa. Ein Europa der Solidarität, des sozialen Zusammenhalts und der Kooperation angesichts der vielen Krisen unserer Zeit. Städten kommt hier eine wichtige Bedeutung bei der Problemlösung zu“, sagte Ludwig, der sich eine engere Einbindung der Städte in die europäische Agenda wünscht.

Fotos: Markus Sibrawa

„75 Jahre Wiener Parteischule“: Festveranstaltung 7. September 2022

„75 Jahre Wiener Parteischule“: Festveranstaltung 7. September 2022

Die 1947 von Karl Czernetz gegründete Wiener Parteischule feiert heuer ihren 75. Geburtstag. Aus diesem Anlass fand am 7. September eine Festveranstaltung in der Kulturgarage der Volkshochschule in der Seestadt Aspern statt. Mit zahlreichen Ehrengästen, Teilnehmer*innen der Wiener Parteischule und ranghohen Vertreter*innen der SPÖ. Und natürlich den Verantwortlichen und Mitarbeiter*innen der Wiener Parteischule. Die Moderation übernahm – charmant und professionell wie immer – Mag.a Sonja Kato. Für die musikalische Begleitung sorgten Romy-Preisträger Mosa Sisic und Band.

Hier ein Bericht der kurzweiligen Veranstaltung:  

In seiner Begrüßung bedankte sich der Direktor der Wiener Bildungsakademie, Mag. Marcus Schober, bei allen, die dazu beitragen, dass die Wiener Parteischule seit 75 Jahren kontinuierlich durchgeführt werden kann: „Ohne diese Arbeit im Hintergrund wäre die Wiener Parteischule nicht möglich. Wir sind in Europa einzigartig und können heute den Teilnehmer*innen von 3 Lehrgängen ihre Diplome überreichen und gleichzeitig die Teilnehmer*innen dreier neuer Lehrgänge begrüßen!“

Für Prof. Dr. Gerhard Schmid, dem Vorsitzenden der SPÖ-Bundesbildungsorganisation, steht fest: „Eine Arbeit der SPÖ Bundesbildung ohne Wiener Bildung ist undenkbar. Das, was hier von der Wiener Bildung seit Jahrzehnten mit der Wiener Parteischule vorgegeben wird an inhaltlichen Levels, an Begeisterung, an Perspektive, auch an gutem Miteinander, geschieht in einer wunderbaren Verbindung. Es geht nämlich auch um das Miteinander: Dass man gemeinsam Exkursionen unternimmt, dass man gemeinsam im Ausland tätig ist und dass man den eigenen Horizont erweitern kann.“ Und Gerhard Schmid stellte klar: „SPÖ-Bundesbildung, Wiener Parteischule, Wiener Bildungsakademie und Renner Institut bilden eine Einheit, auch hier steht das Miteinander, die Zusammenarbeit, im Vordergrund. Ich danke allen für das große Engagement und freue mich, dass ich als Referent dazu beitragen darf.“

SPÖ-Bundesparteivorsitzende Dr.in Pamela Rendi-Wagner sprach die gute Stimmung der Veranstaltung an: „Man spürt die Begeisterung aller, die mit der Parteischule zu tun haben.“ Und sie erinnerte daran, dass bereits zu Beginn der Arbeiterbewegung zwei Schwerpunkte im Vordergrund standen: „Organisiert euch!“ und „Bildet euch!“.  „Diese wichtige Tradition, sich maßgeblich als Bildungsorganisation zu verstehen, gilt bis heute und auch in Zukunft“, so Rendi-Wagner, die die Arbeit der Wiener Parteischule so zusammenfasste: „Es geht um die Vermittlung von sozialdemokratischem Bewusstsein einerseits – und da rede ich auch von Selbstbewusstsein, und das spürt man hier. Aber es geht hier auch um zeitgemäßes politisches Verständnis. Und es geht vor allem auch um politisches Handwerk, um Instrumente, um das Handwerkszeug. Und all das steht bis heute im Zentrum der Wiener Parteischule.“ Einerseits seien unzählige politische Talente in den letzten 75 Jahren aus dieser Parteischule hervorgegangen, und andererseits hätten auch unzählige bedeutende Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ihr Wissen, ihre Erfahrung, ihr Können dieser Parteischule und den Absolvent*innen zur Verfügung gestellt. Rendi-Wagner: „Weitergeben: darum geht es. Diese wichtige Tradition ist klugen, weitsichtigen und engagierten sozialdemokratischen Bildungsfunktionärinnen und -funktionären zu verdanken, die persönlich nicht nur viel Energie, Zeit, Engagement, Hirnschmalz, Herzblut und Lebenszeit in diese Bildungs-Basis-Arbeit investierten, sondern viel, viel mehr. Wir können stolz sein auf diese Tradition, auf diese engagierten Funktionärinnen und Funktionäre, Genossinnen und Genossen, auf diese Parteischule!“

