Hermine Moser wurde am 31. Dezember 1940 in Wien geboren und verbrachte hier ihre ersten Lebensjahre. Bis zu ihrem Volksschuleintritt 1947 besuchte sie den amerikanischen Kindergarten. Nach der zweiten Klasse übersiedelte sie zu den mütterlichen Großeltern nach Holland, wo sie auch die dritte und vierte Schulstufe absolvierte. Zurück in Wien musste sie die beiden Volksschuljahre durch eine Prüfung nachholen und wieder Deutsch lernen. Sport – und insbesondere Eiskunstlaufen und Schifahren – war in ihrer Kindheit ein wichtiger Teil, weswegen sie mehrere Jahre in Bischofshofen zur Schule ging.
Nach der Matura am Gymnasium Kalvarienberggasse wollte sie eigentlich Maschinenbau studieren. Allerdings wurden 1962 noch keine Frauen an der Technischen Hochschule aufgenommen. Deswegen besuchte sie die Fürsorgeschule und schloss 1963 als Sozialarbeiterin ab. Bereits in ihrer Diplomarbeit beschäftigte sie sich mit Tuberkulosebekämpfung und diese Thematik sollte sie ein Leben lang begleiten. Nach ihrem Studium arbeitete sie in der Tuberkulosefürsorge der Stadt Wien, ab 1974 als Leiterin des Tuberkulosereferats. Ab 1976 baute sie die sogenannte „Gesundheitsstraße“ auf, die auf verschiedenen Veranstaltungen, Messen, Straßen- oder Parkfesten jährlich bis zu 800.000 Menschen erreichte.
Schon während ihres Studiums engagierte sie sich bei den Sozialdemokratischen Studenten, ab 1982 war sie Sektionsleiterin der Sektion 1 der SPÖ Hietzing, ab 1983 Bezirksrätin und von 1997 bis 2000 Bezirksvorsteher-Stellvertreterin. Sie war jahrzehntelang Mitglied des Bezirksparteivorstandes, Bezirksfrauenvorsitzende und Stellvertretende Bezirksparteivorsitzende der SPÖ Hietzing sowie Mitglied des SPÖ-Wien Frauenkomitees. Hermine Moser widmete sich mit ihrer ganzen Energie und ihrem ganzen Engagement den verschiedenen, auch ehrenamtlichen Funktionen. Sie war Vizepräsidentin der Basis-Kultur Wien, Vizepräsidentin des Wiener Volksbildungswerks und seit 1984 hatte sie die Präsidentschaft des Kulturvereins Hietzing inne. Außerdem engagierte sie sich im Bund sozialdemokratischer Freiheitskämpferinnen.
In Würdigung ihrer großen Verdienste wurde ihr 1992 vom Bundespräsidenten der Berufstitel „Regierungsrätin“ und vom Land Wien das Goldene Verdienstzeichen verliehen. Für ihr Lebenswerk erhielt sie die Victor-Adler-Plakette, die höchste Auszeichnung der SPÖ. Ihr antifaschistischer Einsatz wurde mit der Otto-Bauer-Plakette gewürdigt. Nach Ihr die städtische Wohnhausanlage in der Trauttmansdorffgasse 18 benannt worden. Hermine Moser starb am 29. August 2016 in Wien.