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„Den Bezirk durchlüften!“

Die SPÖ Hietzing ist neu aufgestellt: Neuer Bezirks-Vize, neue Klubchefin. Im Interview mit dem Wiener Bezirksblatt blickt Bezirksvorsitzender Gerhard Schmid in die Zukunft und nimmt zu den heißen Themen Stellung.

 Wie geht’s in Hietzing?

Grundsätzlich leben wir in einem großen Bezirk mit hoher Lebensqualität. Allerdings hat sich Hietzing in den letzten Jahren merklich zurückentwickelt. Wir sind neben der Innenstadt der einzige Bezirk mit einem Bevölkerungsrückgang bis 2030. Das trifft besonders die Wirtschaft, sterbende Geschäftszeilen sind ein Beispiel.

Hat die Politik dafür die richtigen Antworten?

Bisher nicht, unser Bezirk ist schlecht an den öffentlichen Verkehr angebunden, wir hinken in Sachen Kunst und Kultur nach, haben zu wenig Freizeiteinrichtungen und zu wenig Gastronomie. Wir brauchen auch bessere Straßen, mehr Ganztagsschulplätze etc. Für den Stillstand ist die Mehrheitspartei ÖVP verantwortlich. Es ist höchste Zeit, den Bezirk zu durchlüften und neu zu beleben.

Aber ist es nicht schwierig, einen Nobelbezirk zu einem der „einfachen Leute“ zu machen?

Ich sehe darin keinen Widerspruch, beides hat seinen Platz. Für die Zukunft ist entscheidend, Hietzing zu einem ökologischen Vorzeigebezirk zu machen, in dem es gleichzeitig leistbaren Wohnraum, mehr Freizeit-, Jugend- und Kultureinrichtungen sowie ein attraktiveres Umfeld in Wohngegenden gibt. Da wartet viel Arbeit auf uns.

 Wie im letzten Wiener Bezirksblatt zu lesen war, hat Hietzing weniger Nächtigungen, weil die öffentliche Anbindung sehr mäßig ist. Ärgerlich?

Absolut, es ist unverständlich, dass wir trotz großartiger Sehenswürdigkeiten weniger Gästeübernachtungen haben. Die Infrastruktur gehört wesentlich verbessert, wir haben Aufholbedarf in der öffentlichen Anbindung. Und wir sind ganz klar für den Ausbau der Verbindungsbahn.

 Zur Causa Prima, dem neuen Rehab-Zentrum im Hörndlwald. 9.000 Unterschriften gegen eine Verbauung sind viel.

Die Unterschriften müsste man sich schon näher anschauen. Ich sehe das als populistischen Aktionismus von ÖVP und FPÖ, es haben dort immer hunderte Menschen gelebt, da wird kein Wald zerstört, das war immer Bauland. Die ÖVP war mit uns lange Zeit für eine kulturelle und soziale Nachnutzung.

Es ist richtig, das Rehabilitationszentrum zu bauen?

Absolut. Wir wollen eine soziale und kulturelle Nachnutzung, ein Burn-Out-Zentrum erscheint mir als ideale Lösung.

Kein Widerspruch zur Absiedlung des Geriatriezentrums Wienerwald?

Nein, für das Geriatriezentrum gibt es andere Pläne – in der neuen „Parkstadt“ soll es dringend benötigte 800 leistbare Wohnungen geben.

Wie sind Ihre Erwartungen an das neue SP-Team?

Eine optimale Entscheidung! Beide, Unterwieser und Exler, kennen den Bezirk seit vielen Jahren und wissen genau, was zu tun ist.

 

 

Neue Köpfe, neuer Schwung für Hietzing!

Am 22. Jänner 2015 wurde der bisherige SPÖ- Klubvorsitzende Ing. Mag. Friedrich Unterwieser vom Amtsführenden Stadtrat Dr. Michael Ludwig im Rahmen einer Festsitzung der Hietzinger Bezirksvertretung zum neuen Bezirksvorsteherin-Stellvertreter angelobt. Er folgt damit dem beliebten Reinhard Feistritzer, einem in höchsten Maße verdienten Volkspolitiker im besten Sinne des Wortes.

Reinhard Feistritzer tritt seinen wohlverdienten Ruhestand an und wird uns aber in vielen anderen Funktionen und Aufgaben weiterhin zur Verfügung stehen.

Die gesamte SPÖ Hietzing hat sich in besonderer Weise für die großartigen Verdienste von Reinhard Feistritzer bedankt. Die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste aus vielen Wiener Bezirken war mit dem großen Dank an Feistritzer verbunden.

Zu Ehren von Fritz Unterwieser sind bei der Festsitzung der Bürgermeister seiner Heimatstadt Friesach und eine Abordnung des Gemeinderates ebenso nach Wien gereist, wie ein achtköpfiger Kärntner Männerchor. Fritz Unterwieser ist seit vielen Jahren in der Hietzinger Bezirksvertretung und in der Hietzinger SPÖ engagiert. Er kennt die brennenden Fragen und Probleme des Bezirks im Detail.

Es wird ihm nicht nur seine ausdauernde Persönlichkeit als Leistungssportler und seine Diskussionsfreudigkeit von Nutzen sein, sondern vor allem seine Kenntnisse, die er in exponierten beruflichen Wirtschaftsfunktionen erworben hat. Fritz Unterwieser war in einer Spitzenfunktion in der Bank Austria beschäftigt und hat dort auch über viele Jahre die sozialdemokratische Fraktion sehr erfolgreich geleitet.