Auch zur politischen Gegenwart nahm die SPÖ-Bundesvorsitzende Stellung: „Wir leben in krisengebeutelten Zeiten. Eine Krise folgt der anderen und sie überlappen sich. Und gleichzeitig haben wir eine nicht krisenfeste Bundesregierung. Und diese Nichtkrisenfestigkeit einer Bundesregierung drückt sich natürlich in einem sehr tragischen Muster aus. Einem tragischen politischen Handlungsmuster, unter dem nicht wir als Opposition leiden, nein, es geht nicht um uns. Es geht um das Land, es geht um die Arbeitsplätze. Es geht um die Industrie, die Wirtschaft, unsere Zukunft, die Kinder. Krisenbewältigung ist für die Bundesregierung anscheinend immer zweitrangig. Erstrangig für die Regierung ist es, politisches Kleingeld aus der Situation zu schlagen. Es geht ihr darum, politische Freunde zuerst zu bedienen bevor die Krisenbewältigung für unser Land im Mittelpunkt steht. Und genau dieses Verhalten führt zu einer gewissen Ignoranz und zu einem nachhaltigen – und ich meine – gefährlichen Kleinreden der Problemlagen, vor denen wir stehen, in denen wir schon seit Monaten und Jahren stehen. Dieses Kleinreden führt zu einem massiven Zeitverlust wenn es um Problemlösung geht. In einer Krise geht es bei der Lösung um Zeit: wer schnell hilft, hilft doppelt. Dieses Verschleppen guter Problemlösungen führt zur Verschleppung guter Ideen. Und das ist eine Misere. Gehandelt wird erst wenn der Hut brennt, wenn der Schaden, der durch diese Verschleppung verursacht wurde, schon sehr groß ist. Aber das Problem ist: Das Vertrauen in die Politik, auch das leidet natürlich darunter. Gehandelt wird immer pendelnd zwischen zu wenig und zu viel. Beides ist ein Problem. Gehandelt wird dann in hektischer Maßlosigkeit, und es wird am Ziel oft vorbeigeschossen. Das ist keine kluge und verantwortungsvolle Politik, gerade in Krisenzeiten. Was kann das Fazit nur sein: Es braucht die Sozialdemokratie mehr denn je, gerade in Krisenzeiten wie diesen. Denn wir haben die Lösungen und wir haben den Willen, diese Lösungen auch umzusetzen. Nicht für uns, sondern für das Land und die Zukunft Österreichs. Und gemeinsam stellen wir den Führungsanspruch in der Republik und für die Republik.“

Ernst Woller, Vorsitzender der Wiener SPÖ-Bildung, wurde live aus Quebec zugeschaltet, wo er an einer Tagung des UNESCO-Welterbekomitees teilnimmt. „Die Wiener SPÖ Bildung hat in den Zeiten der Pandemie sehr rasch auf digitale Bildung umgestellt und hat im Bildungszentrum hervorragende Voraussetzungen für digitale Bildungsarbeit geleistet. Wir sind sehr stolz darauf, dass das Bildungszentrum in der Praterstraße so viel Kompetenz auf diesem Feld hat, und ich darf auch sehr stolz vermelden, dass wir nächstes Jahr im Bildungszentrum unser 100jähriges Bestehen feiern werden“, freute sich Woller und fügte hinzu: „Als Karl Czernetz und Stella Klein-Löw 1947 die Wiener Parteischule gegründet haben, konnten sie nicht damit rechnen, dass 75 Jahre später die Wiener Parteischule noch existiert, und zwar so erfolgreich existiert, dass wir im Jahr 2022 drei Lehrgänge gestartet haben mit insgesamt 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Wiener Parteischule ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte und sie ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Partei jung und lebendig geblieben ist, und fest auf den Grundsätzen unserer Bewegung steht. 1500 Parteischüler*innen haben in den 75 Jahren die Parteischule absolviert.“

