Am 19. März fand in den Räumlichkeiten der SPÖ-Bezirksorganisation Wien-Hietzing die Ehrung langjähriger Mitglieder statt. Mitglieder mit 50, 60 und 70 jähriger Parteimitgliedschaft wurden geehrt.
Der Bezirksparteivorsitzende der SPÖ-Hietzing Gerhard Schmid hat in seiner Begrüßung die Notwendigkeit sozialdemokratischer Politik gerade in schwierigen Zeiten hervorgehoben. Sozialdemokratische Politik und Inhalte sind auf jeder politischen Ebene notwendiger denn je. Die kommenden Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen im Oktober 2015 werden für die Sozialdemokratie in Wien eine große Herausforderung sein. Für Hietzing geht es darum, den Führungsanspruch zu stellen und auf viele Fehlentwicklungen, verursacht durch die Mehrheitspartei ÖVP hinzuweisen. Gleichzeitig muss es unsere Bestrebung sein, sozialdemokratische Politik, Inhalte und Konzepte auch auf Bezirksebene vorzustellen. Im Februar haben die Gremien der Hietzinger Sozialdemokratie die Listen für die Bezirksvertretungs- und Gemeinderatswahlen 2015 beschlossen. Die Bezirksvertretungsliste wird von Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Ing. Mag. Friedrich Unterwieser und der Klubvorsitzenden Andrea Exler angeführt und stellt einen radikalen Veränderungsprozess im Bezirk dar.
Auf der einen Seite werden erfahrene Bezirkspolitikerinnen und Bezirkspolitiker weiterhin zur Verfügung stehen und andererseits wurden junge, höchstqualifizierte Persönlichkeiten auf entscheidende Listenplätze gewählt. Und die Liste ist mit einem Frauenanteil von 50 % auch eine sehr weibliche und nach dem Prinzip des Reißverschlussprinzips entwickelt. Die Gemeinderatsliste wird vom Bezirksparteivorsitzenden Gerhard Schmid angeführt und auch hier ist eine deutliche Verjüngung sichtbar.
Schmid dankte den langjährigen Mitgliedern und hat einen kurzen Abriss über die politische Situation der Jahre 1965, 1955 und 1945, also der Beitrittsjahre der Geehrten abgegeben. Gerade die Menschen die 70 Jahre der Sozialdemokratie angehören und 1945 beigetreten sind, haben eine besonders mutige und zukunftsweisende Entscheidung getroffen. Auf den Trümmern der größten Katastrophe der Menschheitsgeschichte, unmittelbar nach dem Ende eines mörderischen und barbarischen Regimes haben sie sich in den ersten Wochen und Monaten zu der neuen, wieder gegründeten Sozialdemokratie bekannt. Zu einer Zeit, wo die Zukunft Österreichs noch lange nicht gesichert war.
Den Festvortrag hat Bundesminister a.D. Erwin Lanc gehalten, der es in der für ihn so typischen und großartigen Art und Weise geschafft hat, die Grundfragen der Sozialdemokratie anhand nationaler und internationaler Beispiele herauszuarbeiten. Dabei ist es nicht unerheblich einen besonderen Wert auf die internationale Situation zu legen. Wir sind heute in einer globalisierten Welt massiv in internationale Fragen involviert. Und diese haben unmittelbar für uns Auswirkungen. So kann uns nicht nur die wirtschaftpolitisch noch immer angespannte Situation egal sein, sondern wir müssen unsere Aufmerksamkeit auch auf die vielen Krisenherde in der Welt, die oft geografisch nur eine kurze Strecke von Österreich entfernt sind, lenken. Der aufkommende Nationalismus, der religiöse Fundamentalismus und neue extremistische Strömungen erfordern ein konzentriertes sozialdemokratisches Handeln, nicht nur in unserem Land, sondern international. Erwin Lanc hat auf die großen Erfolge der österreichischen Sozialdemokratie Bezug genommen und zum Ausdruck gebracht, dass es stets notwendig ist, sich um das Vertrauen der Menschen für unsere Inhalte in ganz besonderer Weise zu bemühen.
Und 2015 wird es ganz besonders notwendig sein, eines der weltweit am meisten beachteten sozialdemokratischen Projekte, nämlich die politische Zukunft Wiens zu gestalten. Dafür ist der Einsatz jedes Einzelnen und jeder Einzelnen erforderlich und wir alle müssen begreifen, dass wir, wenn wir uns im Wiener Wahlkampf engagieren, das auch in einem größeren Zusammenhang tun, so Lanc.
Am Beginn der Ehrungen hat der Bundesvorsitzende der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer Reg. Rat Prof. Hannes Schwantner das Wort ergriffen und das langjährige Mitglied Edith Pepper geehrt. Edith Pepper wurde auch vom Bezirk für 60jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet, aber in Würdigung ihrer Verdienste um die Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer wurden ihr das Goldene Ehrenzeichen und die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Edith Pepper hat sich stets sozialpolitisch engagiert und gemeinsam mit ihrem verstorbenen Gatten dem früheren Bundesvorsitzenden der Freiheitskämpfer, Prof. Hugo Pepper, über Jahrzehnte viele wichtige, auch künstlerische und volksbildnerische Akzente gesetzt.
Alle weiteren Ehrungen wurden von Bundesminister Erwin Lanc, Bezirksparteivorsitzenden Gerhard Schmid, Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Ing. Mag. Friedrich Unterwieser und der Bezirksgeschäftsführerin Andrea Exler vorgenommen.