Er hat von der Hietzinger Sozialdemokratie den politischen Auftrag übernommen, Katalysator für viele neue und innovative Ideen zu sein und mit einem jungen Team in die kommenden Bezirksvertretungswahlen zu gehen. Eine Aufgabe, die er auch schon gewerkschaftlich bei der Bank Austria sehr erfolgreich wahrgenommen hat. Unterwieser wird sich vor allem einsetzen, dass Hietzing auch eine Zukunftsperspektive bekommt, nach dem dieser Bezirk ja mit Ausnahme des Sonderfalls der Innere Stadt, der einzige Bezirk mit einer negativen Bevölkerungsprognose ist. Nicht kleinkarierte oder provinzielle Gesichtspunkte sind das Maß der Dinge, sondern die Suche nach zukunftsträchtigen Lösungen, vor allem im Bereich des Wohnbaus, der Sicherheit, der Nahversorgung, der Anbindung an den öffentlichen Verkehr und in besonderer Weise auch die Entwicklung eines kulturellen Angebotes im Bezirk. Große und vielschichtige Aufgaben denen er sich mit einem guten Team stellen wird müssen.

Als neue Klubvorsitzende wurde seitens der Hietzinger Sozialdemokratie die SPÖ- Bezirksgeschäftsführerin Andrea Exler nominiert. Erstmals wird diese Funktion von einer Frau wahrgenommen. Andrea Exler verfügt ebenso wie Fritz Unterwieser über langjährige Erfahrungen in der Bezirksvertretung und sie hat sich vor allem im sozialen Bereich große Verdienste erworben. Sie wird die Fraktion koordinieren und Sorge tragen, dass die politischen Strategien und Überlegungen auch fraktionell intensiv behandelt werden. Gemeinsam wird sie mit Fritz Unterwieser ein Leitungsteam bilden, das den Hietzingerinnen und Hietzingern noch viel Freude bereiten wird.

Das Mandat von Reinhard Feistritzer in der Bezirksvertretung hat Diplompädagogin Evelyn Bauer übernommen. Evelyn Bauer war bereits Mitglied der Bezirksvertretung und ist stellvertretende Vorsitzende der Hietzinger SPÖ.  Auch sie bringt große Erfahrungen ein. Evelyn Bauer hat sich schwerpunktmäßig in Bildungsfragen, aber auch in sozialer Hinsicht stark eingebracht. Wie Andrea Exler weiß sie genau wo den Menschen der Schuh drückt und dass es notwendig ist sich für die Benachteiligten in unserer Gesellschaft einzusetzen.

Als Bezirksparteivorsitzender bin ich sehr stolz, dass die Hietzinger Sozialdemokratie über so ausgezeichnete Funktionärinnen und Funktionäre verfügt und bei der Erstellung der künftigen Kandidatenlisten wird dieser Gesichtspunkt noch weiter akzentuiert werden.

Ich wünsche Mag. Fritz Unterwieser und Andrea Exler alles Gute und viel Erfolg für die kommenden, spannenden Herausforderungen.

Gerhard Schmid

Interview in der Bezirkszeitung

– Die SP Hietzing ist im Umbruch. Was ändert sich personell im Team?

Mag. Friedrich Unterwieser wird BV-Stv., ein Vollprofi, Wirtschaftsfachmann mit großer Erfahrung und vielen neuen Ideen, er wird ein würdiger Nachfolger des großen und sehr geschätzten Reinhard Feistritzer. Andrea Exler, die viel Herz und großes soziales Engagement einbringt wird Klubvorsitzende. Ein Team, das Hietzing noch viel Freude bereiten wird. Die kommende SP-Fraktion wird jung und weiblich sein, das kann ich versprechen. Und ich bin in der glücklichen Situation 50,60 KandidatInnen zu haben, die jederzeit ein BR-Mandat übernehmen könnten.

– Welche großen Projekte stehen – abgesehen vom Wahlkampf – nächstes Jahr im 13. Bezirk für Sie an?

Hietzing wieder beleben, den öffentlichen Verkehr attraktiveren, kulturelles Angebot schaffen, das Herunterkommen von Grätzeln bekämpfen, den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen und Ganztagsschulplätzen sichern, eine optimale medizinische Versorgung gewährleisten und vor allem leistbares Wohnen. Und für die Sicherheit sorgen!

Die ÖVP hat diesen wunderbaren Bezirk heruntergewirtschaftet, der Bezirk ist hochverschuldet und in der Wiener Prognose bis 2030 der einzige „sterbende“ Bezirk Wiens ( mit Ausnahme des Sonderfalles Innere Stadt). Dafür können wir die ÖVP nicht aus der Verantwortung entlassen.

– Was wird sich durch den Wechsel von Reinhard Feistritzer auf Friedrich Unterwieser ändern?

Beide sind großartige Persönlichkeiten. Reinhard Feistritzer wird uns in anderen Funktionen, vor allem als Vorsitzender der Kinderfreunde weiter unterstützen. Unterwieser hat den politischen Auftrag übernommen Katalysator für viele neue und innovative Ideen zu sein und einen ganz intensiven Dialog mit den Menschen zu führen. In diesem Zusammenhang wird auch ein Bürgerservice der SPÖ-Hietzing geschaffen und es ist auch gelungen den früheren Chef der Wiener Kriminalpolizei Hofrat Dr. Schubert als Sicherheitsberater zu gewinnen.