Dr. Franz Leichter, ehemaliger New York State Senator und Sohn von Dr.in Käthe Leichter, wurde live aus New York zugeschaltet: „Es ist wunderbar, dass es die Wiener Parteischule bereits 75 Jahre gibt. Ich hatte die Ehre, 2014 den Lehrgang, der nach meiner Mutter Käthe Leichter benannt wurde, zu besuchen. Ich möchte mit Ihnen die guten Neuigkeiten teilen, dass die Universität Heidelberg entschieden hat, ihr Absolvent*innen-Center nach meiner Mutter zu benennen, deren Doktorats-Diplom unter der Nazi-Herrschaft aberkannt wurde.“ Franz Leichter bezeichnete in seinem Statement seine Eltern als seine „Parteischule“: „Viele der Prinzipien stammen aus dem Roten Wien und wurden Vorbild für andere Länder. Diese Prinzipien sind die Prinzipien, die die Wiener Parteischule in den 75 Jahren an ihre Schüler weitergegeben hat. Eine großartige Leistung!“

Weitere Videobotschaften gab es von Dennis Buchner, Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, aus Berlin und Dr. Georg Dornauer, dem Vorsitzenden der SPÖ Tirol, der sich im Tiroler Wahlkampf befindet und betonte: „Die Bildung ist seit jeher ein fixer Bestandteil der sozialdemokratischen Bewegung. Die Wiener Bildung war immer die Avantgarde für die Bundespartei. Wir haben uns in unserer parteipolitischen Arbeit immer an ihr orientiert. Dafür danke ich und gratuliere herzlich.“

Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, Landesparteivorsitzender der SPÖ Wien und langjähriger Bildungsfunktionär zog in seiner Rede unter anderem ein Resümee der Bildungsarbeit: „Ich bin jetzt seit über vier Jahrzehnten Bildungsfunktionär der SPÖ Wien und ich bin stolz darauf. Und ich war mir immer bewusst, dass das Rückgrat der sozialdemokratischen Bewegung in Wien und weit darüber hinaus die Absolventinnen und Absolventen der Wiener Parteischule sind. Ich habe vierzehn Jahre als Leiter der Parteischule fungiert, siebzehn Jahre als Bildungssekretär. Ich bin stolz, dass viele Absolventinnen und Absolventen aus dieser Zeit in vielen Bereichen der Politik, Wirtschaft, Verwaltung tätig sind. Und dass wir uns gemeinsam nicht auseinanderdividieren lassen und gemeinsam auch gegen den politischen Mitbewerber auftreten. Das war immer die Stärke der Wiener Bildungsorganisation und der Parteischule. Und das werden wir auch fortsetzen.“  

Ludwig nannte drei wesentlichen Ziele, die die Parteischule immer erreichen wollte: „Wir wollten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel an Inhalten vermitteln, vor allem an Ideologie, Ideengeschichte, das was man an Fachwissen benötigt aber auch an politischer Kraft um es im politischen Mitbewerb einzusetzen. Wir wollten zweitens den Teilnehmer*innen immer die Gelegenheit bieten, sich mit Frauen und Männern aus der sozialdemokratischen Bewegung im Zuge der Vorträge und Seminare zu begegnen, Kontakte zu knüpfen. Das Dritte war, dass wir auf Disziplin geachtet haben, um eine Gemeinschaft zu formen. Denn eine Gemeinschaft kann nur entstehen, wenn man regelmäßig teilnimmt an den Abenden, an den Wochenendseminaren und damit überhaupt die Voraussetzung schafft, eine Gruppe herzustellen. Was mich freut, ist, dass auch Jahre später, auch wenn ein Lehrgang abgeschlossen worden ist, diese Netzwerke auch über Bezirksgrenzen hinweg gut funktionieren. Und das ist auch ein ganz wichtiges Prinzip: dass man auch lernt, in schwierigen Phasen zusammenzustehen, sich wechselseitig zu unterstützen und zu stärken. Es hat in der Parteischule auch von Beginn an Prinzipien gegeben, die wir bis heute vertreten: Karl Czernetz hat vor allem das Grundprinzip des Internationalismus vertreten. Und von Beginn an war der Antifaschismus ein Grundprinzip unserer Bewegung. Das ist auch der Grund, warum wir als Bildungsorganisation auch immer gesagt haben: Keine Koalition mit der FPÖ. Nicht in Wien und nicht im Bund.“

