Tag -Hindels Symposion

Josef Hindels-Symposion

„Im Beisein von Inge Gelbard und Bürgermeister Michael Ludwig  sowie vielen so engagierten Freundinnen und Freunden wurde – im überfüllten Saal des Bildungszentrums- unseres kürzlich verstorbenen und unersetzlichen Freundes Professor Rudi Gelbard gedacht. Seine dramatische Biografie ist Teil der sozialdemokratischen Geschichte geworden, und sein unermüdlicher Kampf sowie seine Aufklärungsarbeit werden beispielgebend für Generationen sein“, resümierte der Vorsitzende der SPÖ Hietzing, LAbg. Prof. Gerhard Schmid das Josef Hindels Symposion am 16. Februar 2019. „Es ist Eindrucksvoll, wie stark die intellektuelle Auseinandersetzung mit Grundfragen und unserer Geschichte ist. In der Partei steckt sehr, sehr viel Kraft“, so Schmid. 

Seit 1993 findet das alljährliche Josef Hindels Symposium mit der Zielsetzung statt, historisch grundsätzliche und aktuelle Themenbereiche im Sinne Josef Hindels zu behandeln. Das 27. Symposium widmete sich dem Leben und Wirken von Prof. Rudolf Gelbard.

Prof. Rudolf Gelbard wurde 1930 in Wien geboren und als Kind mit seinen jüdischen Eltern 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert. Als eines der wenigen Kinder überlebte er die Internierung in Theresienstadt und setzte sich seit seiner Befreiung als Mitglied der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen für die Aufklärung über die NS-Verbrechen ein. Neben seiner laufenden Tätigkeit in Schulen, auf Symposien und in Lehrveranstaltungen war er auch als Mitglied der Kulturkommission der Israelitischen Kultusgemeinde tätig. Für seine Verdienste und seine aufklärerische Vortragstätigkeit wurde er von der Republik Österreich mit dem Berufstitel Professor und weiteren Auszeichnungen, darunter die Joseph-Samuel-Bloch-Medaille, geehrt.

Unter anderem wurde der Dokumentarfilm „Der Mann auf dem Balkon“ gezeigt, in dem Gelbard auf einer Fahrt nach Theresienstadt begleitet. Dabei zeigt er den Ort seiner Kindheit, die von Angst und Hoffnungslosigkeit geprägt ist. Von den 15.000 Kindern, die in diesen „Vorhof“ der Vernichtung gebracht wurden, überlebten nur etwa 200, darunter auch er.