Tag -Bundesbildungsvorsitzender

50 Jahre Angelobung Regierung Kreisky – Schmid: Bildungsschub für Österreich – Chance auf höhere Bildung für jedes Kind

Am 21. April jährt sich zum 50. Mal die Angelobung der ersten Regierung Kreisky. „Die 13 Jahre seiner Kanzlerschaft haben Österreich geprägt wie keine andere Periode der Zweiten Republik. Der Reformschub und die Verwirklichung des Wohlfahrtsstaates, verbunden mit einer kulturellen und intellektuellen Öffnung des Landes, wurden vielfach als österreichischer Weg bezeichnet“, betont SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid. „Einen besonderen Schwerpunkt, der bis heute positiv nachwirkt, stellt die Bildungspolitik dar. Es war Bruno Kreisky, der es möglich gemacht hat, dass jedes Kind eine Chance auf höhere Bildung haben soll“, sagt Schmid.

Die Abschaffung der Studiengebühren, die SchülerInnenfreifahrt, die Gratis-Schulbücher, die Abschaffung der AHS-Aufnahmeprüfung, die Investitionen in den Neu- und Ausbau der Schulen und die Einführung eines modernen demokratischen Universitätsgesetzes haben Maßstäbe für mehr und bessere Bildung gesetzt. 1971 wird Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg von Bruno Kreisky mit der Gründung des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung beauftragt. Firnberg, die das Ressort während der gesamten Regierungszeit Kreiskys innehatte und gleichzeitig Frauenvorsitzende der SPÖ war, setzt sich unter anderem besonders für die Förderung von Mädchen ein.

„Chancengerechte Bildung für möglichst alle Menschen – unabhängig von Einkommen und Herkunft war das Ziel. Und die Zahlen bestätigen den Erfolg. So gibt es heute über 400 Prozent mehr Studierende als 1970, bei den Frauen fast um 1000 Prozent mehr – eine Verzehnfachung. Konkret sind heute 53 Prozent aller Studierenden Frauen. Das ist eine großartige bildungspolitische Leistung, an der es anzuknüpfen gilt“, sagt Schmid.

Der SPÖ-Bundesbildungsvorsitzende erinnert daran, dass trotz aller Erfolg Bildung immer noch vererbt wird. „Es ist zu befürchten, dass sich das infolge der Corona-Krise verstärkt“, sagt Schmid und erinnert etwa an den sehr unterschiedlichen Zugang zu Tablets und Laptops, nicht nur was das Haushaltseinkommen und die elterliche Mithilfe beim Lernen daheim betrifft, sondern auch zwischen den SchülerInnen von AHS und Pflichtschulen. „So wie in der Kreisky-Ära der Gratis-Zugang zu Schulbüchern, muss es heute für alle SchülerInnen den Zugang zu Endgeräten geben. Je rascher, je besser“, sagt Schmid.

Gerhard Schmid neuer Bundesbildungsvorsitzender der SPÖ

Unter dem Motto „Demokratie und Menschenwürde“ hat am 22. Juni 2019 die Bundesbildungskonferenz der SPÖ in der Wiener Urania stattgefunden. Bei der Konferenz wurde das Bundespräsidium neu gewählt – neuer Vorsitzender ist Gerhard Schmid, der sich „für eine sehr lebendige Bildungsarbeit, die traditionell im Herzen der Partei steht“, einsetzt. Nach einleitenden Worten von Bundesbildungssekretärin Barbara Rosenberg richtete SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner Grußworte an die zahlreichen TeilnehmerInnen. Für Rendi-Wagner sei Bildung „die Basis für Freiheit und Menschenwürde, für ein selbstbestimmtes Leben und für Demokratie“. Die Rückschritte, die die türkis-blaue Regierung im Bildungssystem gemacht hat, werde die SPÖ wieder korrigieren.

Der scheidende Bundesbildungsvorsitzende, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, leitete seinen Bericht mit einem Exkurs über die Ursprünge der ArbeiterInnenbildung ein. Dabei sei es zum einen um Bildung im Sinne von Qualifizierung für die Berufswelt gegangen, zum anderen „um den Aufstieg einer ganzen Klasse“.

Der Wahlvorschlag für das Bundesbildungspräsidium der SPÖ wurde mit überwältigender Mehrheit angenommen. Der neue Vorsitzende Gerhard Schmid erhielt 93,5 Prozent der Stimmen. Seine StellvertreterInnen sind Bernd Dobesberger, Andrea Kuntzl, Sabine Letz, Wolfgang Moitzi, Beate Raabe-Schasching und Ernst Woller. Gerhard Schmid betonte, „dass wir uns heute ganz intensiv mit der Frage der Demokratie beschäftigen müssen. Demokratie muss ununterbrochen in Bewegung gehalten, geschützt und weiterentwickelt werden“. Darüber hinaus trete er „für eine intensive Vernetzung in Bildung und Wissenschaft über den Kreis der Partei hinaus“ ein. „Wir werden gemeinsam mit dem Renner Institut eine Reihe spannender Ideen und Projekte verwirklichen“, kündigte Bundesbildungsvorsitzender Schmid an.

Unter den TeilnehmerInnen fanden sich Ehrengast Ministerpräsident a.D. und Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung Kurt Beck, Stv. SPÖ-Bundesgeschäftsführerin, SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner, Abgeordnete aller Ebenen, Mitglieder befreundeter Organisationen und Bildungspartner.