An das Publikum gewandt, stellte der SPÖ Wien-Vorsitzende klar: „Die Parteischule war und ist die Avantgarde der Sozialdemokratie. Und wir werden euch ganz dringend brauchen, wenn es darum geht, das Rote Wien zu verteidigen. Aber vorher haben wir noch einen gemeinsamen Kampfauftrag, nämlich dass wir sicherstellen, dass die nächste Bundesregierung anders ausschaut und dass wir gemeinsam dafür kämpfen, dass die erste sozialdemokratische Bundeskanzlerin, dass die du bist, Pamela Rendi-Wagner. Schulter an Schulter werden wir das gemeinsam erreichen. Es muss für den jetzigen Bundeskanzler eine besondere Niederlage sein, dass eine Oppositionsführerin im Vertrauensindex besser liegt als der amtierende Bundeskanzler.“ Mit diesen kämpferischen Worten schloss Ludwig seine Rede und erntete dafür lebhaften Applaus.

Im nächsten Programmpunkt nannten Parteischulleiter Wolfgang Markytan und Parteischulleiterin Magdalena Martha Maria Schneider exemplarisch Absolvent*innen der bisherigen Parteischul-Lehrgänge, die heute in der Politik tätig sind.

Wolfgang Markytan erzählte, dass er vor vielen Jahren den 27. Lehrgang als Teilnehmer absolviert hat, und dann vom damaligen Wiener Bildungssekretär Michael Ludwig gefragt wurde, ober er nicht den nächsten Lehrgang leiten möchte. Das Ergebnis: Markytan leitet seit dem 28. Lehrgang die Wiener Parteischule. Und er konnte stolze Zahlen vermelden: 1500 Teilnehmer*innen haben seit 1947 die Wiener Parteischule besucht, 750 Absolvent*innen der Parteischule sind als Mandatar*innen in ganz Österreich tätig.

Es folgten die Überreichung der Diplome an die Absolvent*innen des 47., 48. und 49. Lehrgangsund die Begrüßung des 50., 51. und 52. Lehrgangs der Wiener Parteischule durch Parteischulleiter Wolfgang Markytan. Der Schlusspunkt der Festveranstaltung war die Überreichung des Karl-Czernetz-Preises durch Bürgermeister Dr. Michael Ludwig an den langjährigen Leiter der Wiener Parteischule, Dr. Peter Heindl.

Dialog-Wanderung im Lainzer Tiergarten

Zahlreiche Wanderfreund*innen waren am 10. September der Einladung von LAbg. Prof. Dr. Gerhard Schmid und dem Kulturverein Hietzing Dialog-Wanderung im Lainzer Tiergarten gefolgt. Auch Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, Wiens Forstdirektor Andreas Januskovecz und Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky nahmen an der Wanderung teil.

Hier ein paar Eindrücke (Fotos: PID)

Platz nach Herwig Zens benannt

Bürgermeister Michael Ludwig hat gemeinsam mit Landtagspräsident Ernst Woller, Gemeinderat Gerhard Schmid und Bezirksvorsteher Markus Figl in der Inneren Stadt den Herwig-Zens-Platz eröffnet. Benannt ist die Verkehrsfläche nach dem bildenden Künstler, Maler und Pädagogen Herwig Zens, der vor zwei Jahren verstorben ist. Bei der Zeremonie anwesend war auch Gerda Zens, die Witwe von Herwig Zens.

Mit Herwig Zens sei nicht nur ein ganz großer der Kunstszene und einer der „wichtigsten“ bildenden Künstler, sondern auch ein „herausragender Mensch“ verloren gegangen, sagte Ludwig. „In der Kunstszene trug er den Beinamen ‚Totentänzer‘, da sich ein großer Teil seines künstlerischen Werks mit dem Tod beschäftigt hatte. Dennoch hatte Herwig mit seiner humanistischen Grundeinstellung stets das Scheinwerferlicht auf das Leben gerichtet“, sagte der Bürgermeister. Dass sich der Herwig-Zens-Platz nun unmittelbar neben dem Gymnasium Hegelgasse befinde, „ist überaus treffend, denn als Lehrer war Herwig Zens ein großer Vermittler von Wissen“, stellte der Stadtchef fest. „Sein Credo, dass ein Lehrer zehn Prozent Fachwissen und 90 Prozent Schauspielkunst braucht, traf auf Zens ganz sicher nicht zu.“ Sein umfassendes Engagement für das künstlerische Lehramt an den Schulen sei immer eng verbunden gewesen mit der eigenen künstlerischen Arbeit, die Malerei und Grafik umfasste.

