Schmid kritisiert ambitionsloses türkis-grünes Bildungsprogramm

Kritik am türkis-grünen Bildungsprogramm äußert der SPÖ-Bundesbildungsvorsitzende Gerhard Schmid: „Das Regierungsprogramm ist speziell in den Kapiteln Bildung, Wissenschaft und Forschung dünn und ohne wesentliche Neuerungen gehalten und stützt sich auf bekannte Floskeln und Schlagworte.“ Im Zentrum stehen vorwiegend strukturelle Themen, sagt Schmid, der kritisiert, dass „auf Bildungsinhalte kaum eingegangen wird“. Außerdem fehlt „die notwendige und überfällige Offensive für Politische Bildung auf allen Ebenen des Bildungswesens“, so Schmid weiter.

„Auf welchen Inhalten soll unser zukünftiges Bildungswesen aufbauen? Das sollte die zentrale Frage jedes Programmes sein, weil sich darin die Vorstellung der Gesellschaft von morgen spiegeln muss“, sagt Schmid. „Wenn man das unterlässt, ist das einem Bekenntnis zu neoliberalen Wertvorstellungen gleichzusetzen.“ Schmid kritisiert, dass wesentliche Zukunftsbereiche wie Integration, pädagogische Herausforderungen, Lehre und Wissenschaft nur oberflächlich im türkis-grünen Bildungsprogramm angesprochen werden.

„Im Bereiche der Lehre bzw. Dualen Ausbildung sind nur ungenaue Bekenntnisse enthalten, die Einbindung der Sozialpartner wird ausgeklammert und es sind keine Vorstellungen wie ein modernes, leistungsfähiges Berufsausbildungssystem ausschauen soll, enthalten“, so Schmid. Auch im Kapitel Wissenschaft „finden sich nur punktuelle und strukturelle Optimierungsthemen, aber die Frage, wie wir das österreichische Universitätssystem an die internationale Spitze bringen wollen, bleibt unbeantwortet“.

Die Erwachsenenbildung als ganz zentrales Element für Staat, Gesellschaft und Wirtschaft für morgen ist nur völlig unzureichend angesprochen: „Erwachsenenbildung wird in einer dynamischen, sich schnell verändernden Gesellschaft immer wichtiger. Der Staat hat hier Verantwortung zu übernehmen“, sagt Schmid, der auch die mangelnde Verschränkung von Wissenschaft und Forschung kritisiert. In diesem Bereich liege die „Arbeit der Zukunft“. „Der Forschungs- und Wissenschaftsstandort Österreich muss nicht nur weiterentwickelt, sondern an die internationale Spitze gebracht werden“, sagt Schmid. „Hier fehlen die notwendigen Fragestellungen und in Folge dessen auch die Antworten.