Tag -Hugo Pepper

Park in Hietzing nach Hugo Pepper benannt

Hugo Pepper war Zeit seines Lebens ein sozialdemokratischer Erwachsenenbildner und aktiver Antifaschist. Er musste die Gräuel des 2. Weltkriegs erleben und hatte sich auch schon davor für Schwächere und Ausgegrenzte eingesetzt. Seine Leistungen wurden vielfach honoriert, auch von Seiten der Stadt Wien und der Republik Österreich.

Diese Parkbenennung wurde im festlichen Rahmen mit seiner Familie und vielen politischen Ehrengästen durchgeführt. Neben dem Wiener Bürgermeister Dr. Michael Ludwig und dem Wiener Gemeinderat und SPÖ Bundesbildungsvorsitzenden Dr. Gerhard Schmid sprach auch die Hietzinger Bezirksvorsteherin Silke Kobald über die gemeinsamen Erlebnisse und großen Verdienste.

Besonders wichtig ist dem SPÖ Bundesbildungsvorsitzenden Dr. Gerhard Schmid die Lage gegenüber der Wolkersbergenstraße 170: „Es hätte Hugo Pepper auch sicherlich gefallen, dass die Parkfläche ganz in der Nähe der SPÖ Hietzing Bezirksorganisation liegt. Neben Kunstwerken befindet sich auch eine Skateranlage auf dem Areal. Somit wechseln sich Besuche von WegbegleiterInnen und MitkämpferInnen für eine bessere Zukunft mit freudiger Bewegung ab!“

5. Hugo Pepper Symposium in Hietzing

Die Freiheitskämpfer luden am 17. November 2016 zum fünften Hugo Pepper Symposium in die Volkshochschule Hietzing. Unter dem Titel „Sozialdemokratischer Internationalismus und internationale Solidarität“ referierten und diskutierten Dr. Peter Jankowitsch, Außenminister a.D. und Staatssekretärin Mag. Muna Duzdar, unter der Leitung von Professor DI Alfred Kohlbacher.

Peter Jankowitsch stellte gleich zu Beginn fest, dass Hugo Pepper nicht nur ein großer Antifaschist war, sondern ein wichtiger Kämpfer für internationale Solidarität. Österreich habe sich besonders in der Zeit von Bundeskanzler Kreisky für politisch Verfolgte engagiert. Aus Spanien, Griechenland, Südamerika und vielen anderen Ländern sei  Verfolgten politisches Asyl gewährt worden, so Jankowitsch. Unvergessen sei der Einsatz für Frieden im Nahen Osten – bis heute werde Österreich in der arabischen Welt für seinen Einsatz geschätzt.

Staatssekretärin Muna Duzdar berichtete über die Situation in Schweden: 2015 nahm Schweden 150.000 Flüchtlinge auf und im Jahr davor mehr als 80.000. Dies funktioniere vor allem deshalb, weil ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnnen sich die Mängelberufsfelder ansehen und im Anschluss die „Newcomer“ (statt Flüchtlinge) in diesen Feldern ausbilden. Duzdar gab aber auch zu denken, dass nationale Egoismen stärker werden und auch die Sozialdemokratie den internationalen Solidaritätscharakter stärker leben müsse. „Konzepte der internationalen Solidarität sind verloren gegangen“, erklärte Duzdar

 

Hugo Pepper wurde im Jahr 1920 in Wien geboren und starb 2011. Er war ein österreichischer Widerstandskämpfer. Im Jahr 1938 wurde Hugo Pepper von Nationalsozialisten wegen des Verdachts, einer illegalen Organisation von Jugendlichen anzugehören, sowie wegen Hochverrats und Geheimbündelei angezeigt. Das folgende Verfahren wurde jedoch 1940 eingestellt. Er musste in Russland Kriegsdienst leisten und nach seiner Rückkehr schloss er sich der militärischen Widerstandsbewegung in der Wehrmacht an. Nach dem zweiten Weltkrieg war Hugo Pepper von 1951-1962 im Bildungsreferat des österreichischen Gewerkschaftsbundes tätig. Er erwirkte die Herausgabe des Gesamtwerkes von Otto Bauer und war von 1992 bis 1995 der Vorsitzende des Bundes sozialdemokratischer Freiheitskämpfer. Hugo Pepper verfasste mehr als 1.300 Artikel, Glossen und Essays sowie um die 1.700 Buchbesprechungen.