Anlässlich der bevorstehenden Gemeinderatsdebatte zum Wiener Budget 2021 hält der Vorsitzende des Kulturausschusses, Dr. Gerhard Schmid fest: „Die Kulturangebote müssen auch die Grätzl durchdringen!“ und führt weiter aus: „Die Ankerzentren sind eine wichtige Initiative, um Kunst und Kultur zu verwurzeln und weiter auszubauen. Kultur darf sich nicht nur im Zentrum abspielen, unsere Angebote müssen tief in die Bezirke und Grätzl dringen. Wien ist eine wachsende Metropole, die wir in ihrer ungeheuren Dynamik auch vonseiten der Kultur wahrnehmen müssen. Eine Stadt, die seit vielen Jahren weltweit als die lebenswerteste gilt und sich ständig weiterentwickelt und verändert, muss den Faktor Kunst und Kultur in diese Veränderungsprozesse mit einbeziehen. Kultur muss – das wünsche ich mir – in der ganzen Stadt erlebbar sein.“
Der Voranschlag der Stadt Wien sieht vor, die kulturellen Ankerzentren mit einer Million Euro zu unterstützen. „Die Ankerzentren nehmen eine wichtige Vorreiterrolle ein, weil sie ganzjährig eigenes Programm bieten und Räume für sozialen Austausch schaffen. Darüber hinaus wird auch SHIFT – ein Programm der Stadt Wien zur Förderung innovativer Kunst und Kultur – mit seinen zahlreichen partizipativen Bezirksprojekten weiterentwickelt. Ein Teil des Kulturbudgets soll ebenso in das Projekt „Bezirksmuseen reloaded“ fließen, das im Vorjahr begonnen wurde und darauf setzt, die Museen in den Bezirken zu verjüngen“, so Schmid.
Wien wächst und damit auch das Kunst- und Kulturangebot. Kunst und Kultur sollen bis an die Grenzen der Stadt spür- und wahrnehmbar sein, deshalb baut die Stadt Wien im Jahr 2021 ihre Angebote vor allem in bevölkerungsstarken Bezirken weiter aus. Ein Schwerpunkt gilt den sogenannten kulturellen Ankerzentren – Orte, die lokal fest verankert sind und sich mit dem jeweiligen Stadtteil auseinandersetzen und dabei die AnrainerInnen einbinden. Derzeit gibt es drei Ankerzentren: Das F23 in Liesing, das Kulturhaus Brotfabrik in Favoriten und Soho im Sandleitenhof in Ottakring. Letzteres wird gerade saniert und soll Anfang des Jahres seinen Betrieb aufnehmen. Die Ankerzentren zeichnen sich durch ein vielfältiges Programmangebot aus – von Ausstellungen über Workshops bis hin zu Chorfestivals und Lerncafés. Bei der Programmierung werden bereits vorhandene Vereine und Initiativen eingebunden, unter anderem wird auch eine Zusammenarbeit mit der freien Szene angestrebt.