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Georg Kreisler – Gedenken zum 100. Geburtstag

„Georg Kreisler war ein sprachmächtiger Künstler, ein Meister des schwarzen Humors, ein scharfsinniger Beobachter. Mit seinen Texten hielt er der Gesellschaft einen Spiegel vor. Von den Einen wurde er geliebt, von den Anderen wegen seiner Scharfzüngigkeit gehasst. Heute würde er seinen 100. Geburtstag feiern. Anlass, diesem außergewöhnlichen Künstler für sein Schaffen höchste Achtung zu zollen“, betont der SPÖ-Bundesbildungsvorsitzende und Vorsitzender des Kultur- und Wissenschaftsausschusses im Wiener Gemeinderat, Prof. Dr. Gerhard Schmid im Gedenken an Georg Kreisler.

Georg Kreisler wurde als einziges Kind eines jüdischen Anwalts am 18. Juli 1922 in Wien geboren. 1938 musste die Familie vor dem NS-Regime nach New York flüchten. 1955 zog es ihn zurück nach Wien. Hier trat er mit dem aus Haifa zurückgekehrten Gerhard Bronner in Kabarett-Shows und im Fernsehen auf, wollte jedoch bald wieder eigene Wege gehen. Mit seiner dritten Ehefrau Topsy Küppers lebte er ab 1958 in München und gab Chansonabende. 1962 übersiedelte das Paar wieder nach Wien. Ihre gemeinsame, allzu satirische TV-Sendung „Die heiße Viertelstunde“ wurde 1968 nach Publikumsprotesten wieder abgesetzt. Aus dem kritischen Unterhalter wurde ein politischer Kabarettist, der boykottiert, zensiert und aus dem Fernsehen verbannt wurde.

Kreislers Markenzeichen wurde ein rabenschwarzer bis zynischer Humor in den Texten, verbunden mit virtuos-lyrischer Klavierbegleitung; als Meisterwerk gilt „Tauben vergiften“ (1962). Dies verstörte das Publikum ebenso wie seine Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Herkunft und der Shoah auf den Schallplatten „Nichtarische Arien“ (1966) und „Literarisches und Nichtarisches“ (1971) oder auch in der Theaterproduktion „Heute Abend: Lola Blau“ (1971).

Insgesamt schrieb Kreisler etwa 700 Songs, viele davon gelten als Klassiker des Kabaretts. Hinzu kamen Opern, Operetten, Musicals, Theaterstücke und nach dem Ende seiner Bühnenlaufbahn Romane, Kurzgeschichten und Satiren. 2009 veröffentlichte Georg Kreisler seine Autobiografie unter dem Titel „Letzte Lieder“. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen.

Georg Kreisler ist am 22. November 2011 in Salzburg gestorben.

Quelle:

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at

https://www.georgkreisler.info/

Foto:

https://www.georgkreisler.info/