Gemeinderat Schmid, selbst ein Schüler Zens‘ im Oberstufenrealgymnasium in der Hegelgasse 12, würdigte Zens als großen Lehrer: „Ich war selber lange Lehrer und in der Lehrerausbildung tätig – doch Herwig war als Naturtalent der genialste Pädagoge, den ich in meinem Leben kennen gelernt habe. Er war nicht nur einen der bedeutendsten bildenden Künstler unserer Zeit, sondern ein Lehrer, der Generationen von Studierenden geprägt und fasziniert hat.“ Als Lehrer für Bildnerische Erziehung am Gymnasium Hegelgasse habe er in unzähligen jungen Menschen das Interesse und die Neugier für die bildende Kunst in ihrer Vernetzung auch mit der darstellenden Kunst, mit Musik und Literatur geweckt, so Schmid.

Josef Hindels-Symposion

„Im Beisein von Inge Gelbard und Bürgermeister Michael Ludwig  sowie vielen so engagierten Freundinnen und Freunden wurde – im überfüllten Saal des Bildungszentrums- unseres kürzlich verstorbenen und unersetzlichen Freundes Professor Rudi Gelbard gedacht. Seine dramatische Biografie ist Teil der sozialdemokratischen Geschichte geworden, und sein unermüdlicher Kampf sowie seine Aufklärungsarbeit werden beispielgebend für Generationen sein“, resümierte der Vorsitzende der SPÖ Hietzing, LAbg. Prof. Gerhard Schmid das Josef Hindels Symposion am 16. Februar 2019. „Es ist Eindrucksvoll, wie stark die intellektuelle Auseinandersetzung mit Grundfragen und unserer Geschichte ist. In der Partei steckt sehr, sehr viel Kraft“, so Schmid. 

Seit 1993 findet das alljährliche Josef Hindels Symposium mit der Zielsetzung statt, historisch grundsätzliche und aktuelle Themenbereiche im Sinne Josef Hindels zu behandeln. Das 27. Symposium widmete sich dem Leben und Wirken von Prof. Rudolf Gelbard.

Prof. Rudolf Gelbard wurde 1930 in Wien geboren und als Kind mit seinen jüdischen Eltern 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert. Als eines der wenigen Kinder überlebte er die Internierung in Theresienstadt und setzte sich seit seiner Befreiung als Mitglied der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen für die Aufklärung über die NS-Verbrechen ein. Neben seiner laufenden Tätigkeit in Schulen, auf Symposien und in Lehrveranstaltungen war er auch als Mitglied der Kulturkommission der Israelitischen Kultusgemeinde tätig. Für seine Verdienste und seine aufklärerische Vortragstätigkeit wurde er von der Republik Österreich mit dem Berufstitel Professor und weiteren Auszeichnungen, darunter die Joseph-Samuel-Bloch-Medaille, geehrt.

Unter anderem wurde der Dokumentarfilm „Der Mann auf dem Balkon“ gezeigt, in dem Gelbard auf einer Fahrt nach Theresienstadt begleitet. Dabei zeigt er den Ort seiner Kindheit, die von Angst und Hoffnungslosigkeit geprägt ist. Von den 15.000 Kindern, die in diesen „Vorhof“ der Vernichtung gebracht wurden, überlebten nur etwa 200, darunter auch er.

Dr. Michael Ludwig ist neuer Bürgermeister von Wien!

„Wien hat einen neuen Bürgermeister! Herzliche Glückwünsche an Dr. Michael Ludwig und großen Dank an den scheidenden Wiener Bürgermeister, Dr. Michael Häupl, der in seiner 24jährigen Amtszeit die Stadt erfolgreich ins 21. Jahrhundert geführt hat.“ Mit diesen Worten kommentierte der Vorsitzende der SPÖ Hietzing, LAbg. Prof. Dr. Gerhard Schmid die Wahl des neuen Wiener Bürgermeisters durch den Gemeinderat. Michael Ludwig wurde mit deutlicher Mehrheit zum neuen Wiener Bürgermeister gewählt. „Ein historischer Tag in der Geschichte Wiens, und ich bin auch persönlich stolz auf diese Entscheidung! Alles Gute auch den neuen Stadträtinnen und Stadträten!“, so Schmid.